Popularität der Hamas geht bei Palästinensern zurück

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Symbolbild. Einwohner auf dem Markt in den Gassen der Altstadt in Jerusalem. Foto IMAGO / Achille Abboud
Symbolbild. Einwohner auf dem Markt in den Gassen der Altstadt in Jerusalem. Foto IMAGO / Achille Abboud
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Weniger Rückhalt für die Hamas, mehr Zustimmung für eine friedliche Verhandlungslösung: So sehen aktuell Palästinenser in Judäa und Samaria (Westjordanland) und Jerusalem die Lage, wie eine Umfrage ergab.

Immer weniger Palästinenser glauben, dass der Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 ihren Interessen gedient hat. Auch die Popularität der islamistischen Organisation ist zurückgegangen, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des „Jerusalem Media and Communications Centre“ in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung hervorgeht. Befragt wurden Palästinenser Judäa und Samaria (Westjordanland) und Jerusalem. Eine Befragung im Gazastreifen war demnach nicht möglich.

Waren im September 2024 noch 45 Prozent der befragten Palästinenser der Meinung, der Angriff der Hamas habe den nationalen Interessen Palästinas gedient, sank der Anteil in der aktuellen Umfrage auf knapp 31 Prozent. Rund 35 Prozent gaben an, dass er den nationalen Interessen schade (2024: 30,2 Prozent).

Unmittelbar nach dem Angriff der Hamas mit mehr als 1.200 Toten und über 250 verschleppten Geiseln hatten rund 71 Prozent der Befragten angegeben, dieser werde zu einer grösseren Popularität der Terrororganisation führen. Zwei Jahre später sank diese Zahl auf rund 41 Prozent.

Weniger Zustimmung für „Zwei-Staaten-Lösung“

Anhaltend unzufrieden ist eine grosse Mehrheit (73,3 Prozent) mit der Haltung der Palästinensischen Behörde (PA) im Bezug auf den anhaltenden Krieg. Während die Zufriedenheit mit der PA insgesamt im Vergleich zu vor zwei Jahren von rund 46 Prozent auf knapp 42 Prozent gefallen ist, stieg die Zustimmungsrate für den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas von 26,8 Prozent im September 2023 auf aktuell 34,4 Prozent.

Mit Blick auf eine Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts sprachen sich knapp 26 Prozent für eine Zwei-Staaten-Lösung aus (im Vergleich zu 32 Prozent bei einer Umfrage von Mai 2024), während eine Ein-Staaten-Lösung mit knapp 31 Prozent (September 24: 25 Prozent) mehr Zustimmung fand. Einen deutlichen Anstieg verzeichnete die Unterstützung für eine friedliche Verhandlungslösung (knapp 45 Prozent im Vergleich zu 25,7 Prozent im September 2023), während mit knapp 28 Prozent weniger Palästinenser einen „bewaffneten Widerstand“ befürworteten (September 2023: 33,7 Prozent).

KNA/akr/cdt/Aud

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