Dokumente belegen Beteiligung der Hamas an der Gaza-Flottilla

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Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg geht an Bord eines Schiffes der Global Sumud Flotilla im August. Foto IMAGO / Anadolu Agency
Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg geht an Bord eines Schiffes der Global Sumud Flotilla im August. Foto IMAGO / Anadolu Agency
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Offizielle Dokumente, die in Gaza sichergestellt und vom israelischen Aussenministerium veröffentlicht wurden, belegen eine direkte organisatorische Steuerung der sogenannten «Sumud-Flottilla» durch die Terrororganisation Hamas.

Die Unterlagen bestätigen erstmals, dass wesentliche Teile der Flottille, die von den Organisatoren bislang als zivile Hilfsinitiative dargestellt wurde, in Wirklichkeit in der Hand der Hamas sind.

Das erste Dokument ist ein im Jahr 2021 verfasster Brief, der von Ismail Haniyeh, dem Chef des Hamas-Politbüros, unterzeichnet wurde. Darin bekundet er der «Palestinian Conference for Palestinians Abroad» (PCPA) seinen ausdrücklichen Beistand und ruft zur Geschlossenheit auf.

Das 2018 gegründete PCPA tritt als zivile Organisation auf, fungiert laut israelischen Angaben jedoch als offizieller Auslandsarm der Hamas. Israel stufte die PCPA bereits 2021 als Terrororganisation ein.

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Dokumente zVg Israelische Sicherheitsbehörden.

Das zweite Dokument enthält eine Liste von PCPA-Aktivisten, darunter hochrangige Hamas-Vertreter, die direkt an den Aktionen der Flottille beteiligt sind. Zu den von der IDF hervorgehobenen Namen gehört Zaher Birawi, der Leiter des PCPA-Hamas- «Zweigs» in Grossbritannien, der Berichten zufolge seit mehr als 15 Jahren Protestflottillen in Richtung Gaza anführt.

Ebenfalls aufgeführt ist Saif Abu Kishk, ein PCPA-Mitarbeiter in Spanien, der gleichzeitig CEO des spanischen Cyber-Unternehmens Cyber Neptune ist, dem mehrere Schiffe gehören, die an der aktuellen Samud-Flottille teilnehmen.

«Die Hamas im Gazastreifen ist für Aktivitäten innerhalb des Streifens verantwortlich, während die Hamas im Ausland Operationen ausserhalb des Streifens leitet, darunter Mobilisierung und Provokationen», so das israelische Aussenministerium. «Diese Dokumente zeigen das Ausmass des internationalen Netzwerks der Hamas und ihre operative Kontrolle über Personen, die die Flottille anführen und organisieren.»

Die Flotte, bestehend aus etwa 50-60 Schiffen, wird derzeit von italienischen und spanischen Marineschiffen eskortiert, wobei griechische Medien berichten, dass die Türkei ihre Fortschritte mit Drohnen überwacht. Die Organisatoren sagen, dass sie beabsichtigen, die mutmasslichen Hilfsgüter direkt nach Gaza zu liefern, und lehnen das Angebot Israels ab, die Fracht über Ashkelon oder Zypern zu transportieren. Es bleibt unklar, wie sich die Konfrontation entwickeln wird, sobald die Schiffe sich den israelischen Gewässern nähern. Israel besteht darauf, dass es keinen direkten Zugang zur Küste Gazas zulassen wird.

Unter den Teilnehmern der Flottille befindet sich auch die schwedische «Klimaaktivistin» Greta Thunberg, die bereits im Juni 2025 nach einer ähnlichen Aktion aus Israel ausgewiesen worden war. Auf den unterschiedliche Schiffen befinden sich auch rund 30 Schweizer Teilnehmer.

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Schweizer Unterstützer: Carlo Sommaruga Ständerat SP, Lisa Mazzone, Präsidentin Grüne Schweiz, Rémy Pagani, Ex-Stadtpräsident von Genf Linke Alternative. Fotos Instagram Screenshot

In der Schweiz findet die Unterstützung für Gaza-Flottillen seit Jahren vor allem im politischen Umfeld von SP, Grünen und neuerdings sogar dem Schweizer Gewerkschaftsbund statt.

Israel und Ägypten halten seit der gewaltsamen Machtübernahme durch Hamas im Jahr 2007 eine Seeblockade aufrecht, um den Schmuggel von Waffen nach Gaza zu verhindern. Wiederholt haben pro-palästinensische Gruppen versucht, diese Blockade mit Flottillen herauszufordern. Eine Untersuchung der Vereinten Nationen stellte 2011 die Rechtmässigkeit der Blockade fest.

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