Israel ist an vorderster Front im Kampf für die Freiheit

Wir sollten den Mut haben zu begreifen, dass Israel an vorderster Front im Kampf um die Freiheit und das Leben selbst steht.

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23. Januar 2024, die Beerdigung von Major Ilay Levi, 24, der bei den Kämpfen im südlichen Gazastreifen getötet wurde. Foto IMAGO / Eyal Warshavsky
23. Januar 2024, die Beerdigung von Major Ilay Levi, 24, der bei den Kämpfen im südlichen Gazastreifen getötet wurde. Foto IMAGO / Eyal Warshavsky
Lesezeit: 4 Minuten

Der internationale Holocaust-Gedenktag war vielleicht noch nie so schwierig zu begehen wie jetzt. Es sollte ein Tag sein, an dem man über den Antisemitismus nachdenkt, der sechs Millionen Juden ermordet hat. Es sollte ein Moment sein, in dem wir es ablehnen, die Geschichte durch ein getrübtes Fenster zu betrachten. Es ist ein Moment, in dem wir uns die moralische Klarheit zu eigen machen müssen, die uns davor bewahrt, die Gräueltaten der Vergangenheit noch einmal zu erleben.

von Fiamma Nirenstein

Stattdessen sind wir heute mit einer Welt konfrontiert, die sich weigert, zu lernen. Seit dem 7. Oktober ist der Antisemitismus geradezu explodiert, trotz der Bilder der Gräueltaten, die sich in unser Gedächtnis eingebrannt haben: Die Kinder der verbrannten Kibbuzim; die Mütter, die vor den Augen ihrer Kinder ermordet wurden; Mädchen und Jungen, die vergewaltigt und zerstückelt wurden.

Israel musste nicht nur den tödlichsten antisemitischen Angriff seit dem Holocaust erleiden, sondern Juden weltweit müssen sich nun mit einer Armee von völkermörderischen Lügen, Ignoranz, Diffamierung und Leugnung auseinandersetzen.

Der Höhepunkt dieses entsetzlichen Ausbruchs von Rassismus war die Ritualmordlegende, die das einst so edle Südafrika vor den Internationalen Gerichtshof brachte, indem es Israel fälschlicherweise des Völkermords beschuldigte. Es war in der Tat eine bittere Ironie, Israel auf der Anklagebank zu sehen und nicht die Hamas, die einen echten Völkermord begangen hat, den sie mit blutrünstigem Stolz dokumentierte. Anstatt moralische Klarheit zu schaffen, verbündeten sich Südafrika und zahlreiche andere internationale Akteure mit den Völkermördern und diffamierten die Opfer, anstatt die Täter zu verurteilen.

Die Welt sollte nicht auf diese Idee hereinfallen. Stattdessen sollte sie sich davor fürchten. Im letzten Jahrhundert wurden von mörderischen Ideologen gigantische Massaker verübt. Millionen wurden auf den Altären des Nazismus, des Stalinismus und des islamischen Fundamentalismus geopfert. Weitere Millionen wurden verfolgt, unterdrückt und ins Exil getrieben. Antisemitismus und antisemitische Gewalt haben bei diesen Grausamkeiten eine enorme Rolle gespielt. Diejenigen, die es auf das jüdische Volk abgesehen haben, verfolgen letztlich immer das Ziel, die liberale Demokratie und die jüdisch-christlichen Werte, auf denen sie beruht, zu zerstören.

Dieser neue Antisemitismus ist jedoch nicht so neu, wie er zu sein scheint. Er ist nur die jüngste Variante des alten Hasses. Der grosse Historiker des Antisemitismus Robert Wistrich hat darauf hingewiesen, dass der mörderische Judenhass des Nationalsozialismus den Untergang des Nationalsozialismus überlebt hat. Er wurde von dem Nazi-Kollaborateur Haj Amin al-Husseini, dem Begründer des palästinensischen Nationalismus, auf die muslimische Welt übertragen. Dieser islamische Antisemitismus ist die Essenz der Hamas, die vom ebenso antisemitischen Iran unterstützt wird.

