Der ehemalige Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mohammed Schtajjeh, hat das von der Hamas am 7. Oktober 2023 verübte Massaker, bei dem rund 1.200 Menschen ermordet wurden, als «mutig und beispiellos» gelobt.
In einem Podcast-Interview mit dem saudi-arabischen Sender Al Arabiya am 29. Juli erklärte Schtajjeh: «Der 7. Oktober war eine mutige und beispiellose Operation.» Zugleich bezeichnete er das Ereignis als «wichtigen Wendepunkt in der Geschichte des palästinensischen Kampfes», warf der Hamas jedoch vor, die Folgen für die Bevölkerung Gazas falsch eingeschätzt zu haben.
«Jedes Abenteuer muss die Konsequenzen bedenken», sagte Schtajjeh. «Selbst wenn die Hamas, wie Bruder Mousa Abu Marzouk (ehemaliger Hamas-Anführer) sagte, ihre Mitglieder in Tunneln schützen konnte, wurde keine Rücksicht auf die Bürger in Gaza genommen.»
Former Palestinian PM Mohammad Shtayyeh: October 7 Was a Courageous Historic Operation, But It Was Miscalculated; Hamas Did Not Take into Consideration the Citizens of Gaza; We Invite Hamas to Join the PLO, And Change It from Within pic.twitter.com/glvR8lJCNz
— MEMRI (@MEMRIReports) August 7, 2025
Gleichzeitig behauptete Schtajjeh, die palästinensische Sache sei durch die Massaker «aus dem Gefrierschrank in den Ofen» geholt worden und stehe nun «ganz oben auf der weltweiten Prioritätenliste». Israel habe «sein Image als Opfer und als einzige Demokratie verloren» und stehe nun «als krimineller Staat vor internationalen Gerichten» da.
Der Fatah-Politiker bekräftigte zudem das Ziel, die Hamas in die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) einzubinden: «Wir wollen uns über unsere Ziele einigen: Wollen wir einen Staat in den Grenzen von 1967? Wollen wir das gesamte Land befreien? Wollen wir einen Staat vom Fluss bis zum Meer?»
Die Hamas-Charta von 1988, die weiterhin in Kraft ist, fordert explizit die Zerstörung Israels und die Tötung aller Juden. Schtajjeh betonte, man verlange von Hamas weder die Anerkennung Israels noch Vorbedingungen – einzig den Beitritt zur PLO. Auch eine Rückkehr der PA nach Gaza «auf israelischen Panzern oder in Konfrontation mit Hamas» lehnte er ab. Stattdessen müsse ein «nationaler Konsens» gefunden werden.

Schtajjeh war von 2019 bis März 2024 PA-Ministerpräsident, bevor er durch Mohammad Mustafa ersetzt wurde. Die Medien bezeichneten ihn in der Vergangenheit meistens als vernünftigen, gemässigten, moderaten Technokraten oder ein in Grossbritannien ausgebildeter Wirtschaftswissenschaftler. Während des Hamas-Krieges suchte seine Fatah-Bewegung mehrfach eine Einigung mit der Terrororganisation im Gazastreifen.
Der Likud-Abgeordnete Dan Illouz erklärte, Schtajjehs Äusserungen hätten «die Maske von der Palästinensischen Autonomiebehörde» heruntergerissen. «Dies ist dieselbe PA, die Terroristen bezahlt, um Juden zu ermorden, die ihren Kindern bereits im Kindergarten Hass beibringt und nun das schlimmste Massaker an Juden seit der Schoah feiert.»
Underträglich das Foto mit unserem lachenden Aussenminister. Das gemeinsame Händchen halten spricht Bände. Ich mag ihn nicht, den Aussenminister Casis, weil er von Grund auf falsch ist. Das weiss ich. Ich würde soweit gehen und sagen er ist eine Schande für unser Land, für unsere Werte.