Gefesselt, geknebelt und ausgehungert: Geiseln berichten von schwerer Folter

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Die israelischen Geiseln wurden von der Hamas schwer misshandelt und ausgehungert. Bild: Twitter
Die israelischen Geiseln wurden von der Hamas schwer misshandelt und ausgehungert. Bild: Twitter
Lesezeit: 4 Minuten

Die drei zuletzt freigelassenen Geiseln, Or Levy, Ohad Ben Ami und Eli Sharabi, kehrten in einem alarmierenden Gesundheitszustand nach Israel zurück. Wie die Times of Israel berichtet, wurden sie mit heissen Gegenständen verbrannt, an den Füssen aufgehängt und tagelang ohne Nahrung gelassen. Weitere Geiseln, darunter Eliya Cohen und Alon Ohel, sind weiterhin in Gaza in Gefangenschaft und erhalten keine medizinische Behandlung für Verletzungen vom 7. Oktober 2023.

Die Geiseln berichteten, dass sie auf dem Boden schlafen mussten, sich eine Decke teilten und tagelang ohne Nahrung auskommen mussten. Einige seien gezwungen worden, in ihrer eigenen Notdurft zu verharren. Hamas-Terroristen hätten ihre Münder mit dicken Tüchern bedeckt, sodass ihnen das Atmen erschwert wurde. Zudem wurden sie mit falschen Versprechungen über eine baldige Freilassung in die Irre geführt.

Weitere Geiseln wurden gefoltert

Die Mutter von Eliya Cohen berichtete, dass ihr Sohn mit den nun freigelassenen Geiseln in einem Tunnel angekettet und geknebelt gehalten wurde. Sie seien mit heissen Gegenständen verbrannt, an den Füssen aufgehängt und dem Hungertod nahe gewesen. Cohen habe kaum Tageslicht gesehen und leide an einer unbehandelten Schusswunde am Bein. Auch die Familie von Alon Ohel erhielt erstmals ein Lebenszeichen von ihm. Laut seiner Mutter wurde er gefesselt und ausgehungert, während Splitterverletzungen an seiner Schulter und seinem Arm unbehandelt blieben. Zudem habe er auf einem Auge sein Sehvermögen verloren.

Eliya Cohen soll in der ersten Phase des Waffenstillstandsabkommens freigelassen werden, während Alon Ohel und Nimrod Cohen erst in einer späteren Phase folgen könnten. Insgesamt sollen noch 73 Geiseln in Gaza gefangen gehalten werden, darunter mindestens 34, die vom Militär als tot bestätigt wurden. Bisher hat die Hamas 21 Geiseln im Rahmen des aktuellen Waffenstillstandsabkommens freigelassen. Die Terrororganisation hält zudem weiterhin zwei israelische Zivilisten gefangen, die 2014 und 2015 nach Gaza eingereist waren, sowie die Leichen zweier IDF-Soldaten zurück. Acht Geiseln wurden bisher lebend gerettet, während 40 Leichen geborgen wurden.

Sadistische Behandlung und öffentliche Demütigung

Laut Berichten wurden die Geiseln während ihrer Gefangenschaft in dunklen, unbelüfteten Tunneln gehalten. Sie durften nur selten Nahrung zu sich nehmen und mussten um einfache Bedürfnisse wie den Gang zur Toilette kämpfen. Laut Channel 12 wurden sie mit Lügen manipuliert – Hamas-Wächter hätten ihnen wiederholt gesagt, dass die israelische Regierung kein Interesse an ihrer Freilassung habe. Die Terroristen assen demonstrativ vor den ausgehungerten Geiseln und zwangen sie, darüber zu entscheiden, wer von ihnen eine Mahlzeit erhalten durfte. Noch vor ihrer öffentlichen Übergabe an das Rote Kreuz wurden Levy, Ben Ami und Sharabi zur Schau gestellt und vor jubelnden Hamas-Anhängern präsentiert.

