Falsche Zahlen, echte Folgen: SRF und die «14’000 Gaza-Babys» Politik gegen Israel

9
Foto SRF Schweizer Radio und Fernsehen
Foto SRF Schweizer Radio und Fernsehen
Lesezeit: 4 Minuten

Am 20. Mai 2025 ab 18 Uhr verbreitete SRF die dramatische Behauptung, dass «14’000 Babys in Gaza innerhalb von 48 Stunden» zu sterben drohten – offenbar ungeprüft und mit maximaler Emotionalisierung.

Die Zahl stammt aus einem Interview des UNO-Nothilfekoordinators Tom Fletcher mit BBC Radio 4, in dem er sagte: «14’000 Babys werden in den nächsten 48 Stunden sterben, wenn wir sie nicht erreichen». Diese Formulierung wurde zuerst von SRF, und danach auch von einigen anderen Schweizer Medien, politischen Akteuren und NGOs aufgegriffen – wie immer mit dem klaren Ziel, Israel zu isolieren und an den Pranger zu stellen.

Der britische Jewish Chronicle recherchierte, dass sich Fletchers dramatische Aussage auf einen Bericht des Integrated Food Security Phase Classification (IPC) bezog, der für den Zeitraum April 2025 bis März 2026 schätzt, dass rund 14’000 Kinder unter fünf Jahren von akuter Mangelernährung betroffen sein könnten. IPC ist eine standardisierte Skala, die Informationen über Ernährungssicherheit, Ernährung und sonstige Lebensgrundlagen in eine Aussage über die Art und Schwere einer Krise und die beste strategische Antwort auf diese integriert. Von Todesfällen innerhalb von 48 Stunden ist nicht die Rede.

Foto Screenshot SRF/Facebook
Foto Screenshot SRF/Facebook

Fletcher hatte diese Zahl ohne Angabe der Quelle oder der rechnerischen Grundlage maximal übeftrieben wiedergegeben. Auch seine Formulierung, es gebe «starke Teams vor Ort», die in medizinischen Zentren und Schulen im Einsatz seien, blieb vage und unbelegt.

SRF-Korrektur im Kleingedruckten

Einen Tag später, in einem kaum auffindbaren Nachtrag schreibt die SRF Redaktion: «Fletcher hat sich mit dem Zeitraum der Zahlen vertan… Die UNO ist diesbezüglich zurückgerudert…Die Zahlen beziehen sich auf ein Jahr und nicht zwei Tage…» Man tauscht also still ein dramatisches, mittlerweile als falsch entlarvtes Zitat aus – nachdem es bereits tausendfach geteilt, empört kommentiert und politisch instrumentalisiert wurde.

Keine Entschuldigung, kein Eingeständnis, kein Hinweis auf die eigene Mitverantwortung an der Verbreitung einer groben Fehlinformation. Stattdessen: ein nüchterner Nebensatz im sozialen Niemandsland, den kaum jemand sieht – und der das ursprüngliche Narrativ in der öffentlichen Wahrnehmung längst zementiert hat.

Doch da war es schon zu spät: Die Lüge «14’000 Babys werden in den nächsten 48 Stunden sterben» war längst «viral» gegangen und von NGOs, Politikern und Aktivisten aufgegriffen worden – auch in der Schweiz. Der Zusammenhang war klar: Israel lässt Babys sterben.

Dass Israel zu diesem Zeitpunkt bereits wieder dutzende Hilfstransporte über den Kerem-Shalom-Übergang zuliess und mehrfach warnte, dass Hilfsgüter durch die Hamas umgeleitet oder blockiert würden, blieb in der Berichterstattung weitgehend unerwähnt. Stattdessen wurde ein Schuldvorwurf formuliert, der sich auf eine falsch interpretierte UN-Aussage stützte.

Die unkritische Übernahme durch SRF war erst der Anfang. Politiker und Parteien wie die Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) zitierten die von SRF vebreitete dramatische Aussage von Tom Fletcher. Besonders dreist: Die SP integrierte die falsche Zahl direkt in ihren sogenannten «Gaza-Appell», in dem Israel pauschal für das Leid der Zivilbevölkerung verantwortlich gemacht wird. Rund 45’000 Menschen haben diesen Appell inzwischen unterzeichnet – nicht zuletzt im Vertrauen darauf, dass die dramatischen Zahlen auf Fakten beruhen.

Bildschirmfoto 2025 05 22 um 08.56.41 scaled
Foto Screenshot Instagram/SP

Die SP hat eine nachweislich falsche UNO-Erklärung bewusst als emotionales Druckmittel eingesetzt, um politische Stimmung gegen Israel zu betreiben – und gezielt im antiisraelischen Milieu Wähler zu gewinnen.

Natürlich gibt es hungernde und notleidende Menschen in Gaza – und jedes einzelne Schicksal ist tragisch. Aber die humanitäre Lage in Gaza steht in keinem Verhältnis zu den verheerenden Hungerkatastrophen in Ländern wie Burundi, Jemen, Madagaskar, Somalia, Südsudan oder Tschad, wo Millionen Menschen permanent vom Hungertod bedroht sind. Von einem «SP-Appell» für diese Länder habe ich bisher nichts gehört.

