Israel: 20 neue Therapieräume für traumatisierte Kinder

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Symbolbild. Foto IMAGO / YAY Images
Symbolbild. Foto IMAGO / YAY Images
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Die anhaltenden Belastungen des Kriegsjahres 2025 treffen vor allem diejenigen, die am wenigsten für sich selbst sprechen können. Kinder. In dieser Krise beweist die Organisation ELI – Israel Association for Child Protection einmal mehr, welche unverzichtbare Rolle sie im Land spielt.

Die Kinderschutzorganisation hat nun 20 neue Therapieräume in Tel Aviv, Ramat Gan, Bat Yam und Jaffa eröffnet. Damit wurde die Infrastruktur entscheidend ausgebaut, um dem dramatisch gestiegenen Bedarf an therapeutischer Hilfe gerecht zu werden.

Seit dem massiven iranischen Raketenangriff im Juni 2025 stehen viele Familien unter enormem Druck. Schulen, Nachmittagsbetreuung und staatliche Stellen waren eine Zeit lang geschlossen. Dadurch blieben Kinder in akuten Krisen nahezu ohne externe Unterstützung. In dieser Situation wandten sich immer mehr Familien an ELI. Die Institution ist seit Jahrzehnten als Israels führende Institution für Kinderschutz etabliert.

Die 20 neuen Therapieräume – sechs in Tel Aviv, neun in Ramat Gan, vier in Bat Yam und einer in Yafo (ein weiterer ist in Planung) – sollen genau diesen Kindern zugutekommen. Sie bieten sichere, geschützte Orte, in denen qualifizierte Fachkräfte langfristig mit traumatisierten Kindern arbeiten können. Durch die Erweiterung kann ELI jährlich mehr als 10.000 zusätzliche Therapiestunden anbieten und so hunderten weiteren Kindern helfen

Langfristige Betreuung statt Notlösung

ELI verzeichnet nicht nur mehr neue Fälle, sondern auch eine Intensivierung bestehender Therapien. Kinder, die bereits vor dem Krieg betreut wurden, zeigen erhöhte Angstwerte und benötigen häufiger Unterstützung. Gleichzeitig suchen viele Familien erstmals Hilfe – und bleiben.

Gegenüber den Medien beschreibt ELI-Direktor Eran Zimrin die Lage wie folgt: «Während des Kriegs ist die Zahl der Kinder und Familien, die Hilfe brauchen, deutlich gestiegen – und der Bedarf bleibt hoch. Da staatliche Stellen geschlossen waren, kamen viele Fälle direkt zu uns.»

Eine Institution von nationaler Bedeutung

Gegründet 1979 von Dr. Hanita Zimrin, gilt ELI seit über 45 Jahren als nationale Autorität im Kinderschutz. Die Organisation brachte die Themen körperlicher, sexueller und emotionaler Gewalt gegen Kinder überhaupt erst dauerhaft auf die nationale Agenda und wird heute von Regierungsstellen und Fachinstitutionen als zentrale Anlaufstelle anerkannt. ELI erreicht mit seiner Arbeit auch viele arabische muslimische Kinder in Israel und zeigt damit, dass Schutz, Wärme und Heilung keinen Unterschied zwischen Herkunft oder Sprache machen.

Hoffnung in schweren Zeiten

Mit den 20 neuen Therapieräumen setzt ELI ein Zeichen: Trotz Krieg, Unsicherheit und anhaltendem Stress dürfen auch Kinder in Israel nicht allein gelassen werden. Die Organisation schafft Orte, an denen Heilung beginnen kann, und baut die Kapazitäten genau dort aus, wo die Not am grössten ist.Für viele Kinder bedeutet das: ein erster Schritt zurück in Sicherheit, Normalität und Zukunft.

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