
Der 84-jährige kanadische Menschenrechtsanwalt Irwin Cotler wurde für sein lebenslanges Engagement für Menschenrechte für den Friedensnobelpreis 2025 nominiert. Trotz iranischer Attentatspläne setzt sich der ehemalige Justizminister weiterhin für politische Gefangene und Minderheitenrechte ein.
Der kanadische Menschenrechtsanwalt und ehemalige Justizminister Irwin Cotler wurde für den Friedensnobelpreis 2025 nominiert. Die Nominierung würdigt seinen «unerschütterlichen Mut, seine moralische Klarheit, tiefe Empathie und umfangreichen Errungenschaften zur Unterstützung universeller Menschenrechte.»
Jahrzehntelanges Engagement für jüdische Belange
Besonders hervorzuheben ist Cotlers langjähriges Engagement für das jüdische Volk und den Staat Israel. Von 2020 bis 2023 diente er als Kanadas erster Sonderbeauftragter für die Bewahrung der Holocaust-Erinnerung und die Bekämpfung des Antisemitismus. In dieser Rolle setzte er sich intensiv für jüdische Gemeinden ein, besonders in Zeiten zunehmender Bedrohungen und Gewalt.
Die Nominierung wurde von prominenten Persönlichkeiten unterstützt, darunter der israelische Staatspräsident Isaac Herzog und der ehemalige Refusenik Natan Sharansky. Herzog würdigte Cotler als «einen der grossen Humanisten unserer Generation» und betonte seinen Einsatz für unterdrückte Bevölkerungsgruppen.
Im Visier des iranischen Regimes
Die Nominierung erfolgt in einer Zeit erhöhter persönlicher Gefährdung für den 84-jährigen Menschenrechtsaktivisten. Im November 2024 vereitelten kanadische Behörden einen mutmasslichen iranischen Attentatsversuch auf Cotler. Wie die Zeitung «Globe and Mail» berichtete, wurde er damals über eine unmittelbare Bedrohung durch iranische Agenten informiert, die innerhalb von 48 Stunden zuschlagen wollten. Bereits seit dem Hamas-Angriff auf Israel im Oktober 2023 stand Cotler unter Polizeischutz. Sein Name tauchte zudem in FBI-Ermittlungen zu einem iranischen Auftragsmord in New York auf. Als Anwalt vertrat Cotler wiederholt iranische politische Gefangene und Dissidenten und setzte sich dafür ein, Irans Revolutionsgarden als Terrororganisation einzustufen.
Breites Spektrum humanitärer Arbeit
Neben seinem Engagement für jüdische Belange hat sich Cotler auch in anderen Bereichen der Menschenrechtsarbeit hervorgetan. Er setzte sich in Kanada massgeblich für die Förderung der Geschlechtergleichstellung ein. Zudem implementierte er wichtige Massnahmen für indigene Bevölkerungsgruppen und Minderheiten. Bedeutend war auch seine führende Rolle bei der Einführung von Gesetzen gegen Menschenhandel. Weltweit machte er sich einen Namen als Verteidiger politischer Gefangener.
Die Nominierung wurde offiziell in Oslo von Gerald Steinberg, Präsident des NGO Monitor und Professor für Politikwissenschaft, eingereicht. Der 84-jährige Cotler ist Gründer des Raoul Wallenberg Centre for Human Rights und emeritierter Rechtsprofessor der McGill University. Die Verleihung des Friedensnobelpreises, der mit einem Preisgeld von etwa 1,5 Millionen Dollar dotiert ist, würde sein lebenslanges Engagement für Menschenrechte, Gerechtigkeit und die jüdische Gemeinschaft würdigen.
Irwin Cotlar hat es mehr als verdient. Hoffe dass die alten Norwegischen Herrn des Preis Komitees über ihren Schatten springen und es ihm geben. Es wäre eine Ehre für das Komitee, wenn er dem Preis in Empfang nimmt.👍