
Die Fakten: Das US-Verteidigungsministerium hat nun offiziell—trotz massiver Kritik—einen Jumbo-Jet von Katar als Geschenk angenommen. Das Luxus-Boeing-Flugzeug wird zur neuen Air Force One des Präsidenten. Donald Trump fragte unschuldig: „Warum soll ich das Geschenk nicht annehmen?“
von Thomas D. Zweifel
Warum das wichtig ist: Weil nichts im Leben gratis ist, Mr. President, weder ein Lunch noch ein Flugzeug. Die Boeing ist nur die Spitze des Eisbergs. Untersuchungen von The Free Press und anderen enthüllen, wie das kleine Golfemirat fast 100 Milliarden US-Dollar ausgegeben hat, um massiv Einfluss in den USA zu nehmen—auf Politik, Medien und Schulen.
Seine aggressive Strategie hat Katar in Washington zu einer umworbenen, aber auch gefürchteten Macht gemacht. Die Einflussnahme ist beispiellos.
- Zum Vergleich: Katar gab 2021 allein in den USA dreimal mehr für Lobbyisten, PR-Berater und andere ausländische Agenten aus als Israel—und fast zwei Drittel so viel wie die Supermacht China.
- Weder grosse US-Unternehmen—etwa für Einfluss auf die Kartellpolitik—noch Energiekonzerne—für neue Bohrrechte—noch andere Regierungen zahlen soviel für Lobbying.
Zur Erinnerung: Katar ist ein Zufluchtsort für Islamisten.
- Als Irans Hauptpartner ist Katar eine wichtige Finanzierungsquelle für die Hamas, beherbergte die Führer der Taliban und der Muslimbruderschaft.
- Die Mutter des Emirs und Vorsitzende einer Bildungsorganisation, die Millionen an US-Schulen leitet, lobte öffentlich Yahya Sinwar, Drahtzieher des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023.
- Das katarische Medienhaus Al Jazeera gilt als Hauptpropagandist des Islamismus. Es bot Hamas-Führern eine Plattform und sendete exklusives Material der Hamas-Führer.
- Mindestens sechs Al-Jazeera-Journalisten waren aktive Mitglieder der Hamas oder des Palästinensischen Islamischen Dschihad.
Gleichzeitig ist Katar seit 2022 «Major Non-NATO Ally» der USA, was Waffenverkäufe und militärische Unterstützung erleichtert.
- Katar beherbergt die Al Udeid Air Base, das wichtigste miltärische Drehkreuz des Pentagons in Nahost.
- Katar finanzierte die Basis mit über 1 Milliarde Dollar und zahlt weiterhin für deren Betrieb—seit 2013 über 8 Milliarden.
- Das Emirat hat signalisiert, dass es Militärschläge auf den Iran von seinem Territorium aus ablehnen würde, was die US-Militärstrategie von Katar abhängig macht.
Katar investiert massiv in PR.
- Das Emirat zahlte 50 Millionen Dollar an die konservative Nachrichtenwebsite Newsmax; Mitarbeiter wurden ermutigt, die Katar-Berichterstattung abzumildern.
- Doha positioniert sich als Medien-Drehscheibe im Nahen Osten durch Partnerschaften mit CNN, Wall Street Journal und Bloomberg in seiner Media City.
- Nach dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober auf Israel investierte Katar 570.000 Dollar in digitale Werbung und Anzeigen in Medien wie der New York Times.
Katars Lobbyisten gezielt Kontakt zu Konservativen und zur Trump-Regierung .
- 600 Millionen Dollar von Katar retteten Steve Witkoffs Hotel an New Yorks Fifth Avenue vor dem Bankrott. Witkoffs Sohn Alex und Donald Trump Jr. machen Geschäfte mit Katar.
- Lobbyisten haben Kritiker «gedreht». Senator Lindsey Graham, einst vehementer Gegener des Islamismus, änderte seine Haltung nach Investitionen Katars in seinen Heimatstaat South Carolina.
- Der ehemalige Katar-Kritiker Elliott Broidy erhielt eine Abfindung von über 150 Millionen Dollar nach einem Rechtsstreit und stoppte seine Berichte.
- Katar finanzierte renommierte Denkfabriken mit Millionenbeträgen, darunter die Brookings Institution (6 Millionen) und das Stimson Center (2.3 Millionen).
- Angeblich dient «Project ENDGAME» zur Neutralisierung von Gegnern durch Verleumdung und Hacking und schoss auf Youssef Al-Otaiba, Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate in Washington, mit einer gezielten Rufmord-Kampagne.
Der Golfstaat ist mittlerweile der grösste ausländische Geldgeber für US-amerikanische Hochschulen.
- US-Universitäten wie Georgetown oder Cornell betreiben Campusse in Katars Education City, wo die akademische Freiheit zensuriert wird: Unter katarischen Gesetzen sind offene Diskussionen, die Kritik am Islam oder der Regierung üben, streng verbieten.
