Ausstellung im deutschen Bundestag zu Kindertransporten in der NS-Zeit

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Das erste Kontingent polnischer Flüchtlingskinder von der polnisch-deutschen Grenze geht an der Mark Brown's Wharf, Tooley Street, London, von Bord der SS Warszawa. Die Flüchtlingskinder erhalten bei ihrer Ankunft Anweisungen von einem Behördenvertreter. London, 29. August 1939. Foto IMAGO / United Archives International
Das erste Kontingent polnischer Flüchtlingskinder von der polnisch-deutschen Grenze geht an der Mark Brown's Wharf, Tooley Street, London, von Bord der SS Warszawa. Die Flüchtlingskinder erhalten bei ihrer Ankunft Anweisungen von einem Behördenvertreter. London, 29. August 1939. Foto IMAGO / United Archives International
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Sie gelten als eine der ambitioniertesten Rettungsaktionen während der Nazi-Herrschaft: Die Transporte meist jüdischer Kinder nach Grossbritannien. Zum 85. Jahrestag widmet der Bundestag ihnen eine Ausstellung.

Eine Ausstellung über die Kindertransporte überwiegend jüdischer Kinder nach Grossbritannien in der NS-Zeit ist in den kommenden Wochen im Bundestag zu sehen. Die Schau “I said, ‘Auf Wiedersehen'” wolle Besuchern eindrücklich die Erlebnisse der Kinder und ihrer Familien nahebringen, erklärte Kuratorin Ruth Ur am Dienstag in Berlin. Etwa 10.000 Kinder wurden nach den Novemberpogromen 1938 bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im September 1939 vor dem nationalsozialistischen Regime gerettet. Die Ausstellung ist Besucherinnen und Besuchern ab Mittwoch im zum Bundestag gehörenden Paul-Löbe-Haus zugänglich und geht bis zum 23. Februar.

Gezeigt werden auf grossen Tafeln Briefe, Fotos und Reisedokumente. Sie erzählen die Geschichten von fünf Familien, die im Zuge der vor 85 Jahren gestarteten Kindertransporte entzweit wurden. Thematisiert werden Zusammenhalt und Solidarität unter der nationalsozialistischen Herrschaft als auch schmerzliche Trennungen. “Falls Du lange keine Nachricht bekommen solltest, brauchst Du Dich nicht zu ängstigen”, wird auf einer Tafel etwa aus dem Brief eines Vaters an seine kleine Tochter zitiert.

Die Schau wurde den Angaben zufolge durch die Berthold Leibinger Stiftung in Kooperation mit dem Verein Freundeskreis Yad Vashem, der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, der Wiener Holocaust Library und der Association of Jewish Refugees vorbereitet. Schirmherren sind die britische Botschafterin in Deutschland, Jill Gallard und der deutsche Botschafter im Vereinigten Königreich, Miguel Berger.

Die Ausstellung wird vom 31. Januar bis zum 23. Februar 2024 in der Halle des Paul-Löbe-Hauses gezeigt. Sie kann montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr besucht werden. Donnerstags ist die Ausstellung von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Für den Besuch ist spätestens 2 Werktage vorher eine Anmeldung notwendig über: https://www.bundestag.de/parlamentarische_ausstellung.

KNA/cen/alr/joh

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