Schon vor 7.200 Jahren sind laut Wissenschaftlern im Heiligen Land Waffen in Massen produziert worden. Das legen jüngste Forschungen der israelischen Antikenbehörde nahe. In einem in der Fachzeitschrift „Atiqot 111“ veröffentlichten Artikel stellte sie „die frühesten Beweise für Kriegsführung und organisierte Bewaffnung in der südlichen Levante“ vor, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte.
Forscher der Antikenbehörde untersuchten demnach 424 Schleudersteine aus der Kupfersteinzeit, die an zwei Grabungsstätten in Nordisrael gefunden wurden. Deren Untersuchung habe ergeben, dass die Steine in Material, Grösse und Gewicht beinahe identisch waren. Demnach wogen die mehrheitlich aus Kalkstein hergestellten Schleudersteine durchschnittlich 60 Gramm, waren 5,2 Zentimeter lang und 3,21 Zentimeter breit.
Nach Angaben der Forscher waren die Steine in eine aerodynamische Form gebracht und geglättet worden, um „ein genaues und effektives Schleudern“ zu ermöglichen. Dies deute auf einen grossen Aufwand bei der Herstellung sowie auf eine gross angelegte Produktion hin. Dies wiederum könnte ein Hinweis auf eine intensive organisierte Kriegsvorbereitung sein, möglicherweise vor einem Kampf zwischen zwei lokalen Mächten.
Vergleichbare Steine seien auch an anderen Ausgrabungsstätten im Norden des Landes gefunden worden, jedoch erstmals in so grosser Anzahl. Die Forscher sehen in dem Fund den „frühesten Beweise für Kriegsführung in der südlichen Levante“. Die südliche Levante entspricht ungefähr dem heutigen Israel, Palästina und Jordanien.
KNA/akr/sky