Einige Geiseln berichteten zudem, dass sie vor ihrer Freilassung physisch misshandelt wurden. Ihnen wurden Verbrennungen mit glühend heissen Gegenständen zugefügt, und einige wurden während der Verhöre bewusstlos geschlagen. Ein Überlebender erklärte, dass er so lange gefesselt war, dass er erneut lernen musste, zu gehen.

Politische Reaktionen und Kontroversen

Die Freilassung der Geiseln führte in Israel zu politischen Spannungen. Gegner von Premierminister Benjamin Netanjahu werfen ihm vor, nicht genug für die verbleibenden Geiseln zu tun. Die Debatte um eine mögliche zweite Phase des Geiselabkommens sorgt in Israel für heftige Diskussionen – insbesondere, da einige Mitglieder der Regierungskoalition mit einem Bruch drohen, sollte der Deal weitergeführt werden.

Medienberichten zufolge versucht die Hamas gezielt, israelische politische Debatten zu beeinflussen. Die Geiseln wurden über Aussagen israelischer Politiker informiert, die gegen das Geiselabkommen waren, um ihre Hoffnung auf eine Freilassung zu zerstören. Zudem habe die Hamas gefangene Israelis gezwungen, sich gegenseitig zu erniedrigen und psychologische Folter anzuwenden.

Der sichtbaren Zeichen der Misshandlungen von Geiseln, ein Kriegsverbrechen der Hamas, sorgte weltweit für Empörung. Präsident Trump kommentierte die Freilassung mit den Worten: «Ich habe gesehen, wie die Geiseln heute zurückkehrten. Sie sahen aus wie Überlebende des Holocausts, sie waren in einem schrecklichen Zustand. Sie waren abgemagert … Ich weiss nicht, wie lange wir das noch hinnehmen können.» Die drastischen Bilder der befreiten Geiseln führten in vielen Ländern zu scharfer Kritik an der Hamas und Forderungen nach verstärktem internationalem Druck auf die Terrororganisation.

Hoffnung auf weitere Freilassungen

Die in der zweiten Phase des Waffenstillstands geplante Freilassung von Geiseln steht weiterhin auf der Kippe. Mitglieder der israelischen Regierung drohen mit dem Bruch der Koalition, sollte die zweite Phase des Deals weitergeführt werden. Gleichzeitig wächst die Angst, dass die verbleibenden Geiseln unter noch schlimmeren Bedingungen gefangen gehalten werden und möglicherweise nicht mehr lebend zurückkehren.

Bearbeitet, erweitert und übersetzt durch Audiatur-Online

2 Kommentare

  1. Es ist so traurig kaum mehr aus zuhalten, wie die Hamas Israel + die Geiseln vor aller Welt vorführt und niemand tut etwas dagegen auch in der EU + die CH! Und wo sind die Kirchen, sie lesen doch die Psalmen von König David? Wir müssen anhaltend beten, dass der Hüter Israels übernatürlich eingreift!

  2. Wer diesen Bericht liest sieht sich mit den dunkelsten Abgründen der Menschheit konfrontiert und man wird unweigerlich an die schlimmsten Verbrechen der Nazionalsozialiten im 20. Jahrhundert erinnert. Solche verabscheuungswürdigen und menschenveranchtenden Verbrechen sind das Ergebnis einer jahrzehntelangen Indoktrinierung von Kindern und Jugendlichen in Kindergärten, Schulen und sog. Erziehungcamps der terroristischen Hamas. Die Saat ist aufgegangen und die schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden. Diese nationalsozialist gesinnte Mörderbande muss eliminiert werden ohne wenn und aber sonst wird sich so etwas über kurz oder lang wiederholen. Dazu darf es nie mehr kommen. Der Krieg in Gaza muss mit aller Konsequenz und Härte zu Ende geführt werden bis die Hamas komplet vernichtet ist.
    Ich bin erschüttert und fassungslos. Ich könnte nur noch weinen und laut hinaus schreien !!!

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