
Der Basler Filmproduzent und mehrfache Oscargewinner Arthur Cohn ist tot. Als Produzent war er an sechs Filmen beteiligt, die mit einem Oscar ausgezeichnet wurden – über mehrere Jahrzehnte, in diversen Ländern und verschiedenen Kategorien. Damit war er für mehr Oscars verantwortlich, als jeder andere Produzent der Filmgeschichte. Daneben gewann Cohn unzählige weitere Auszeichnungen und Preise.
Diese künstlerische Lebensleistung, die weltweit ihresgleichen sucht, wurde von der Exekutive von Cohns Heimatstadt Basel beharrlich ignoriert.
Erst im Jahre 2000, anlässlich seines sechsten und letzten Oscars, wurde Cohn ins Basler Rathaus beordert, wo in einem Hinterzimmer sein Schaffen «gewürdigt» wurde – inoffiziell und unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Danach kredenzten die hochbesoldeten Staatsdiener dem legendären Filmmagnaten einen frugalen Lunch im heruntergekommenen Café Spitz.
Den prestigeträchtigen Kulturpreis der Stadt Basel, mit dem die Basler Regierung seit 1948 jährlich «verdienstvolle Basler Künstlerpersönlichkeiten» auszeichnet, erhielt Cohn nie.
Aufgescheucht durch einen Artikel in der Basler Zeitung, in dem ich diesen Missstand 2017 publik gemacht hatte, schusterte die Basler Regierung 2018 schliesslich doch noch eine offizielle Ehrung zusammen.
Das Vehikel für diese längst überfällige Anerkennung war die von Cohn selbst organisierte Uraufführung der restaurierten Fassung seines Oscar-Werks «Der Garten der Finzi-Contini» im Basler Musical-Theater.
Basel sei stolz, dass Cohn bis heute Basels Namen in die Welt hinaustrage, radebrach die damalige Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann in einer verunglückten Laudatio. Klar, deshalb wurde Cohn auch erst als 91-jähriger mit der offiziellen Aufmerksamkeit der Basler Magistraten bedacht.
Damit ist Cohn der einzige jüdische Kulturschaffende, der offiziell von seiner Heimatstadt Basel geehrt wurde – wenngleich zu spät und aus reinem Opportunismus.
Selbstverständlich soll niemand einen Preis erhalten, nur weil er Jude ist. Aber noch weniger sollten Jüdinnen und Juden aufgrund ihrer Religion von einer Ehrung ausgeschlossen werden, wie es beim Basler Kulturpreis den Anschein macht.
Denn unter den Künstlerinnen und Künstlern des von der Basler Regierung verliehenen Kulturpreises der Stadt Basel ist noch nicht einmal ein Quotenjude zu entdecken.
Dies, obwohl es in den 78 Jahren, in denen der Preis vergeben wurde, an valablen Anwärtern beileibe nicht mangelte.
Wie der nachfolgenden, nicht abschliessenden Liste zu entnehmen ist, hätten zahlreiche illustre jüdische Baslerinnen und Basler als potenzielle Rezipienten des renommierten Preises zur Verfügung gestanden. Als da wären:
- Otto Frank, Vater von Anne Frank und Herausgeber des weltberühmten Tagebuchs. Eine Ehrung wurde seitens der Basler Regierung explizit abgelehnt. Otto Frank starb 1980 in Birsfelden, wo 2009, fast 30 Jahre nach seinem Tod, ein namenloser Platz in Anne-Frank-Platz umbenannt wurde.
- Buddy Elias, der 2015 verstorbene, letzte lebende Verwandte von Anne Frank. Elias, der «Ur-Basler aus Frankfurt» war ein beliebter Bühnen- und Filmschauspieler, Dauergast im Basler Fauteuil-Theater und Vorstandsvorsitzender des in Basel domizilierten Anne Frank Fonds, der den Nachlass von Otto Frank verwaltet.
- Dani Levy, Regisseur des Kultfilms «Alles auf Zucker», Gründungsmitglied und Mitinhaber der Berliner Produktionsfirma X Filme («Lola rennt» und viele andere) sowie Hauptdarsteller («Peperoni») in «Motel», einer der erfolgreichsten Schweizer Fernsehserien.
- Carl Laszlo, international renommierter Kunstsammler und Autor («Ferien am Waldsee», «Der Weg nach Auschwitz»), Gründer der Kunstzeitschrift Panderma. Laszlo, der sich selbst als «Mehrfachüberlebender» bezeichnete, überlebte Auschwitz, Buchenwald und Dachau. Er starb 2013 in Basel.
- Yves Kugelmann, Herausgeber und Chefredakteur von Tachles, dem einzigen jüdischen Wochenmagazin der Schweiz.
- Miriam und Oscar Klein, international erfolgreiches Jazzmusiker- Ehepaar. Oscar Klein bereiste mit der legendären Dutch Swing College Band den Globus. Im Basler Atlantis veranstaltete er Blues- Festivals mit Ikonen wie Lightning Slim oder Champion Jack Dupree. Die Baslerin Miriam Klein sang an den wichtigsten Jazz-Festivals von Montreux bis Newport und brachte Jazzgrössen wie Dexter Gordon, mit dem sie auch eine Schallplatte aufnahm («Ladylike»), ins Atlantis.
- Shlomo Graber, Holocaustüberlebender. Graber sprang in den KZs Auschwitz und Fünfteichen sowie am Görlitzer Todesmarsch dem Tod von der Schippe. Seit 1989 lebte er in Basel, als Kunstmaler und Buchautor («Der Junge, der nicht hassen wollte», «Denn Liebe ist stärker als Hass»). Graber starb 2025 in Basel – ein Jahr vor seinem hundertsten Geburtstag.
- Hans und Katja Guth-Dreyfus. Das Ehepaar Guth-Dreyfus gründete und eröffnete 1966 in Basel das Jüdische Museum Schweiz, das erste jüdische Museum im deutschsprachigen Raum nach dem Zweiten Weltkrieg.
- Egon Karter, visionärer Gründer, Erbauer und langjähriger Leiter des 1950 eröffneten Kammerspieltheaters Komödie Basel, wo Maximilian Schell als Schauspieler, Regisseur und Dramaturg debütierte.
Die mehrfache Nachfrage, weshalb in 78 Jahren keine jüdische «Künstlerpersönlichkeit» den Kulturpreis der Stadt Basel erhielt, blieb seitens des Basler Präsidialdepartements unbeantwortet.





























Basel wird von Linken regiert! Und es ist nichts Neues, WER sich dem Antisemitismus verschrieben hat: Es waren und es sind die Linken von jeher. Die grösste Lüge, die die Linken noch immer weltweit pflegen, dass die Nazis „rechts“ gewesen sein sollen. Eine Partei, die sich National-SOZIALISTISCHE-ARBEITERPARTEI nannte, war alles andere als rechts – genau so, wie es die Parteibezeichnung deutlicher nicht sagen könnte! Es ist eine Schande, wie ein grossartiger Regisseur und Oscar-Preisträger wie Arthur Cohn so übel missachtet wurde, und das ganz offensichtlich, weil er Jude war!
Während meines Studiums auf der Basler Uni, vor über 50 Jahren, hat ein Jüdischer Dozent Dozent keine chance auf eine Professur gehabt, hat sich seither noch nichts geändert?