
Am 12. Februar 2025 strahlte SRF in der Sendung «Echo der Zeit» einen Beitrag von Martin Aldrovandi über den Israel-Boykott in Malaysia aus. Ein weiteres erschreckend einseitiges Beispiel für die fragwürdige Berichterstattung des Senders.
Der Bericht ist nicht nur unausgewogen – er ist geradezu skandalös. Wer ihn hört, erfährt nicht einmal ansatzweise, worum es wirklich geht. Der Boykott gegen Israel wird als eine Art friedlicher Konsumentenprotest dargestellt, als sei das Ganze eine harmlose Bewegung besorgter Bürger
BDS: Kein Wort über den Antisemitismus
In mehreren Ländern – darunter Deutschland, Österreich und Tschechien- wird BDS als antisemitisch eingestuft, weil die Bewegung Israel nicht nur wirtschaftlich isolieren will, sondern das Existenzrecht des jüdischen Staates in Frage stellt. Das SRF verliert darüber kein Wort. Stattdessen wird die Israel-Boykott-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions) BDS in der Sendung völlig unkritisch als legitimes politisches Mittel dargestellt. Wie kann es sein, dass ein öffentlich-rechtlicher Sender es für angemessen hält, eine Bewegung zu verharmlosen, die de facto das Ende Israels anstrebt?
Ein Hamas-Unterstützer als neutraler «BDS-Chef»?
Im Beitrag von Aldrovandi wird ein gewisser (Mohd/Mohamed) Nazari Ismail als Aktivist und «Chef» des malaysischen Ablegers der internationalen BDS-Bewegung dargestellt. Die Wahrheit? Dieser Mann ist ein Islamist und offener Anhänger der Hamas.
Am 21. September 2023 organisierte das «Hashim Sani Zentrum für Palästinastudien», dessen Präsident Nazari Ismail ist, gemeinsam mit dem International Institute of Advanced Islamic Studies (IAIS) Malaysia, eine internationale Konferenz zum Thema «Siedlerkolonialismus: Analyse der israelischen Besatzung in Palästina». Der Ehrengast war Osama Hamdan, ein hochrangiger Funktionär im sogenannten «Politbüro» der Hamas. Am 11. Oktober 2024 behauptete Hamdan, dass er glaubt, dass Israel in zehn Jahren nicht mehr auf der Landkarte der Region existieren wird. Er fügte hinzu, dass die Leute, die am 7. Oktober 2023 die «Al-Aqsa-Flut» ausgelöst haben, später dafür gelobt werden, dass sie das Ende Israels eingeleitet haben. Auch behauptete er, dass die Hamas keine zivilen Ziele angreife und dass Bombenanschläge auf Busse in Israel hauptsächlich Soldaten zum Ziel hätten.

Am 12. Oktober 2023, nur wenige Tage nach dem bestialischen Massaker der Hamas an über 1200 israelischen Zivilisten, dem grössten Massenmord an Juden seit dem Holocaust, lobte Nazari die Terrororganisation auf Facebook und behauptete allen Ernstes, die Hamas habe keine Zivilisten getötet. Alle Menschen in Israel, auch Ausländer, seien «zionistische Soldaten» so Nazari Ismail. Das ist nicht nur eine Lüge, sondern eine unglaublich menschenverachtende Aussage. Und SRF? Ignoriert das völlig.
Noch schlimmer am 31. Juli 2024. Nazari Ismail kondolierte öffentlich dem Hamas-Führer Ismail Haniyeh und bezeichnete ihn als «Führer des islamischen Widerstands», der für seinen «unerschütterlichen Kampf gegen Israel» in Erinnerung bleiben werde. Dieser Mann ist kein «BDS-Chef», er ist ein islamistischer Hetzer! Und doch stellt SRF ihn als legitimen Gesprächspartner dar.

Schweigen zum Islamismus und «Apartheid» in Malaysia
Malaysia hat den brutalen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober nie verurteilt, nicht einmal mit einem einzigen Wort. Premierminister Anwar rief sogar Tage später Hamas-Führer Ismail Haniyeh an und brachte seine uneingeschränkte Unterstützung für das palästinensische Volk zum Ausdruck. Gleichzeitig verurteilte er Israels militärische Aktivitäten im Gazastreifen aufs Schärfste und bezeichnete sie unter anderem als «Gipfel der Barbarei» und «Genozid», während er Hamas-Mitglieder als «Freiheitskämpfer» bezeichnete.
Doch darüber verliert der SRF-Bericht von Martin Aldrovandi fast kein einziges Wort. Stattdessen wird suggeriert, dass der Boykott gegen Israel ausschliesslich aus Solidarität mit den Palästinensern geschieht.
Malaysia verfolgt eine Politik, die bestimmte ethnische und religiöse Gruppen bevorzugt, insbesondere die Bumiputera, zu denen ethnische muslimische Malaien und indigene Völker gehören. Diese Politik, die als «Ketuanan Melayu» (Vorherrschaft der Malaien) bekannt ist, gewährt den Bumiputera Vorteile in Bereichen wie Bildung, Beschäftigung und Eigentumserwerb. Wäre Malaysia Israel, würde SRF nicht müde, von «Apartheid» zu sprechen. Aber in diesem Fall herrscht ohrenbetäubendes Schweigen.
Die BDS-Bewegung wird unkritisch dargestellt, ein Hamas-Anhänger als legitime Stimme präsentiert, die islamistische Radikalisierung Malaysias verschwiegen. Es ist eine Schande, dass ein öffentlich-rechtlicher Sender sich so vor den Karren einer antisemitischen Bewegung spannen lässt. Der einzige Weg, um eine solche ideologische Schlagseite zu stoppen, ist eine drastische Reduzierung der Gebühren.