Die jüngste Lockerung der Dividendenvorgaben durch die Bank of Israel hat bei Bank Leumi zu einem historischen Schritt geführt. Das Institut kündigte an, eine Dividende von 2 Milliarden Schekel (ca. 490 Mio CHF) auszuschütten – die höchste routinemässige Dividende, die je eine israelische Bank gezahlt hat. Möglich wurde dies nach einem starken dritten Quartal, in dem Leumi einen Gewinn von 2,7 Milliarden Schekel (ca. 660 Mio CHF) erzielte.
Unter der Leitung von CEO Hanan Friedman erreichte die Bank eine annualisierte Eigenkapitalrendite von 16,3 Prozent und lag damit deutlich über den 15,5 Prozent des Vorjahresquartals. Der Gewinn stieg um 18 Prozent im Vergleich zu 2024, die Dividende entspricht 75 Prozent des Quartalsgewinns. Davon werden 1,5 Milliarden Schekel in bar an die Aktionäre ausgeschüttet, der restliche Teil erfolgt im Rahmen eines Aktienrückkaufs.
Auch operativ präsentiert sich die Bank weiterhin als bemerkenswert solide. Mit einer Kosten-Ertrags-Relation von 27 Prozent bestätigt sie ihre hohe Effizienz, die im internationalen Vergleich besonders positiv hervorsticht. Das Kreditportfolio wuchs in den ersten neun Monaten des Jahres um 8,8 Prozent. Die Qualität des Portfolios bleibt hoch: Nicht-performante Kredite machten im dritten Quartal lediglich 0,41 Prozent des Gesamtvolumens aus, verglichen mit 0,52 Prozent im Vorjahreszeitraum. Im Bereich der kommerziellen Kredite sank der Anteil problematischer Kredite noch deutlicher – von 0,57 auf 0,35 Prozent. Lediglich im Hypothekengeschäft kam es zu einem moderaten Anstieg von 0,4 auf 0,49 Prozent. Angesichts der Marktlage liegt dieser Wert jedoch weiterhin im vertretbaren Rahmen.
Die Nettozinserträge im dritten Quartal beliefen sich auf 4,47 Milliarden Schekel und lagen damit leicht unter dem Vorjahresniveau. Betrachtet man jedoch die ersten neun Monate insgesamt, ergibt sich ein Zuwachs auf 13 Milliarden Schekel, was einem Plus von 2,7 Prozent entspricht. Das Wachstum des Kreditportfolios kompensierte dabei den Druck durch geringere Zinsmargen.
Positiv entwickelte sich auch die Beteiligung an der US-amerikanischen Valley Bank. Nachdem sie im vergangenen Jahr noch belastend wirkte, trug sie in den ersten neun Monaten 275 Millionen Schekel zum Ergebnis bei – ein deutlicher Umschwung gegenüber dem Verlust von 378 Millionen Schekel im Vorjahreszeitraum.
Bank Leumi präsentiert sich damit im Jahr 2025 als finanziell starkes, effizientes und wachstumsorientiertes Institut. Die Rekorddividende signalisiert Vertrauen in die eigene Stabilität und unterstreicht gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit der israelischen Wirtschaft. Nach Jahren regulatorischer Beschränkungen markiert dieser Schritt eine Rückkehr zur Normalität und zeigt, wie robust Israels führende Finanzinstitute selbst in einem herausfordernden globalen Umfeld agieren.


























