Die Geschäftsleitung der SP Frauen Schweiz zeigt Jüdinnen unverhohlen den Mittelfinger

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Französische Jüdinnen haben eine feministische Demonstration in Paris gestürmt, um ihr Schweigen gegenüber den weiblichen Opfern der Hamas während des Terroranschlags vom 7. Oktober in Israel zu verurteilen. 25. November 2023, Foto IMAGO / UPI Photo
Französische Jüdinnen haben eine feministische Demonstration in Paris gestürmt, um ihr Schweigen gegenüber den weiblichen Opfern der Hamas während des Terroranschlags vom 7. Oktober in Israel zu verurteilen. 25. November 2023, Foto IMAGO / UPI Photo
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Kürzlich fand in Zürich die Mitgliederversammlung der SP Frauen Schweiz statt. Im Vorgang zu diesem Anlass hat die Geschäftsleitung den Medien eine Resolution zugesandt, in der die SP Frauen die sofortige Beendigung des Konflikts zwischen Israel und der Hamas fordern. Was erstaunt ist nicht der unterschwellig antisemitische Unterton der Resolution und der darin zelebrierte, selbstgerechte Kanon der Linken. Sondern es erstaunt vielmehr, dass der Vorstand eine toxische Resolution gegen Jüdinnen verfasst hat, obschon das Thema gar nicht auf der Traktandenliste stand.

Ein Kommentar von Claudio Prader, ProudMag.com

Die Geschäftsleitung der SP Frauen Schweiz hat am 6. Februar 2024 den Medien die Einladung zur Mitgliederversammlung vom Samstag, 10. Februar 2024, zugesandt. Darin enthalten ist eine Resolution mit dem unverfänglichen Titel «Für einen sofortigen Waffenstillstand, die Aufarbeitung aller Kriegsverbrechen und einen gerechten und dauerhaften Frieden!». Der Vorstand hofft morgen auf eine breite Zustimmung unter den Genossinnen. Und die Chancen stehen gut. Reiht sich doch diese Resolution so wunderbar ein, in den einstimmig antisemitischen Kanon einer selbstgerechten Linken.

Die SP Frauen machen keine Anstalten, ihren Antisemitismus zu kaschieren

Anstatt sich in dieser Resolution mit den jüdischen Frauen, die am 7. Oktober 2023 von Terroristen der Hamas auf grausamste und brutalste Art und Weise missbraucht, vergewaltigt, massakriert, verbrannt, geköpft, getötet und entführt worden sind, zu solidarisieren und die hunderten von unschuldigen jüdischen Opfer zu beklagen, klagen Docourt, Funiciello und Co. statt dessen unilateral Israel an, Verbrechen an palästinensischen Frauen zu begehen. Wie zynisch dieser Vorwurf! Unverhohlener kann Antisemitismus nicht hinter vorgehaltenen anti-kolonialistischen, anti-kapitalistischen und anti-Apartheid Dogmen kaschiert werden. Oder doch?

Die Geschäftsleitung der SP Frauen Schweiz verweist in ihrer Resolution auf den Bericht von Amnesty International (AI) von 2022 zur Situation in Judäa und Samaria. Doch darin steht am Ende unter den Empfehlungen lediglich, dass das von Israel geschaffene Apartheid-System durch die israelischen Behörden abgeschafft gehöre. Gleichsam so soll Israel die ständigen und systematischen Verletzungen von Menschenrechten in den Palästinensischen Gebieten unvermittelt unterbinden. Und das Rückkehrrecht aller Palästinensischen Flüchtlinge nach Gaza sowie in die besetzten Gebiete garantieren. Da steht kein Wort über die Verbrechen an jüdischen Frauen und Kindern. Keine Verurteilung der Hamas für die Vergewaltigung und Ermordung unschuldiger Jüdinnen. Weshalb sollte sich ausgerechnet AI auch um Objektivität bemühen?

Foto Screenshot Instagram / Mathilde Mottet (thilde_mottet)

«Die von der Hamas verübten Kriegsverbrechen, wie auch die Verletzungen des humanitären Völkerrechts durch die israelischen Streitkräfte, müssen zwingend untersucht und verfolgt werden», schreibt die Geschäftsleitung der SP Frauen Schweiz in der Resolution.

