Seltene antike Silbermünze in Israel entdeckt

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Der Ausgrabungsort. Foto Emil Aladjem / Israel Antiquities Authority
Der Ausgrabungsort. Foto Emil Aladjem / Israel Antiquities Authority
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Bauarbeiten an einer Autobahn in Israel haben eine sehr seltene antike Silbermünze ans Tageslicht gebracht. Sie stammt aus persischer Zeit (6. bis 5. Jahrhundert v. Chr.) und wurde nach Angaben der Antikenbehörde in den Regionen des antiken Griechenlands, Zyperns und der Türkei geprägt. In Israel seien bisher sechs Münzen dieser Art entdeckt worden.

Die Münze stamme aus einer Phase, in der die Verwendung solcher Zahlungsmittel erst begonnen habe. Deshalb liefere der Fund wichtige Informationen darüber, wie der weltweite Handel die Bezahlung in Form von gewogenem Silber auf Münzen umgestellt habe.

Auffällig ist, dass die Münze in zwei Teile gespalten ist. Die Experten deuten dies als Hinweis, dass sie trotz der Prägung als Münze im Handel als Gewichtsmass genutzt worden sei. Somit handele es sich um einen Beleg für die sich langsam wandelnde Wirtschaft der damaligen Zeit.

Zu den weiteren Funden gehören laut der Antikenbehörde eine Pfeilspitze sowie ein Steingewicht. Das Schekelgewicht von 11,07 Gramm sei ein Standardgewicht gewesen. Es wurde zum Wiegen von Metallen, Gewürzen und weiterer teurer Waren verwendet. Die Gegenstände seien bei der Ausgrabung eines Hauses aus der Zeit des ersten jüdischen Tempels (7. Jahrhundert v. Chr.) gefunden worden. Es wurde beim Ausbau der Autobahn 375 südwestlich von Jerusalem entdeckt.

Die bemerkenswerte rund 2’550 Jahre alte Silbermünze die in den Judäischen Hügeln entdeckt wurde. Foto Emil Aladjem, Israel Antiquities Authority

Eli Escusido, Direktor der israelischen Altertumsbehörde, erklärte: “Es ist immer wieder überraschend, wie wichtige Funde an unerwarteten Orten entdeckt werden. Die kleinen Münzen sind eine wichtige Informationsquelle in der Archäologie. Sie liefern uns visuelle Details, Inschriften und Daten. Anhand eines winzigen Objekts wie einer Münze kann man menschliche Denkprozesse nachvollziehen und feststellen, dass unsere Wirtschaftsgewohnheiten seit Tausenden von Jahren weitgehend unverändert geblieben sind – nur die Technik hat sich geändert. In diesem Zusammenhang ist es interessant, über zukünftige archäologische Forschungen in einer Welt nachzudenken, die den elektronischen Handel eingeführt hat.”

KNA/akr/api/Aud

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