Der Nahostkonflikt – erklärt von Susanne Brunner auf Radio SRF 

Oder eine Lektion in Geschichtsklitterung

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Symbolbild. Foto IMAGO / Fotostand
Symbolbild. Foto IMAGO / Fotostand
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Am 7. Oktober 2024 strahlte SRF Fokus ein voraufgezeichnetes Gespräch von Yves Bossart/SRF mit Susanne Brunner, Auslandschefin von Radio SRF, aus. Es ist der Jahrestag des schrecklichen Massakers der Hamas an jüdischen Menschen, einschliesslich der Geiselnahmen, ein Ereignis, das einen immensen Schock und unsägliches Leid für die jüdische Nation darstellt.

Ein Kommentar von Hanspeter Büchi

Zur Frage, wie Kindern den komplexen Konflikt erklären, sagt Susanne Brunner unter anderem:

Das sei wie, wenn sich zwei Menschen oder zwei Menschengruppen gegenseitig ganz Schlimmes antun, dann bleiben die Wunden, wenn man sie nicht heilt. Das sei wohl am einfachsten ausgedrückt, was dieser Konflikt bedeute. Der 7. Oktober habe gezeigt, dass man es mit zwei – jetzt mit dem Libanon drei – Völkern zu tun habe, die von der anderen Seite ganz schwere Traumata erlebt hätten, die nie aufgearbeitet worden seien, weil der Konflikt mit Kriegen und Toten fortdauerte.

Weiter sprach sie von Existenzangst, der Angst des jüdischen Volkes, ausgelöscht zu werden. Bei den Palästinensern sei es genau dasselbe. Für diese sei die Gründung Israels einhergegangen mit Vertreibung, mit Mord, mit Verlust von Verwandten, mit Verlust von Heimat… Man könne die andere Seite nicht verstehen, wenn man deren Trauma nicht kennt.

Susanne Brunner redet von Vertreibung der Palästinenser, von Verlust von Verwandten, Verlust von Heimat…

Diese Erklärungen sind irreführend, falsch

Dieses Bild gegenseitiger Schuld ist eine völlige Verzerrung der Fakten! Die Juden haben den Arabern nicht «Schlimmes» angetan, sie haben sie nicht einfach vertrieben und deren Land gestohlen. Das 1922 vom Völkerbund als nationale jüdische Heimstätte festgelegte Gebiet vom Jordan bis Mittelmeer galt als unentwickelt und unterbevölkert. Alle hätten Platz gehabt, rund 80% waren Staatsland. Die Rechte der bestehenden nicht-jüdischen Gemeinschaften waren geschützt. Das Palästina genannte Gebiet war nie ein Staat oder eine Nation gewesen. Etwa 75% der sog. Palästinenser sind Einwanderer resp. Nachkommen solcher, weshalb die Klage vom «Verlust der Heimat» so nicht stimmt. Israel blickt zurück auf 100 Jahre Konflikt, Terror und Kriege, seitens Araber, später Palästinenser genannt, deren Ziel auch heute die Vernichtung Israels ist (siehe Charta der PLO/Fatah). In den UNRWA-Schulen werden Kinder gelehrt, Juden und Israel zu hassen. In den Schulbüchern gibt es kein Israel.

Es geht hier vor allem auch um einen religiösen Konflikt! Israel wird weiterhin um seine Existenz kämpfen müssen, sowohl militärisch, als auch gegen die UNO und deren Diffamierungen und Bestrebungen, seine gültigen, vom Völkerbund 1922 festgelegten territorialen Rechte zu beschneiden. Was Israel jetzt erlebt, erinnert an 2000 Jahre Antisemitismus: Entrechtung, Diskriminierung, Beschimpfung, Vernichtung, Rolle des Sündenbocks.

Wie war das mit der angeblichen Vertreibung der Palästinenser?

