BDS schäumt vor Wut: Google kauft Israels Wiz für 23 Mia $

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Symbolbild. Foto IMAGO / NurPhoto
Symbolbild. Foto IMAGO / NurPhoto
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Die Erfinder und Betreiber der BDS-Kampagne, die seit über 20 Jahren versuchen Israels Wirtschaft zu torpedieren, dürften vor Wut schäumen. Wenn die Meldungen des meist gut unterrichteten Wall Street Journal zutreffen, bahnt sich der grösste Deal in der Geschichte googels an. Deren Mutterfirma Alphabet befindet sich „in fortgeschrittenen Verhandlungen“, die israelische Cyber-Security-Firma Wiz zu übernehmen. Kaufpreis: sagenhafte 23 Milliarden US-Dollar.

Die internationale Presse nennt Wiz eine „amerikanisch-israelische Firma“. Hätten die Redaktionen auch nur oberflächlich recherchiert, könnten sie im Handumdrehen feststellen, dass die drei Firmen-Gründer Assaf Rappaport, Ami Luttwak und Roy Reznik Absolventen der Hi-Tech-Einheit 8200 der Israelischen Verteidgungsarmee sind, was durchaus vergleichbar mit der Nationalen Sicherheits-Agentur (NSA) in den USA ist. Wiz ist nicht ihr erster Firmenstart und ihre Verbindung zu den USA beruht auf der Tatsache, dass der Hauptmarkt nicht nur für Sicherheit im Internet zwischen Los Angeles und New York liegt.

Nach ihrer Militärzeit begannen die drei in Computer-Wissenchaften gut ausgebildeten Männer mit ihrer Start-up Adallom zahlungskräftigen Kunden Sicherheit im Internet anzubieten. Damals kam der Begriff Cyber-Security gerade neu auf. Assaf Rappaport, Vorstand von Wiz, erinnert sich gut: „nicht wir suchten Cyber, Cyber suchte uns“.

Die Ursache ist offensichtlich. Das Internet ist der grösste Umschlagplatz für Nachrichten und Daten, die teilweise geheim gehalten werden sollten. Das ruft Daten-Diebe auf den Plan, einzelne Kriminelle, aber auch Staaten wie China, Nord-Korea und Russland. Israel, seit 76 Jahren ein Kriegsschauplatz, ist besonders gefährdet. Deshalb haben die Sicherheitseinrichtungen frühzeitig mit dem Schutz ihrer Daten begonnen – ziemlich erfolgreich. Das hatte zur Auswirkung, dass Weltfirmen in israelische Startups Milliarden US-Dollar investierten und den Ministaat am östlichen Mittelmeer zu einem Zentrum für Daten-Sicherheit, eben Cyber-Security, gediehen liessen.

Adallom war eine der am Markt bestens Aufgestellten. 2 ½ Jahren nach ihrer Gründung übernahm Microsoft 2015 das Start-up in Tel Aviv für 320 Millionen US-Dollar und verlegte ihr Internet-Sicherheitszentrum in die Metropole des Nahen Ostens. Fünf Jahre standen die Israeli in den Diensten des grössten Software-Konzerns, bevor sie im März 2020 wieder reif für eine neues Unternehmens-Engagement waren und Wiz ins Leben riefen.

Das Start-up verdoppelte im 9-Monat-Rythmus den Firmenumsatz auf heute geschätzte über 100 Millionen US-Dollar. Derartige Erfolge machten Gross-Investoren aufmerksam. Im Mai 2024 konnte das Wiz-Team den Zufluss von 965 Millionen US-Dollar vermelden. Die Einzahler haben klingende Namen: Index Ventures, Insight Partners,  Andreessen Horowitz, Greylock, Wellington, Blackstone, Greenoaks and Salesforce ebenso wie der Besitzer vieler Luxus-Marken, der Chef von LVMH in Paris, Bernard Arnault und der amerikanische Starbucks-Gründer Howard Schultz. Sie alle warten jetzt ungeduldig auf Googles Unterschrift unter den Kaufvertrag mit Wiz. Ein Geldregen in mindestens dreistelliger Millionen US-Dollar Grössenordnung steht jedem von ihnen bevor. 

Wenn die Tinte der Unterschriften getrocknet ist, wird dieser Deal der grösste in der Geschichte Googles und auch des Staates Israel sein. Bisher war die Übernahme von mobileye durch einen der grössten Chip-Hersteller weltweit, Intel, im Jahre 2017 mit einer Kaufsumme von satten 15,3 Milliarden US-Dollar der finanzielle Höhepunkt. 

Vorfreude über einen bevorstehenden Wiz-Deal herrscht nicht nur bei den Teilhabern. Israels Finanzministerium, so haben es Steuer-Experten bereits errechnet, kann sich auf 2-3 Milliarden US-Dollar an Einnahmen freuen. 40 bis 45 Prozent der Anteilseigner sind Israeli, die von den Steuerbehörden in Tel Aviv zur Kasse gebeten werden.

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Der sich im Bau befindende ToHa2 Wolkenkratzer. Foto Screenshot YouTube.

Damit der guten Nachrichten im vom Krieg gezeichneten Israel noch nicht genug: Google hat in diesen Tagen den grössten Mietvertrag in der Geschichte Israels unterschrieben. Der Konzern eröffnet – wenn alles wie geplant verläuft – Ende 2026 auf 20 Stockwerken in einem 77 Etagen Wolkenkratzer in Tel Aviv seine lokale Zentrale: Mietpreis rund 40 Millionen US-Dollar jährlich. Eine auch nur einigermassen erfolgreiche Kampagne, die Boykott, Deinvestment und Sanktionen (BDS) propagiert – wie es die Feinde Israels gerne hätten – schaut anders aus.

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