Ron Prosor über muslimischen Antisemitismus: “Egal wer den Molotowcocktail auf den jüdischen Kindergarten wirft: es brennt”

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Foto Screenshot democ. / Youtube
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Hat Deutschland ein Problem mit Antisemitismus in der Einwanderungsgesellschaft?

Im Interview mit der Initiative Gesichter der Demokratie findet Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, deutliche Worte: „Fakt ist: Für viele Jüdinnen und Juden ist die Sorge um ihre Sicherheit ein ständiger Begleiter. Fakt ist aber auch, dass es egal ist, ob ein Molotowcocktail von einem Linksradikalen, einem Rechtsradikalen oder einem Menschen mit Migrationshintergrund auf den jüdischen Kindergarten geworfen wird. Das Ergebnis ist gleich: es brennt!“

Antisemitismus sei daher zweifelsohne ein gesamtgesellschaftliches Problem in Deutschland. Die Leute müssen Alarm schlagen, wenn sie Zeugen von Antisemitismus werden. Die Aiwanger-Affäre beispielsweise sei in Deutschland ausgiebig diskutiert worden – „und das ist auch richtig so.“ Dennoch, so Prosor, haben zu viele in migrantischen Communities in ihren bisherigen Leben überhaupt keine Erfahrung mit der Demokratie sammeln können. Das sei eine explosive Mischung.

Als „beschämend“ kritisiert Prosor zudem die Reaktion der Islamverbände nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023. „Wenn 1.200 Menschen abgeschlachtet, Babys verbrannt und Frauen vergewaltigt werden, bis ihnen die Knochen brechen, ist das ein Massaker. Das muss auch so benannt und verurteilt werden.“ Solche Verbände seien, so der 65-jährige Diplomat, keine Freunde der Demokratie und auch keine Ansprechpartner für die Zukunft.

Insgesamt wünscht sich Prosor mehr Verständnis aus den Reihen der deutschen Zivilgesellschaft für die Situation Israels:

„Wenn die Deutschen über ihre Grenze schauen, sehen sie glückliche dänische Kühe. Wenn wir über unsere Grenzen schauen, sehen wir den syrischen Bürgerkrieg und Raketen der libanesischen Hizbollah. Mein Wunsch: Leute, bindet das in eure Gedanken ein, wenn ihr uns mit eurem erhobenen Zeigefinger aus 3.000 Kilometern Entfernung winkt!“

Das vollständige Interview mit Ron Prosor finden Sie hier.

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