Das Luzerner Radio 3FACH ist ein von der öffentlichen Hand via Radio- und Fernsehabgaben finanziertes, nichtkommerzielles Jugendradio. Im Impressum auf 3fach.ch heisst es, «Sendungen müssen ausgewogen und neutral gestaltet werden». In einem Beitrag am 18. März 2024 zum Thema «Die Situation im Gazastreifen», wollte man davon aber absolut nichts wissen.
Die beiden Moderatoren der Sendung «Krass Politic», Florian Förster und Severin Kessler, klärten nach wenigen Minuten die Fronten. In trauriger Tonalität erklärte das Duo, bei diesem Thema könne man nur verlieren und sie seien jetzt so weit, wo sie lieber verlieren würden, anstatt länger «die Fresse» zu halten und heute würden sie über den «Genozid in Gaza» reden.
Ein «riesiges Massaker an Palästinenser*innen» finde statt und Ereignisse die «schon vor dem Oktober geherrscht» hätten. Mit «vor dem Oktober» meinten Förster und Kessler wahrscheinlich das brutale Massaker der islamistischen Terrororganisation Hamas und deren Verbündeter am 7. Oktober 2023, mit über 1200 Toten, rund 4500 Verletzten und über 200 entführten Geiseln. Aussprechen konnten die zwei diese unmenschlichen und barbarischen Taten allerdings nicht.
Dann erklärten die zwei Moderatoren, es ginge heute, auf Grund der von Israel «tagtäglich verübten Kriegsverbrechen», auch gar nicht darum, «die Illusion von journalistischer Neutralität aufrechtzuerhalten», denn diese gäbe es eigentlich gar nicht. Von welchen tagtäglich verübten Kriegsverbrechen sie sprachen, erklärten sie nicht.
«Genozid Israels an den Palästinenser*innen»
Auf Radio 3FACH sprach man weiter von einem «Genozid Israels an den Palästinenser*innen» und von «Völkermord», ohne irgendwie darzulegen, auf Grund welcher Urteile oder Beweise der Staat Israel von den Moderatoren dieser Taten bezichtigt wird.
Als Nachweis, dass seit Oktober «über 31’000 Palästinenser*innen, davon 13’000 Kinder» gestorben und «weitere 8’000 unter Geröll begraben» seien, verlinkt 3FACH auf den katarischen Sender «Al Jazeera». Dies, obwohl sogar Tageschau.de schreibt, dass die «Grenze zwischen Nachrichtenberichterstattung und Propaganda» bei «Al Jazeera» fliessend sei und die «Nähe zur Terrororganisation Hamas gerade in der Nahostberichterstattung ein wichtiger Faktor», den es zu beachten gelte. Auch wurde nicht darauf hingewiesen, dass diese Zahlen nicht unabhängig bestätigt sind und vom «Palästinensischen Gesundheitsministerium», welches unter der Führung der Hamas steht, verbreitet werden.
Spendenaufruf für antisemitische und terrornahe Organisationen
Für Spenden und Unterstützung empfiehlt der «Jugendsender» Radio 3FACH unter anderem den «Palestine Children Relief Fund» und die Israel-Boykott Bewegung «BDS Movement».
Gemäss einer Studie des deutschen Bundesverbandes der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) in Berlin, ist die BDS-Bewegung «toxisch für eine demokratische Debattenkultur» und antisemitisch. Die Bewegung suche auch die Nähe zu Gruppen, die zu Gewalt gegen «Zionisten» aufriefen oder diese legitimierten, so RIAS. Die Soziologin und Antisemitismusforscherin, Prof. Dr. Julia Bernstein meint: «Der Antisemitismus in der BDS-Kampagne ist zentral und hat negative Wirkung auf das Leben von Jüdinnen und Juden“.
Laut dem Jahresbericht 2022 des Palestine Children Relief Fund (PCRF) arbeitet die Organisation eng mit Islamic Relief Palestine (IRPAL) zusammen, einer «Tochterorganisation» von «Islamic Relief Worldwide» (IRW). Seit dem 19. Juni 2014 ist IRW von Israel aufgrund seiner Rolle bei der Weiterleitung von Geldern an die Terrororganisation Hamas für illegal erklärt worden. PCRF arbeitet auch eng mit der NGO «Taawon» zusammen. Taawon wird von der Islamischen Entwicklungsbank finanziert, die Hunderte von Millionen Dollar zur Unterstützung der Hamas überwiesen hat.