- Seit 1986 flossen über 6,3 Milliarden Dollar an US-Universitäten, mehr als von China (5.6 Milliarden) oder Saudi-Arabien (3.7 Milliarden).
- Gelder gingen auch an Kindergärten und Primarschulen für Arabischprogramme. Ein von Katar finanziertes Klassenzimmer in New York verwendete eine Karte des «Arabischen Welt», die Israel ausliess.

Was kümmert es uns, wenn das weit entfernte Amerika von Katars Geld und Propaganda unterwandert wird?
Wer denkt, Katars Tentakel greifen nur in USA zu, sollte nochmal über die Bücher gehen. Dasselbe passiert nämlich in Europa.
- In einem Korruptionsskandal erhielten Abgeordnete des EU-Parlaments, auch die Vizepräsidentin, Bestechungsgelder und Geschenke, um die Haltung der EU zu Katars miserablen Arbeitsbedingungen an der FIFA-Weltmeisterschaft 2022 zu mildern.
- Katar gab Millionenbeträge an die UNO, etwa fürs Entwicklungsprogramm UNDP, UNICEF und UNESCO, um kritische Berichterstattung über Menschenrechtsverletzungen einzudämmen und islamistische Inhalte zu verbreiten.
- Katar hat Anteile an grossen Medienunternehmen wie der französischen Zeitung Le Monde gekauft.
- Katar finanziert islamwissenschaftliche Fakultäten und Forschungszentren an Elite-Universitäten wie Oxford oder Leiden. Die London School of Economics (LSE) organisiert im Gegenzug Werbe-Veranstaltungen für Katars Politik und Wirtschaft.
- Katar hat erhebliche Summen in europäische Museen wie den Louvre in Paris investiert.
- Al Jazeeras englischsprachiger Dienst betreibt gezielte Berichterstattung in Europa, um Katars Feinde (sprich Demokratien wie Israel) zu diskreditieren.
Die „Qatar Charity“ unterstützt zahlreiche Bildungs- und Kulturprojekte in Europa, um Katars Image als modernes und weltoffenes Land zu stärken und gleichzeitig islamistische Inhalte zu verbreiten.
- Katar ist Hauptsponsor des französischen Fußballvereins Paris Saint-Germain (PSG), investiert massiv in europäische Fussballturniere, unterhält enge Beziehungen zur UEFA und nutzt Sponsoring-Deals, um politischen Einfluss zu gewinnen.
- Katar investiert in internationale Konferenzen in europäischen Hauptstädten, um sich als globaler Vermittler und friedensfördernde Nation darzustellen—statt als Wüstendiktatur, die Terroristen beherbergt und Menschenrechte mit Füssen tritt.
- Katar hat den Bau zahlreicher Moscheen in Frankreich, Deutschland oder Italien finanziert—nicht zuletzt mit mehreren Millionen in der Schweiz. Ein islamisches Kulturzentrum bei Lausanne lud den ägyptischen Hassprediger Omar Abdel Kafi ein, der 10 Millionen Follower hat und der Hamas für ihr Massaker an israelischen Zivilisten öffentlich gratulierte.
Was steht auf dem Spiel? Alles.
- Die aggressive Einflussstrategie Katars, ein Skandal im Klartext, wirft Fragen zur amerikanischen und europäischen Souveränität und Sicherheit auf.
- Befürworter sehen Katar als wichtigen Vermittler zwischen Hamas und Israel und als Stabilisator. Kritiker warnen, der massive Einfluss Katars schwäche die Fähigkeit des Westens, die Bedrohungen des Islamismus zu erkennen und entschieden zu reagieren.
Der islamische Dschihad hat zwar eine spirituelle Dimension, aber historisch und politisch gesehen verpflichtet er fromme Muslime, die islamische Kontrolle auszuweiten.
- Dschihadisten sind damit mitnichten eine fanatische Randgruppe. Der Islam unterteilt die Welt in zwei Kategorien: Dar al-Islam sind Gebiete unter islamischer Herrschaft und Scharia-Gesetzen, die alle Lebensbereiche bestimmen.
- Im Gegensatz steht Dar al-Harb—das „Haus des Schwertes“: die Gebiete, die (noch) nicht unter islamischer Regierung stehen. Dschihad dient dazu, schlussendlich all diese Gebiete in Dar al-Islam einzuverleiben, also unter islamische Herrschaft zu stellen. Katars Geld ist sein Schwert.
Der Westen—und seine Grundwerte wie Demokratie, Freiheit, Menschenrechte, Fortschritt—ist unter Beschuss. Und wir merken es kaum.
Thomas D. Zweifel ist Strategieberater und Autor von elf Büchern wie Strategie in Aktion, Communicate or Die und Culture Clash. Er lebt mit seiner Familie in Zürich.



























Zur Korruption gehören zwei. Und die Bundesrepublik hat eine lange Tradition als Bana.