Nach Jahren arabischer Aufstände im Mandatsgebiet kam es 1947 zum UNO-Teilungsplan. Doch die Araber lehnten ihn ab und griffen zu den Waffen. Nach Ausrufung des Staates Israel im Mai 1948 griffen fünf arabische Armeen Israel an, um es zu vernichten. . Israel behauptete sich, doch gelang des Jordanien und Aegypten, wie erwähnt illegal gewisse Gebiete zu besetzen. Im Zuge des Krieges 1948/49 verliessen etwa 650,000 Palästinenser ihre Häuser. Es gab einzelne Vertreibungen, doch ging der Grossteil jener Palästinenser weg, weil von arabischen Stellen befohlen. Dies bestätigen zum Beispiel Kopien britischer Polizeiberichte aus Haifa von 1948. Die sog. Nakba haben sich die Palästinenser selber zuzuschreiben. Die arabischen Staaten integrierten diese Palästinenser bewusst nicht, um sie als psychologische Waffe gegen gegen Israel einzusetzen. So wurden die «palästinensischen Flüchtlinge» zum Dauerthema, das an Bedeutung gewann, weil der Flüchtlingsstatus inzwischen als vererbbar erklärt worden wsr. Man spricht heute von über 5 Mio. palästinensischen Flüchtlingen, obwohl viele in diversen Ländern längst nicht mehr als Flüchtlinge leben. Ein Recht auf Rückkehr existiert nicht, da die betreffende UNO-Resolution unverbindlich war.

Wie kommt es aber, dass Susanne Brunner die damalige Flucht und Vertreibung von 830,000 Juden aus arabischen Ländern ignoriert? Während Susanne Brunner in der Sendung von einer Schuld auf beiden Seiten spricht, wieso richtet sich ihre praktische Berichterstattung in der Regel einseitig gegen Israel?

5 Kommentare

  1. Sie haben völlig recht, Herr Lustenberger, ich kann mich irren. Da mir allerdings nicht bewusst ist, wo das hier der Fall wäre – und bei den von Ihnen so nebenbei eingeflochtenen Lügen schon gar nicht -, seien Sie bitte so nett und klären Sie mich auf.

  2. Menschen können sich irren, dazu gehört auch Herr Wenninger. Die ständigen fadenscheinigen, Rechtfertigungen ihrerseits auf andere Kommentarschreiber wirken überheblich und belehrend. Tatsache ist, dass auch dauernd wiederholende Besserwisserei die Lügen nicht zur Wahrheit machen…

  3. Herr Büchi, auch wenn Sie es noch so oft wiederholen: Ihre historischen Auslassungen sind in erheblichen Teilen falsch:
    o) Der Völkerbund hat 1922 keine “territorialen Rechte” für einen jüdischen Staat festgelegt – und wenn er es hätte, wäre dieser Beschluss durch den UNO-Teilungsplan von 1947 obsolet geworden.
    o) Im Gegensatz zur jüdischen Einwanderung nach Palästina gab es keine nennenswerte arabische Zuwanderung im 19. oder 20. Jahrhundert. Die Menschen, die sich heute als Palästinenser sehen, haben ihre Wurzeln tatsächlich zum allergrößten Teil in diesem Land.
    o) Zum UNO-Teilungsplan kam es nicht nur wegen “arabischer Aufstände”. Die Juden hatten genauso ihren Anteil daran – ich erinnere nur an den Anschlag auf das King-David-Hotel 1946, durchgeführt von der jüdischen Organisation Irgun unter der Führung des späteren israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin.
    o) Sie schreiben selbst, dass beim Krieg von 1948/49 etwa 650.000 Palästinenser ihre Häuser “verliessen …, weil von arabischen Stellen befohlen”, oder auch von jüdischen Truppen vertrieben (das waren nicht nur “einzelne”). Freiwillig geschah es also selbst in Ihren Augen nicht. Und völlig unabhängig von dieser Frage oder auch jener, ob oder wie weit sich diese Flüchtlinge die “Naqba” selbst zuzuschreiben hatten, war es für sie jedenfalls mit dem Verlust ihrer Heimat verbunden. Und wenig sonst löst so starke Traumata aus.

    Dass die arabischen Länder, in welche die Palästinenser geflohen waren (vor allem Jordanien und Ägypten), wie die betroffenen Flüchtlinge selbst sich sehr viel mehr um einen Neubeginn bemühen hätten können und müssen – geschenkt. Dass das Trauma trotzdem bestehen bleibt, auch in der dritten oder vierten Generation, sieht man ja zur Genüge in Israel, wo dieser Neubeginn ganz ungleich besser funktioniert hat. Die Frage ist: Will man irgendwann zu einem Frieden kommen? Das wird nämlich nicht gehen, solange nicht beide Seiten die Traumata der jeweils anderen anerkennen. Tun sie das nicht – und es sieht leider auf keiner der beiden Seiten danach aus – , dann wird es eben weitergehen wie bisher.

  4. Beirut war mal das Paris und der Libanon die Schweiz des Nahen Ostens. Da war da Land noch mehrheitlich christlich geprägt. Ende der Geschichte.

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