Globale Medienkampagne gegen Israel – Auch Schweizer Medien dabei

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Ein Plakat mit Bildern von Journalisten, die über den Konflikt mit Israel berichten, in Gaza-Stadt am 17. Mai 2023. Foto IMAGO / APAimages
Ein Plakat mit Bildern von Journalisten, die über den Konflikt mit Israel berichten, in Gaza-Stadt am 17. Mai 2023. Foto IMAGO / APAimages
Lesezeit: 4 Minuten

Ein Strategiepapier zeigt eine international orchestrierte Medienkampagne, die seit dem 1. September weltweit synchronisierte anti-israelische Beiträge verbreitet. Die Aktion wurde massgeblich von Reporter ohne Grenzen und der Lobbygruppe Avaaz organisiert und umfasst rund 200 Medienhäuser in 50 Ländern. Das Ziel besteht darin, Israel pauschal zu beschuldigen, es würde Journalisten in Gaza systematisch angreifen und die Pressefreiheit unterdrücken.

Die Unterlagen zeigen, dass die teilnehmenden Redaktionen keine eigenständigen Beiträge verfassen, sondern mit vorformulierten Skripten, einheitlichen Slogans, visuellen Vorlagen und abgestimmten Hashtags arbeiten. Vorgesehen sind unter anderem schwarze Titelseiten in Printmedien, Online-Banner mit identischen Botschaften sowie Fernseheinblendungen mit vorgegebenen Texten und akustischen Effekten. Die Kampagne läuft gleichzeitig über mehrere Zeitzonen und wurde in neun Sprachen vorbereitet, darunter auch Deutsch.

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Vorgefertigte Grafik für die Social-Media-Kampagne. Foto Reporter ohne Grenzen / Avaaz

Avaaz – Kampagnenplattform mit anti-israelischem Schwerpunkt

Die NGO Avaaz wurde 2007 von Res Publica und der von George Soros unterstützten Plattform MoveOn.org gegründet und präsentiert sich als globales Bürgernetzwerk. Recherchen zeigen jedoch, dass Avaaz seit Jahren eine klar anti-israelische Agenda verfolgt. Immer wieder organisierte die Organisation Boykott- und Sanktionskampagnen, zuletzt 2024 mit der Forderung an die EU, israelische Produkte und Banken umfassend zu sanktionieren. Bereits zuvor hatte Avaaz internationale BDS-Kampagnen unterstützt, von Universitätsinitiativen bis hin zu europaweiten Aktionen gegen Siedlungsprodukte. Inhaltlich gehen die Kampagnen weit über Kritik an konkreten politischen Massnahmen hinaus: So erklärte ein leitender Avaaz-Kampagnenleiter 2024, die Staatsgründung Israels sei ein „Konglomerat aus Kolonialismus, Apartheid, Genozid und ethnischer Säuberung“ und habe nie geendet. Hinzu kommt, dass Avaaz mehrfach Personen aus dem Umfeld terroristischer Organisationen verteidigte, etwa die Freilassung der für Gewaltaufrufe bekannten Ahed Tamimi forderte oder Israel für den Tod des hochrangigen Islamischer-Dschihad-Mitglieds Khader Adnan verantwortlich machte. Damit zeigt sich ein Muster, das nicht auf Menschenrechtsschutz abzielt, sondern auf die konsequente Delegitimierung des jüdischen Staates.

Im Zentrum der Aktion steht die Behauptung, die israelische Armee habe seit Beginn des Gaza-Kriegs mehr als 210 Journalisten getötet. Doch diese Zahl verschleiert wesentliche Fakten. In mehreren Fällen handelte es sich um Personen, die zwar als „Journalisten“ geführt wurden, jedoch aktive Mitglieder terroristischer Organisationen waren. So wurde etwa Anas al-Sharif, Reporter bei Al Jazeera, laut Angaben des israelischen Militärs als Hamas-Kämpfer identifiziert. Auch Abdullah Al-Jamal vom Palestine Chronicle entpuppte sich als Hamas-Terrorist, in dessen Haus drei israelische Geiseln festgehalten wurden.

Wie der Journalist James Kirchick im „Wall Street Journal“ analysierte, arbeiteten fast die Hälfte der vom „Committee to Protect Journalists“ (CPJ) aufgelisteten Todesopfer für Medien, die von der Hamas, dem Islamischen Dschihad oder der Hisbollah kontrolliert werden:

„Von den 192 mutmasslichen Journalisten auf der Liste des CPJ (Committee to Protect Journalists) waren 26 bei Al-Aqsa TV angestellt oder arbeiteten dort als Freiberufler, was das Komitee grosszügig als „mit der Hamas verbunden“ beschreibt. Neunzehn waren bei Al-Quds Al-Youm beschäftigt, das laut Aussenministerium „vom Islamischen Dschihad betrieben wird“, und sieben arbeiteten für Palestine Today, das das CPJ selbst als „pro-islamisch-dschihadistisch“ bezeichnet. Sechs arbeiteten für Al Mayadeen oder Al-Manar, wobei ersteres mit der Hisbollah verbunden ist und letzteres ihr gehört, und weitere 23 arbeiteten für Medien, die mit terroristischen Gruppen in Verbindung stehen, darunter die Hamas, die Volksfront für die Befreiung Palästinas und die Houthis. Ohne diejenigen mitzuzählen, die von der IDF selbst als Terroristen beschuldigt wurden – darunter Sharif –, arbeitete fast die Hälfte der Personen auf der Liste des Komitees für Medien, die terroristischen Organisationen gehören oder mit ihnen verbunden sind.

In der Kampagne werden Israels Zugangsbeschränkungen für Journalisten als „beispiellos in der modernen Kriegsführung“ dargestellt. Historische Beispiele widerlegen dies jedoch: So verhinderten beispielsweise US-Truppen während der Schlacht um Falludscha im Jahr 2004 unabhängige Berichterstattung. Auch in Afghanistan und im Irak galten von 2001 bis 2021 strenge Zugangsbeschränkungen für Journalisten. Nach internationalem Recht dürfen Militärkommandanten den Zugang von Pressevertretern einschränken, wenn die Sicherheit von Zivilisten oder Soldaten gefährdet ist.

Auch Schweizer beteiligt

Unter den Unterzeichnern finden sich auch mehrere Schweizer Redaktionen und Organisationen, die sich somit direkt an der Kampagne beteiligen:

  • Le Courrier, Roderic Mounir, Christophe Koessler, Nathalie Gerber McCrae, Philippe Bach.
  • Le Temps, Madeleine von Holzen.
  • MENA Rights Group, Präsidentin Natasha Latiff.
  • WOZ – Die Wochenzeitung, Florian Keller, Daniela Janser und Kaspar Surber.
  • Zeitpunkt Magazin, Christa Dregger.
  • Geneva Health Files, Priti Patnaik.

SRF hat die Kampagne zwar nicht unterschrieben, aber in vorauseilendem Gehorsam Artikel dazu publiziert. Bei dieser Aktion handelt es sich nicht um unabhängige journalistische Arbeit, sondern um eine weltweit orchestrierte Kampagne, bei der NGOs Inhalte, Botschaften und Zeitpläne vorgeben. Die Beteiligung von Schweizer Medien und Organisationen zeigt, dass diese Form der politisch motivierten Gleichschaltung gegen Israel auch hierzulande Fuss gefasst hat.

1 Kommentar

  1. Dazu gehört dass sämtliche Kommentare bei den Print und Oneline Medien, sobald sie auch nur annähernd pro ISrael sind, abgelehnt werden. Auch eine Möglichkeit MAulkörbe zu verhängen.

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