Nach dem Tod von Yahya Ben Youssef in der vergangenen Woche ist die jüdische Gemeinde im Jemen auf nur noch fünf Mitglieder geschrumpft, das berichtet die israelische Tageszeitung Yedioth Ahronoth. Darunter ist seine betagte Frau, die nicht an der Beerdigung teilnehmen konnte und von der man befürchtet, dass sie an der gleichen Krankheit leidet, die auch ihren Mann das Leben kostete.
Yahya, der keine Kinder hatte, wurde von seinen muslimischen Nachbarn in dem Dorf Madar nördlich der Hauptstadt Sanaa beigesetzt.
Wie eine mit der Situation vertraute lokale Informationsquelle gegenüber Yedioth Ahronoth bestätigte, halten sich derzeit nur noch fünf Juden im Jemen auf. Einer von ihnen ist seit Ende 2015 inhaftiert, weil er an einer Schmuggelaktion beteiligt war, bei der eine Thorarolle nach Israel geliefert werden sollte.
„Yahya war in seinem Dorf sehr beliebt“, so die Quelle. „Er war ein guter Mensch. Als er starb, kamen deshalb alle Dorfbewohner, um ihn zu begraben, und veranstalteten eine Trauerfeier für ihn.“ Ein Video von der Beerdigung zeigt, wie die Bewohner Yahyas Leichnam, der in einen jüdischen Gebetsschal eingewickelt war, zu einem Grab auf einer Anhöhe in der Nähe des Dorfes tragen.
Laut der Quelle besuchten andere jemenitische Juden Yahya häufig. „Die Juden in Al Rida liebten ihn und besuchten ihn immer und boten ihm an, wegzuziehen, aber er wollte nicht gehen. Vor kurzem boten sie ihm an, den Jemen zu verlassen, aber er lehnte ab, möglicherweise wegen seines hohen Alters. Die Dorfbewohner sagten, sein Tod sei ein grosser Verlust.“