
Delegationen aus Katar, Ägypten und der Türkei trafen sich am 25. November in Kairo, um die Umsetzung der zweiten Phase des Plans von US-Präsident Donald J. Trump zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen zu besprechen, der mit dem von der Hamas angeführten Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgebrochen war.
von Khaled Abu Toameh
Medienberichten zufolge nahmen an dem Treffen die Leiter der ägyptischen und türkischen Geheimdienste sowie der Premierminister von Katar teil. Sie diskutierten „Möglichkeiten zur Intensivierung der gemeinsamen Bemühungen, um die erfolgreiche Umsetzung der zweiten Phase des Plans sicherzustellen“, zu der die Entwaffnung der Hamas, die Einrichtung eines palästinensischen Übergangs-Regierungsausschusses und die Entsendung einer internationalen Stabilisierungstruppe in den Gazastreifen gehören.
Das Treffen unterstreicht Katars offensichtliches Bestreben, eine zentrale Rolle im Nachkriegs-Gaza zu spielen. Als langjähriger Unterstützer und Geldgeber der Muslimbruderschaft scheint das Hauptziel des katarischen Regimes darin zu bestehen, sicherzustellen, dass die Hamas im Gazastreifen an der Macht bleibt. Die Hamas bezeichnet sich selbst als „einen der Flügel der Muslimbruderschaft in Palästina“.
Katar ist das einzige arabische Land, das die gesamte Führung der Hamas beherbergt und seit 2007 politische und finanzielle Hilfe für die Terrororganisation leistet.
Im Jahr 2012 war der ehemalige Emir von Katar, Scheich Hamad bin Khalifa Al-Thani, der erste Staatschef, der den von der Hamas regierten Gazastreifen besuchte. Er sagte 400 Millionen Dollar Hilfe zu, und im selben Jahr erhielt die Hamas die Erlaubnis, ein politisches Büro in Doha zu eröffnen.
Es ist diese Unterstützung durch Katar (zusammen mit dem Iran), die es der Hamas ermöglicht hat, in den letzten 18 Jahren an der Macht zu bleiben und am 7. Oktober 2023 ein Massaker zu verüben, bei dem etwa 1.200 Israelis und Ausländer ermordet, Tausende verletzt und 251 Geiseln entführt wurden, von denen zwei noch immer nicht von der Hamas zurückgegeben wurden.
Ohne die Hamas würde Katar ein wichtiges Mittel zur Einflussnahme nicht nur in den palästinensischen Gebieten, sondern auch in der gesamten Region verlieren. Die Annahme, Katar könne eine Rolle bei der Aufrechterhaltung des Friedens oder der Einleitung eines Prozesses der tiefgreifenden Deradikalisierung im Gazastreifen spielen, ist illusorisch.
Man muss kein „Experte“ sein, um zu verstehen, dass Katar trotz seines Versuchs, sich in den letzten zwei Jahren als neutraler Vermittler zwischen Israel und der Hamas zu präsentieren, weiterhin mit der extremistischen Ideologie der Muslimbruderschaft und der Hamas verbunden ist. Leider betrachtet diese Ideologie Nicht-Muslime (und Israel) als Feind Nr. 1.
In seiner Kolumne vom 19. Oktober in der katarischen Regierungszeitung Al-Sharq erklärte Ahmad al-Muhammadi, Imam und Prediger im katarischen Waqf-Ministerium, dass die Feindschaft zwischen Muslimen und Juden und Christen existenziell und tief verwurzelt sei, und stellte den Islam als die Wahrheit und das Christentum und Judentum als Falschheit und Ketzerei dar.
Er erklärte, dass sich jeder, der diese Feindschaft für vorübergehend hält, selbst etwas vormacht. Sie sei seiner Meinung nach auf eine Vielzahl von Gründen zurückzuführen, darunter eine Kombination aus Glauben, Interessen, Geschichte und Geografie. Er stellte klar, dass sie so lange bestehen bleiben werde, wie es den Islam gibt und „solange die Gemeinschaften der Ungläubigen in ihrer Abweichung verharren“.
Er betonte, dass ein gläubiger Muslim „erkennt, dass der heutige Konflikt zwischen dem Islam und seinen Feinden nicht nur ein Kampf um Grenzen oder Interessen ist, sondern ein Kampf um Werte, Handlungsweisen und die Zukunft“. Er forderte die Muslime auf, sich vor Slogans der Toleranz zu hüten, die darauf abzielen, den Glauben an den Islam zu entwurzeln, und bekräftigte, dass der Islam „eine Religion ist, die weder Kompromisse eingeht noch sich versöhnt“.