Bildschirmfoto 2025 05 22 um 11.01.18
Mail an Tausende Personen von Mattea Meyer & Cédric Wermuth. ZvG

Ausserdem: Der Krieg hätte längst beendet sein können, wenn die Hamas alle Geiseln freigelassen und sich entwaffnet hätte, statt Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Wer das ausblendet, macht sich zum Komplizen der Täterpropaganda.

Der «Fall Fletcher» ist ein Musterbeispiel für die Macht ungeprüfter Zahlen und die Bereitschaft, diese gegen Israel zu instrumentalisieren. Dass SRF und andere Medien die dramatische Behauptung, in Gaza drohten innerhalb von 48 Stunden «14’000 Babys» zu sterben, offenbar ohne eigene Recherche in die Schweiz hinausposaunten, ist nicht einfach ein journalistisches Versäumnis – es ist Absicht.

Es ist nicht nur falsch – es ist gefährlich. Auch für SRF.

9 Kommentare

  1. Ausgerechnet der Kriegstreiber und aufgeblasene Tünkram-Erzähler Fritze Merz will jetzt auch den Israelis die Leviten lesen und behauptet hetzerisch, dass die israelische Armee nur noch gegen die Zivilbevölkerung vorgeht und nicht mehr gegen die HAMAS und HaSS-Weidel palavert heuchlerisch, sie wisse nicht worum es in diesem Konflikt geht.

  2. Es gibt keinen Völkermord in Gaza durch Israel, weil:

    1. Es gibt keinen Völkermord in Gaza durch Israel, weil Israel sich 2005 aus Gaza zurückzog, ohne Rückkehrabsicht, bis zum Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023 (1.200 Tote), was defensive, nicht völkermörderische Absicht zeigt.

    2. Es gibt keinen Völkermord in Gaza durch Israel, weil Israel seine Bürger vor Gaza-Angriffen schützen muss, mit dem Ziel, Geiseln zu befreien und künftige Bedrohungen zu verhindern, da Hamas den Angriff vom 7. Oktober wiederholen will.

    3. Es gibt keinen Völkermord in Gaza durch Israel, weil Hamas Geiseln nicht freilässt, sich nicht ergibt oder kapituliert, was den Konflikt verlängert und Völkermordvorwürfe untergräbt.

    4. Es gibt keinen Völkermord in Gaza durch Israel, weil einen Verteidigungskrieg als Völkermord zu bezeichnen ungerechtfertigt ist, insbesondere während Geiseln gehalten werden, was solche Kritik unhaltbar macht.

    5. Es gibt keinen Völkermord in Gaza durch Israel, weil Gaza-Araber Teil einer breiteren arabischen Bevölkerung sind, mit vielen sicheren israelischen Arabern, und „Palästinenser“ erst nach der Anerkennung Palästinas als jüdische Heimat (1920, San-Remo-Konferenz) entstand.

    6. Es gibt keinen Völkermord in Gaza durch Israel, weil die palästinensische Bevölkerung in Gaza und im Westjordanland stark gewachsen ist, was eine Vernichtungsabsicht widerlegt.

    7. Es gibt keinen Völkermord in Gaza durch Israel, weil hohe Verluste in Gaza, einschließlich Hamas-Kämpfern, gegenüber weniger israelischen Soldaten Stadtkampf gegen Hamas widerspiegeln, kein Völkermord, verschlimmert durch Hamas’ Schutzschild-Taktik.

    8. Es gibt keinen Völkermord in Gaza durch Israel, weil arabische Staaten, Ägypten, die UN und der IGH keine Massenevakuierungen fördern, was bei einem Völkermord zu erwarten wäre.

    Es gibt eine völkermörderische Bedrohung gegen Israel, weil:

    1. Es gibt eine völkermörderische Bedrohung gegen Israel, weil Israel seit 1948, drei Jahre nach dem Holocaust, Angriffe zur Vernichtung erlebt, die Juden als Gruppe anvisieren.

    2. Es gibt eine völkermörderische Bedrohung gegen Israel, weil die Hamas-Charta Israels Zerstörung fordert und das Massaker vom 7. Oktober wiederholen will, unterstützt durch die Gaza-Wahl 2006 und mögliche Judäa/Samaria-Stimmen, sowie Anti-Israel-Proteste in Europa.

    3. Es gibt eine völkermörderische Bedrohung gegen Israel, weil Raketen und Drohnen aus Gaza, Libanon, Iran, Jemen und Syrien seit 2005 eine Blockade schaffen und Israels schmales Territorium sowie den Ben-Gurion-Flughafen bedrohen.

    4. Es gibt eine völkermörderische Bedrohung gegen Israel, weil der einzige jüdische Staat von arabischen und muslimischen Ländern umgeben ist, die oft Hamas unterstützen, mit UN-Resolutionen (z. B. IGH Juli 2024 zu Judäa/Samaria), die als voreingenommen gelten und ethnische Säuberung fördern könnten.