Der Antisemitismus gelangte auch in die Sowjetunion und die pflichtbewusste Linke machte ihn sich zu eigen. Heute wird dies in der “ Woke Kultur“ verkörpert, die „unterdrückte“ Araber – die nicht unterdrückt sind – gegen „unterdrückende“ weisse Kolonisatoren und Rassisten ausspielt. Israel ist weder weiss, noch eine Kolonie, noch rassistisch, aber das spielt für linke Fanatiker keine Rolle, die Israel fest in die Kategorie „Unterdrücker“ eingeordnet haben.

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Foto IMAGO / TT

Das Erbe des Nationalsozialismus wurde nun durch einige, die selbst die Verbrechen der Nazis überlebt haben, sichtbar.

Gina Semetrich war 91 Jahre alt. Ursprünglich aus der Tschechoslowakei stammend, baute sie nach dem Holocaust ihr Leben und ihre Familie in Kissufim, einem Kibbuz nahe der Grenze zum Gazastreifen, wieder auf. Am 7. Oktober wurde sie von Hamas-Nazis zusammengeschlagen und ermordet.

Die 88-jährige Sara Jackson, eine weitere Überlebende des Holocaust, verbarrikadierte sich in ihrem Haus im Kibbuz Sa’ad, wie sie es vor Jahrzehnten während eines Pogroms in Polen getan hatte. Sie half, drei Jungen zu beherbergen, denen die Flucht vom Nova-Festival gelungen war, bei dem über 360 Unschuldige massakriert wurden.

Avigdor Neuman, 93, spricht ruhig, während er die blaue Nummer zeigt, die auf seinen Arm tätowiert ist: „Es gibt Dinge, die nicht ausgelöscht werden können.“

Um uns das Recht zu verdienen, „nie wieder“ zu sagen, müssen wir uns mutig dem stellen, was geschieht. Wir müssen akzeptieren, dass Israel keine andere Wahl hat, als diesen Krieg zu beenden, indem es den neuen Islamischen Staat an seiner Grenze vernichtet und ihn vom Angesicht der Erde tilgt.

Dies ist das „Nie wieder“ von heute: Ein Sieg in einem Krieg auf dem schwierigsten Schlachtfeld, das man sich vorstellen kann. Ein Schlachtfeld, in dem jeder Zentimeter Land einen Tunnel verbirgt, aus dem Terroristen hervorkommen können. Eines, in dem jedes zivile Gebäude, jedes Haus, jedes Krankenhaus, jede Schule oder Moschee, Raketenwerfer und Panzerfäuste verbergen kann. Ein Schlachtfeld, in dem jeder Zivilist ein Beschützer oder menschlicher Schutzschild der Hamas sein kann, welche allein für ihren Tod verantwortlich ist.

„Nie wieder“ bedeutet, den Mut zu haben, zu verstehen, dass Israel jetzt an vorderster Front im Kampf um Freiheit und um das Leben selbst steht. Und es kämpft für uns alle.

Fiamma Nirenstein war Mitglied des italienischen Parlaments (2008-13), wo sie als Vizepräsidentin des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten der Abgeordnetenkammer diente. Auf Englisch zuerst erschienen bei Jewish News Syndicate. Übersetzung Audiatur-Online.

3 Kommentare

  1. Was sagen Sie dazu, dass so viele gegen AfD auf die Straße gehen und gleichzeitig Netanjahu als Nazi beschimpfen, aber direkt nach dem 7. Oktober kein einziger für Israel und gegen HAMAS?

  2. Und Deutschland gibt Südafrika weiter Entwicklungshilfe in Millionenhöhe, während deutsche (Staats)Medien nicht ein Wort der Empörung darüber fallen lassen, dass das hochgradig korrupte Südafrika Israel anklagt und nicht die Hamas-Terroristen.

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