Solche Äusserungen von katarischen Amtsträgern sollten niemanden überraschen. Seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober und während des gesamten Gaza-Krieges haben Katar, seine Medien und die mit ihm verbundenen Institutionen immer wieder ihre uneingeschränkte Unterstützung für die Hamas und für Terrorismus und bewaffnete Gewalt gegen Israel zum Ausdruck gebracht. Diese Unterstützung kommt auf allen Ebenen zum Ausdruck: in Erklärungen von Amtsträgern und Geistlichen, in den Medien und im Bildungssystem Katars.
Der Forscher und Politologe Eitan Fischberger hat kürzlich eine Reihe von Beiträgen aufgedeckt, in denen Majed al-Ansari, Berater des katarischen Premierministers und Sprecher des Aussenministeriums von Katar, Selbstmordattentate offen lobte und dazu aufrief, Tel Aviv in Brand zu setzen. In einem Beitrag lobte al-Ansari die zweite Intifada – die palästinensische Terrorkampagne von 2000 bis 2005 – gegen den „zionistischen Feind“ und dessen „Märtyreroperationen“ – ein Euphemismus für Terroranschläge.
In einer kürzlich gehaltenen Rede sagte der Emir von Katar, Tamim bin Hamad al-Thani, dass die fünf Hamas-Mitglieder, die Israel im September letzten Jahres bei einem Luftangriff in Doha getötet hatte, „unsere Brüder“ seien.
Die katarische Bildungsministerin Lowlah al-Khater hat Israel und den Westen als „hässliche, rassistische und abscheuliche Zivilisation“ bezeichnet. Sie beschrieb Israel und seine westlichen Unterstützer als „eine Mischung aus Hässlichkeit, tief verwurzeltem Rassismus und abscheulicher materialistischer Zivilisation“.
Katar stellt nicht nur eine Bedrohung für Israel und den Westen dar, sondern auch für viele Araber, die sich gegen islamistische Terrorgruppen stellen.
Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain sollen „frustriert” sein über die zunehmenden Zugeständnisse Washingtons an Katar, ihren regionalen Rivalen und langjährigen Unterstützer der Muslimbruderschaft. Laut einem Bericht der Zeitung Israel Hayom vom 12. Oktober:
„Im vergangenen Monat wurden mehrere wichtige gemässigte Golfstaaten – Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain – ins Abseits gedrängt. Sie unterstützen zwar Trumps Initiative zur Beendigung des Krieges, sind jedoch unzufrieden mit den erheblichen Zugeständnissen an Katar, das nach wie vor ihr regionaler Rivale und ein Unterstützer der Muslimbruderschaft ist, einer islamistischen Bewegung, die arabische Regime untergräbt. Ausserdem sind sie beunruhigt über die Ausweitung der Verteidigungsabkommen Washingtons mit Doha.“
Eine ungenannte saudische diplomatische Quelle sagte der Zeitung: „Es ist ein Fehler, sich auf Katar zu verlassen, das die Muslimbruderschaft unterstützt.“ Er warnte, dass „eine übermässige Beteiligung Katars an den nächsten Phasen des Plans und am Wiederaufbau Gazas dazu führen wird, dass Trumps Plan scheitert“, und fügte hinzu:
„Die Interessen Katars sind anders, es wird die Entradikalisierungsbemühungen untergraben und versuchen, dafür zu sorgen, dass die Hamas im Spiel bleibt und in nicht allzu ferner Zukunft wieder an die Macht kommt.“
Katar in den Gazastreifen zu holen, ist so, als würde man den Fuchs in den Hühnerstall lassen. Wenn Katar erlaubt wird, eine zivile oder sicherheitspolitische Rolle im Gazastreifen zu spielen, würde dieses Privileg von vielen Palästinensern als Belohnung für die Hamas und andere islamistische Terrorgruppen angesehen werden. Es würde Terroristen weltweit ermöglichen, sich neu zu bewaffnen und zu gruppieren, und Katar in die Lage versetzen, die Politik der Muslimbruderschaft im gesamten Nahen Osten – sowie in den USA, wo es sich bereits mit exorbitanten Summen Einfluss erkauft hat – weiter voranzutreiben. Dieser Kauf umfasst „wirtschaftliche Verpflichtungen im Wert von mindestens 1,2 Billionen Dollar” in den USA, den 400 Millionen Dollar teuren „fliegenden Palast” Boeing 747 und „mindestens 100 Milliarden Dollar”, die in US-amerikanische Universitäten gepumpt wurden.
Khaled Abu Toameh ist ein preisgekrönter arabisch-israelischer Journalist und TV-Produzent. Auf Englisch zuerst erschienen bei Gatestone Institute. Übersetzung Audiatur-Online.
