In diesem dreiseitigen Pamphlet werden die am 7. Oktober 2023 von der Hamas verübten Gräueltaten lediglich in einem einzig Satz kritisiert. Wobei es sich die Sozialdemokratinnen offensichtlich nicht verkneifen können, im selben Satz Israel dafür zu verurteilen, dass es militärisch gegen den schwersten Terror-Angriff in der Geschichte des Landes vorgeht. Dass ist kruder Antisemitismus, dessen heimtückisches Gift sich laut Lesart der Genossinnen im toxischem Gebräu des Antikolonialismus von selbst auflöst … Pure Alchemie!

«Das Recht jeder Frau ist wertvoll!», Frau Funiciello, Docourt und co.

Weiter schreibt der Vorstand der SP Frauen Schweiz in seiner Resolution: «Eine feministische Gesellschaft ist eine Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer Religion oder ihrem Geschlecht die Freiheit haben, ein selbstbestimmtes Leben in Würde und Sicherheit zu führen. Eine Gesellschaft, die allen Menschen die gleichen Rechte einräumt(…).»

Auch hier gilt für die SP Frauen, erlaubt ist, was gefällt. So gefällt es den Sozialdemokratinnen, in derselben Resolution das Existenzrecht des Staates Israel auf dem Gebiet von Judäa und Samaria kategorisch auszuschliessen. Indem Israel als einziger Lebensraum für Jüdinnen und Juden nicht anerkannt wird, wird gleichzeitig auch das Existenzrecht der Jüdinnen und Juden grundsätzlich infrage gestellt. Von wegen gleiche Rechte für alle. #MeToo_Unless_Ur_A_Jew – Wenn Dogmen das Denken ersetzen.

Das hier alles ist nichts anderes ausser feministisches Heuchelei

In der Resolution der SP Frauen Schweiz wird Streit und Zwietracht mit Israel und dem Judentum gesäht. Indem in der Resolution mitunter dazu aufgerufen wird, die Schweiz müsse darauf hinarbeiten, damit Israel vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Genozid verurteilt wird. Indem der Vorstand der SP Frauen Schweiz in seiner Resolution mitunter dazu auffordert, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Israel zu stoppen. Damit schmeicheln die Empfehlungen der Geschäftsleitung der SP Frauen Schweiz auch direkt den ultralinken Ideologien vieler Proletarier und Proletarierinnen. Bekanntlich steht die Bewegung BDS (Boycott, Divestment and Sanctions) unter den anti-kolonialistischen Sympathisantinnen der Sozialdemokratischen Partei hoch im Kurs. #MeToo_Unless_Ur_A_Jew – der blinde Hass auf Israel vereint.

Jüdinnen weltweit beklagen den Mangel an Empathie und Unterstützung

Dass wir hier beim ProudMag.com nicht ganz falsch liegen mit dem Verdacht, dass das Recht auf Leben für jüdische Frauen in linken Kreisen offensichtlich kein Gewicht hat, dass jüdisches Leben sogar offen missbilligt wird, indem das Existenzrecht Israels grundsätzlich in Frage gestellt wird, beweisen die heftigen Reaktionen von Jüdinnen weltweit.

Mathilde Mottet (links) präsidiert neu zusammen mit Tamara Funicello die SP Frauen Schweiz. Foto SP Frauen Schweiz

Das unerträgliche Schweigen der Frauen-Bewegungen zum Schicksal der getöteten und misshandelten Frauen vom 7. Oktober 2023. Die mangelnde Unterstützung und Empathie für Jüdinnen sowie der institutionelle Hass auf Israel von feministischen Organisationen. Diese und andere Gründe haben die junge Jüdin Danielle Ofek dazu bewogen, die Aktion #MeToo_Unless_Ur_A_Jew ins Leben zu rufen.

Die UNO, die EU und mitunter auch die feministischen Bewegungen, seien globale Champions, sobald es um die Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung der Geschlechter ginge, oder darum, Menschenrechtsverletzungen gegenüber Frauen auf der ganzen Welt anzuprangern. Ausgenommen eben, es geht um jüdische Frauen, um Verbrechen, begangen an Jüdinnen. «In solchen fällen ist es so, dass diese Jüdinnen einfach nicht zählen», schreibt Ofek. Auch in den beiden UN Women Reports vom 20. und 27. Oktober 2023, stehe kein Wort über die an den Israelinnen und Israelis verübten Gräueltaten der Hamas. Es werde lediglich die Geschichte, dasjenige Narrativ wiederholt, woran Israel die alleinige Schuld am Leid der Palästinenserinnen trägt. Die UN-Organisation hätte darüber hinaus nicht einmal den Versuch unternommen, die sichere Rückkehr der von der Hamas verschleppten Frauen zu fordern.