  3. Während die Weltgemeinschaft Israel verurteilt, macht Israel diese Welt ein grosses Stück sicherer. Und nicht nur für Israelis, sondern für alle Menschen, die unter muslimischen Terror leiden. Insbesondere auch für die Christen, Atheisten, Buddhisten etc. deren Verfolgung durch aggressive Muslime schon ungeahnte Ausmasse angenommen hat, gerade auch in Europa.

  4. Wie tragisch!
    Und ich erlebe die Unterwanderung bei 2 von meinen Kindern, welche eine Juristin, die andere Anwältin ist.
    Es läuft ganz ähnlich ab, wie im 2. Weltkrieg.Die Elite wollte der Gesellschaft seine Ideologie einhämmern. Wer sich Ihrer „Überzeugung“ widersetzte wurde gehasst und verfolgt. Viele wurden umgebracht.
    Somit liegt es auf der Hand, dass ich von eigenen Familien Mitgliedern gehasst und verachtet werde, seit dem 7. 10. 2023.

  5. Das, was die Schweizer Medien betreiben, erlebt man ähnlich fast jeden Tag durch die, vielfach von der deutschen SPD beherrschten Medien, die die Hamas-Propaganda hemmungslos verbreiten. Allen voran die deutschen öffentlich rechtlichen Medien wie ARD, ZDF und der Deutschlandfunk. Aber auch RTL. In den Führungsspitzen sitzen nicht selten „Sozialdemokraten“.

  6. Danke für diesen hervorragenden Artikel zur Macht von Desinformation !
    Wenn man die SRF und SP Propaganda liest, fühlt man sich im falschen Film: das ständige Verschweigen der Verantwortung der Hamas-Führer für das entsetzliche Elend, das sie streuen, hat System. Wo bleiben eigentlich die Reportagen über die Terrorfürsten, die in Katar sitzen? Wer sind Sie? Ich möchte ihre Namen (Aliases), Fotos, Infos über Geldflüsse, ihre Biografien, ihre Netzwerke, usw. erfahren und ggf. ausführliche Reportagen darüber, wie sie sich verstecken und zwar täglich – in der genau gleichen Frequenz wie die Bilder aus Gaza.
    Aus meiner Tätigkeit als Psychotherapeutin im Strafvollzug kann ich die Erfahrung des „falschen Films“ einordnen. Sie ist ein sehr ernstes Signal und bedeutet, dass es gefährlich wird. Wer meint (nicht-jüdisch oder jüdisch gleichermassen), dieser Kelch gehe an ihm/ihr vorbei, indem man den Kopf in den Sand steckt oder Apeasementpolitik gegenüber dem Islamofaschismus betreibt, der wird eines Tages erwachen. Dann wird es zu spät sein und der Albtraum der Anderen wird hier sein.

  7. Ich kann mich nur wiederholen: Die wahren Kriegstreiber sind die links-braunen Journalisten, welche ihre Informationen direkt von der Hamas und Al Jazeera erhalten. Dazu kommt, dass Katar Studierende an westlichen Universitäten instrumentalisiert. In diversen Moscheen wird der Krieg verherrlicht. Über die nachstehenden Links könnt Ihr mehr über den Charakter der Judenhasser erfahren:
    „Das schmutzige Geheimnis der Gaza-Berichterstattung“ https://www.mena-watch.com/geheimnis-gaza-berichterstattung/

    „Since Oct 7, Qatari Support For Hamas Continues | MEMRI“

    Immerhin sehen gewisse Imame etwas Positives in diesem Krieg:
    „Gazans Rage At Hamas: It Will Sacrifice Us All To Hold Power | MEMRI“

    Übrigens: Das EDA ist schon längst von Judenhassern unterwandert!

  8. Und wie gefährlich es ist wird täglich Offensichtlicher. In Amerika wurde von einem 30-Jährigen „free, free Palestine“ schreiendem Fanatiker, heute Nacht, zwei junge Juden auf offener Strasse erschossen.
    Frankreich, England und Kanada drohen Israel mit Konsequenzen, geht das „Morden“ in Gaza weiter.
    Nein, diese Hetze kommt nicht aus dem luftleeren Raum. Es beruht auf bewusst und gekonnt gestreuten Falschinformationen durch mainstream Medien, die nachweislich eine Antiisrael Agenda verfolgen – Auf Kosten von Menschenleben! –

  9. Ja ich sehe es noch aus einer anderen Perspektive: Palästinenser liessen ihre kleinen Söhne zur Freude + stolz der Family in Sprengstoff Gürteln fotographieren. In Kinderstunden wurden die palästinensischen Kinder gekonnt indoktriniert doch Märtyrer gegen Israel zu werden. Nun zum 7. Oktober Babys wurden in Backöfen gelegt und dann angedreht, ja Babys wurden vor den Augen ihrer Mütter mit bestialischen Händen erwürgt.
    Das Baby, der letzthin ermordeten Mutter von 3 kindern, diese schreien auch nach ihrer Mutter! Ich habe kein übermässiges Erbarmen für jetzt!

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.