Nördlicher Gazastreifen: Tote bei Ansturm auf Hilfskonvoi

1
Screenshot von Luftaufnahmen, die von der IDF zur Verfügung gestellt wurden.
Screenshot von Luftaufnahmen, die von der IDF zur Verfügung gestellt wurden.
Lesezeit: 3 Minuten

Mehrere Dutzend Palästinenser wurden am Donnerstag in Gaza-Stadt getötet, als sie einen Hilfskonvoi stürmten, der in die Stadt einfuhr.

Die Terrororganisation Hamas machte die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) für die Todesfälle verantwortlich. Das Militär erklärte, die meisten Opfer seien durch eine Massenpanik und durch Überrollen von den Versorgungsfahrzeugen verursacht worden. Bewaffnete Männer eröffneten auch das Feuer in dem Gebiet, als sie die Hilfsgüter plünderten.

Die israelische Armee erklärte, sie habe nicht auf die Menschenmenge geschossen, die den Haupt-Hilfskonvoi bedrängte. Sie räumte ein, dass die Truppen das Feuer auf mehrere Bewohner des Gazastreifens eröffneten, die sich schnell auf Soldaten und einen Panzer an einem IDF-Kontrollpunkt zubewegten und die Soldaten gefährdeten, nachdem diese auf den letzten Lastwagen des Konvois zugeeilt waren.

Nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen starben bei den Unruhen 104 Menschen und 280 wurden verletzt, wobei die Zahl der Verletzten noch höher sein soll. Die Zahlen konnten jedoch nicht unabhängig bestätigt werden. Die Terrororganisation droht Berichten zufolge, die Geiselverhandlungen wegen des Vorfalls, den sie als “Massaker” bezeichnet, abzubrechen.

Die israelischen Streitkräfte veröffentlichten ein Drohnenvideo, das zeigt, wie sich Tausende von Menschen um die Hilfsgütertransporter scharen, als diese das Gebiet im nördlichen Gazastreifen erreichten. In einigen Fällen versuchten die Fahrzeuge, sich an den Menschenmassen vorbeizufahren.

Nach einer ersten Untersuchung des Vorfalls durch die IDF waren die meisten Opfer darauf zurückzuführen, dass sie von den Hilfstransportern angefahren oder niedergetrampelt wurden.

Der Vorfall begann gegen 4 Uhr morgens, als etwa 30 Lastwagen mit humanitärer Hilfe an der Küste von Gaza-Stadt ankamen, um Lebensmittel an Palästinenser im Stadtteil Rimal zu liefern.

Tausende von Palästinensern stürzten sich auf die Lastwagen, nachdem sie einen IDF-Kontrollpunkt im Zentrum des Gazastreifens passiert hatten, was zu einer Massenpanik führte.

Die ersten Ermittlungen der IDF ergaben, dass es einigen der Lastwagen gelang, weiter nach Norden zu fahren, wo bewaffnete Männer das Feuer auf den Konvoi bei Rimal eröffneten und ihn plünderten.

Dutzende von Palästinensern, die den letzten Lastwagen des Konvois weiter südlich stürmten, begannen sich auf einen IDF-Panzer und die am Kontrollpunkt stationierten Soldaten zuzubewegen, so die Untersuchung.

Ein in der Gegend stationierter Offizier befahl den Soldaten, Warnschüsse in die Luft abzugeben, als die Palästinenser nur noch wenige Dutzend Meter entfernt waren, sowie auf die Beine derjenigen zu schiessen, die sich weiter auf die Truppen zubewegten, so der Bericht der Untersuchung.

Die IDF gaben an, dass weniger als 10 der Verletzten auf israelisches Feuer zurückzuführen seien.

Die IDF hat in den letzten Wochen mehrere Hilfslieferungen in den nördlichen Gazastreifen koordiniert, obwohl diese grösser war als üblich. Die IDF erklärte, sie werde nun nach einer Lösung suchen, um zu verhindern, dass sich solche Vorfälle wiederholen, und sie führe weitere Untersuchungen zu dem Vorfall durch.

1 Kommentar

  1. Die IDF hat bisher Großartiges geleistet und wird das nicht aufs Spiel setzen.Solche Szenen hat es in Afrika, in Afghanistan etc.gegeben.Man muss natürlich mehr Lebensmittel nach Gaza bringen. Hunger macht unberechenbar.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.