Australien: Muslimische Spitalangestellte nach antisemitischen Aussagen und Morddrohungen suspendiert

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Die beiden prahlten mit angeblichen Morden an israelischen Patienten. Bild: Twitter
Die beiden Spitalangestellten prahlten mit angeblichen Morden an israelischen Patienten. Bild: Twitter
Lesezeit: 4 Minuten

Zwei medizinische Fachkräfte in Australien wurden von ihrer Arbeit in einem Krankenhaus suspendiert, nachdem sie gefilmt wurden, wie sie sich bei der Arbeit über die Nichtbehandlung und Tötung von Israelis äusserten, berichteten lokale Medien am Mittwoch. Der Fall hat in Australien eine breite politische und gesellschaftliche Debatte über Antisemitismus ausgelöst.

Von Canaan Lidor

Die Australian Broadcasting Corporation identifizierte die beiden als Ahmad Rashad Nadir und Sarah Abu Lebdeh, beide medizinisches Personal des Bankstown-Krankenhauses im südwestlichen Teil von Sydney in New South Wales.

Israelische Patienten ermordet?

Der Vorfall ereignete sich inmitten einer beispiellosen Zunahme antisemitischer Vorfälle in Australien in den letzten Monaten, die einige Kritiker zum Teil auf die Untätigkeit oder Feindseligkeit der von der Labour-Partei geführten Bundesregierung gegenüber Israel zurückgeführt haben.

Max Veifer, ein Vlogger aus Israel, hat die beiden über die App Chatruletka kennengelernt, die Nutzer nach dem Zufallsprinzip miteinander verbindet.

«Irgendwann wirst du umgebracht und kommst nach Dschahannam [Hölle], inschallah», sagte Nadir zu Veifer, nachdem er sich als Israeli zu erkennen gegeben hatte.

Abu Lebdeh, die ein muslimisches Kopftuch trägt, kommt ins Bild des Videos und sagt zu Veifer: «Es ist Palästinas Land, nicht Dein Land, Du Stück Scheisse.» Dann fügt sie hinzu: «Wenn Deine Zeit kommt, möchte ich, dass Du Dich an mein Gesicht erinnerst, damit Du verstehst, dass Du den ekelhaftesten Tod sterben wirst.»

«Ich werde sie nicht behandeln, ich werde sie töten», fügte sie in Bezug auf israelische Patienten hinzu.

Nadir, der sich anfangs fälschlicherweise als Arzt ausgab, sagte zu Veifer: «Du hast keine Ahnung, wie viele israelische Hunde in dieses Krankenhaus kamen, und ich schicke sie nach Jahannam [Hölle].»

Breite Verurteilung

Der Anwalt von Nadir, Mohamad Sakr, erklärte gegenüber ABC, sein Mandant habe sich «nicht nur bei dieser Person, sondern bei der gesamten jüdischen Gemeinschaft aufrichtig entschuldigt».

Premierminister Anthony Albanese bezeichnete das Filmmaterial in einer Erklärung als «widerlich und beschämend» und begrüsste die Entfernung von Nadir und Abu Lebdeh aus dem NSW-Gesundheitssystem.

Der Premierminister von NSW, Chris Minns, erklärte gegenüber dem Radiosender 2GB Sydney, dass beide Mitarbeiter «bis zum Abschluss einer umfassenden Untersuchung sofort entlassen wurden».

Der NSW-Gesundheitsminister Ryan Park nannte das Video «eines der abscheulichsten, schockierendsten und entsetzlichsten Videos, die ich je gesehen habe».

Er fügte hinzu: «Ich sage den Menschen in New South Wales, aber insbesondere der jüdischen Gemeinde, dass es mir als Gesundheitsminister von New South Wales sehr leid tut, dass Sie sich heute Morgen damit auseinandersetzen müssen.»

Spital entfernt pro-palästinensischen Post

Das Western Sydney Hospital hat nach Bekanntwerden des Vorfalls einen Instagram-Post entfernt, der einen Pro-Palästina-Aktivisten zeigte. Das Bild zeigte eine Person mit einem T-Shirt, das zur Befreiung Palästinas aufrief und eine Faust in den Farben der palästinensischen Flagge enthielt.

Ein Sprecher des South Western Sydney Local Health District erklärte gegenüber Sky News, dass der Beitrag gegen die Richtlinien des Spitals verstosse, wonach politische Inhalte in sozialen Medien nicht abgebildet werden dürfen.

«Online-Inhalte in Zusammenhang mit dem Bankstown-Lidcombe Hospital wurden heute entfernt, nachdem festgestellt wurde, dass eine abgebildete Person Kleidung mit politischer Botschaft trug», so der Sprecher.

Neue Massnahmen gegen Hassverbrechen

Die Präsidentin des australischen Ärzteverbands, Kathryn Austin, erklärte, der Verband verurteile «die heutigen antisemitischen Kommentare innerhalb des Gesundheitssystems auf das Schärfste» und dass «im Gesundheitssystem kein Platz für Hass oder Spaltung ist und dieses Verhalten nicht toleriert wird.»

Viele der rund 115’000 jüdischen Einwohner Australiens sind nach einer Reihe antisemitischer Angriffe in den beiden grössten Städten des Landes, Sydney und Melbourne, verunsichert.

Ende Januar berichteten die Behörden über die Vereitelung eines möglichen «Massenanschlags», nachdem sie im Nordwesten Sydneys einen mit Sprengstoff beladenen Anhänger entdeckt hatten, der «einige Hinweise» darauf enthielt, dass er auf die jüdische Gemeinde abzielte.

Die Behörden untersuchen mehr als ein Dutzend «schwerwiegender Anschuldigungen» unter den mehr als 166 Berichten über antisemitische Angriffe, die seit Mitte Dezember eingingen, als die Polizei eine Sonderaktion zur Eindämmung antisemitischer Angriffe startete.

Das australische Parlament hat in der vergangenen Woche strenge Gesetze zur Bekämpfung von Hassverbrechen erlassen, mit denen verbindliche Mindeststrafen für Terrorismusdelikte und das Zeigen von Hasssymbolen eingeführt wurden.

Canaan Lidor ist ein preisgekrönter Journalist und Nachrichtenkorrespondent bei JNS, wo dieser Artikel zuerst ist. Als ehemaliger Kämpfer und Analytiker der Spionageabwehr in den IDF hat er über ein Jahrzehnt lang als Europa-Korrespondent in den Niederlanden über Weltereignisse berichtet. Canaan lebt heute mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in seiner Heimatstadt Haifa, Israel.

Übersetzt und erweitert von Audiatur Online.

2 Kommentare

  1. Abscheulich. Wieso wurden die nur suspendiert und nicht verhaftet wegen
    ihrer Morddrohungen ? Wahrscheinlich suchen sie nun jüdische Opfer in
    ihrem Umfeld.

  2. „Aufrichtige Entschuldigungen“ innerhalb des Dschihads sind in genau zwei Punkten vollkommen unwahr.
    Punkt 1: „Aufrichtig“.
    Punkt 2: „Entschuldigung“.
    Dschihadisten sind durch religiöse Triebe gesteuerte nicht therapierbare Täter. Eine „aufrichtige Entschuldigung“ käme einem Hochverrat an der Religion gleich. Nur weichgespülte Westmenschen fallen auf diesen Trick rein. Viele von uns warnen seit Jahrzehnten, dass da was auf uns zukommen würde. Et voilà. Die gefühlt 246. Verschwörungstheorie, die wahr geworden ist…

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