In Zürich skandieren Pro-Palästina Sympathisantinnen «From the River to the Sea…»

Mit Danielle Ofek zusammen sind viele andere Jüdinnen aufgestanden und haben laut ihre Stimmen erhoben. Mitunter so engagierte jüdische Frauen wie Dahlia LithwickMimi RocahTamara SepperJennifer TaubJoyce White Vance, oder Julie Zebrak. Dabei sind die Jüdinnen in ihrem berechtigten Anliegen, gegen die Ignoranz und Arroganz linker Frauen zu demonstrieren, erbittertem Widerstand seitens von Feministinnen ausgesetzt. Der französische TV Sender France24 berichtete, dass Jüdinnen mit Israelischen Flaggen an Demonstrationen für Frauenrechte oder andere feministischen Anliegen von linken Teilnehmerinnen angepöbelt und zum Verlassen der Veranstaltung gedrängt werden.

Auch wir selbst konnten uns erst vor kurzem beim Besuch einer Pro-Palästina Demo in Zürich davon überzeugen, wieviel Hass Jüdinnen und Juden in der Schweiz entgegenschlägt. «From the river to the sea», dieser Schlachtruf der ultralinken Weltverbesserer war an dem Tag allgegenwärtig. Den Bericht dazu finden Sie hier.

Kein Vorstands-Mitglied der SP Frauen Schweiz hat auf Social Media den Angriffe auf Jüdinnen oder Israel verurteilt

Wir haben die Social Media Accounts des Vorstandes der SP Frauen Schweiz einmal genauer angeschaut. Wir wollten wissen, wie oft diese seit dem Massaker vom 7. Oktober 2023 ihre Solidarität mit Israel oder mit Jüdinnen ganz speziell bekundet haben?

Der Vorstand der SP Frauen Schweiz im Überblick:

Co-Präsidentinnen:
Tamara Funiciello
Martine Docourt (Ersatzwahl am 10. Febr. 2024)

Zentralsekretärin:
Julia Baumgartner

Geschäftsleitung:
Mandy Abou Shoak, Tanja Blume, Marilena Corti, Mathilde Crevoisier, Virginia Köpfli, Moana Mika, Mathilde Mottet, Marion Sugnaux, Laurie Willommet, Aleksandra Zdravkovic

Und was für eine grosse Überraschung. Keiner einzigen SP Frau ist es gelungen, nach Anfang Oktober 2023 bloss einen einzigen Kommentar zum Massaker in Israel zu hinterlassen. Sei dieser nun positiv oder negativ. Sei es nun auf X, Instagram, LinkedIn oder Facebook. Nichts. Weder von Tamara Funiciello noch von Martine Docourt. Einzig das Mitglied der Geschäftsleitung, Mathilde Mottet, hat es geschafft, auf Instagram einen negativen Post über Israel zu veröffentlichen. Marion Sugnaux ruft auf Facebook zur Pro-Palästina Demo auf und Laurie Willommet kommentiert einen Israel-freundlichen Eintrag auf X mit einem charmanten Kotz-Smiley. Soviel zum Thema.

Weshalb bloss schneiden sich linke Frauen in der Schweiz nicht auch für massakrierte Jüdinnen aus Protest die Haare ab oder rennen mit blutroter Farbe überströmt in ein Museum um gegen getötete israelische Kinder zu demonstrieren? Der Begriff #MeeTo kommt einem fast zynisch vor, wenn man bedenkt, dass allgemein heuchlerisch das Leid aller Frauen beklagt wird, während dessen derselbe Schutz Jüdinnen offensichtlich auch von Seite des Vorstandes und der Geschäftsleitung der SP Frauen Schweiz verwehrt wird.

Es stimmt also doch: #MeToo_Unless_Ur_A_Jew.

Claudio Prader ist Chefredaktor beim Schweizer Online-Magazin ProudMag.com. Zuerst erschienen bei ProudMag.com.

1 Kommentar

  1. Man darf den ignoranten, heuchlerischen, verlogenen und antisemitischen Frauen der Geschäftsleitung der SP Frauen Schweiz auch unverhohlen den Mittelfinger zeigen. Solchen von Hass zerfressenen Personen kann man nur tiefe Verachtung entgegenbringen.

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