Keine Stellungnahme vom «Jugendsender»
Auf die Frage, warum Radio 3FACH seinen Hörern empfiehlt Organisationen Geld zu spenden, die offenbar eine Nähe zur Terrororganisation Hamas haben und als antisemitisch definiert werden, und wie man sicherstellen könne, wohin das Geld gespendet wird, wollte der «Jugendsender» nicht antworten. Ilayda Zeyrek, Programm- und Redaktionsleiterin und Mitglied der Geschäftsleitung bei Radio 3FACH, antwortete auf die Anfrage von Audiatur-Online, man habe die Fragen innerhalb der Geschäftsleitung, sowie mit den «Sendungsmachenden» von «Krass Politic» diskutiert. Man empfinde viele der Fragen als «sehr suggestiv und nicht an einer sachgerechten Darstellung unseres Beitrages interessiert». Deshalb würde man zu den gestellten Fragen keine Stellungnahme abgeben und verweise an die zuständige Ombudsstelle.
Im Einführungstext zur Sendung heisst es: «Der Kampf gegen die israelische Besatzung und Unterdrückung ist kein antisemitischer Kampf, sondern schlicht ein Widerstandskampf.» Die beide Moderatoren Florian Förster und Severin Kessler sind also offenbar der Meinung, die Massaker an Kindern, Frauen und anderen wehrlosen Menschen durch die Terrororganisationen Hamas, PFLP, und Islamischer Dschihad vom 7. Oktober und den vielen Jahren zuvor, sind «schlicht ein Widerstandskampf». Auch das hat Audiatur-Online angefragt und keine Antwort bekommen.
Identifizierung Israels mit dem jüdischen Glauben «lächerlich, falsch und Propaganda»
Weiter heisst es, die Gleichsetzung von Israel und dem jüdischen Glauben sei «lächerlich» und im Beitrag selbst erklären die Moderatoren gar, dass sei ein «grosses Problem». Dass unter anderem das Nationalstaatsgesetz und Gründungsdokumente, das Land als die «historische Heimat des jüdischen Volkes» bezeichnen, interessierte Radio 3FACH nicht. Im Gegenteil, in der Ausstrahlung wird erklärt, die Identifizierung Israels mit dem jüdischen Glauben sei «lächerlich, falsch und Propaganda».
Laut dem Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) hat Radio 3FACH im Jahr 2022 aus der Abgabe für Radio und Fernsehen 629’494 CHF bekommen. Der nicht-kommerzielle Radiosender 3FACH hat laut Leistungsauftrag des Bundes den Zweck sich musikalisch von kommerziellen Sendern zu unterscheiden und ein jugendliches Zielpublikum zu bedienen. Weiter heisst es im Leistungsauftrag, Qualitätsstandards müssten festhalten, dass eine «ausgewogene Berichterstattung vonnöten» sei.
Auf die Fragen, warum keine israelische Stimme in der Sendung zu Wort kam oder warum nicht auf die Situation der israelischen Geiseln eingegangen wurde und warum nicht darüber berichtet wurde das nach dem 7. Oktober und den Raketenangriffen der Hamas über 250’000 israelische Bürger aus ihren Häusern evakuiert werden mussten, gab es von den «Sendungsmachenden» auch keine Antworten.
Es ist unverschämt, dass man eine solche einseitige, weder neutrale noch objektive Sendung auf einem durch den Staat finanzierten Sender zulässt. Es wurden keine Fakten verbreitet, sondern massive Israel-Hetze betrieben. Die Arroganz, nicht mal zu den Fragen Stellung zu beziehen, zeigt wie sicher sich diese durch Steuergelder alimentierten Leute fühlen.
Man kann die Welt grob einteilen in:
a) diejenigen, die gegen jegliche Ordnung und Regeln sind. Diese bewirtschaften und befürworten Gender, Israelhass, Tötung Ungeborener, Klimalüge, Coronalüge, Antisemitismus, Hass auf die Bibel, Hass auf die Christen, Hass auf Bildung usf – und sie leben meist von Spenden. Deren Gott ist der Vater der Lüge.
b) die anderen.
Das ist sehr bestürzend und enttäuschend, dass viele, viele Leute, auch solche die sich gebildeten, intellektuellen Kreisen zugehörig fühlen, es nicht für nötig halten, sich korrekt zu informieren. Mir scheint, dass gewisse Kreise es für besonders trendy halten, Israel zu beschimpfen und mit Terroristen zu flirten. Ein Zeichen von Intelligenz ist das nicht, bestenfalls steckt Faulheit dahinter und Unwillen, seine Komfortzone zu verlassen und die eigene Meinung kritisch zu hinterfragen.