Dringender Appell: Sofortige Hilfsaktion für Entführte in Gaza

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Flugblätter an der Wand vor dem israelischen Verteidigungshauptquartier HaKirya mit Fotos und Informationen über Israelis, die von Hamas-Terroristen als Geiseln nach Gaza verschleppt wurden. Foto IMAGO / UPI Photo
Flugblätter an der Wand vor dem israelischen Verteidigungshauptquartier HaKirya mit Fotos und Informationen über Israelis, die von Hamas-Terroristen als Geiseln nach Gaza verschleppt wurden. Foto IMAGO / UPI Photo
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Die International Human Rights Clinic, Teil des Clinical Legal Education Center an der juristischen Fakultät der Hebrew University Jerusalem, fordert im Namen des Forums für Geiseln und vermisste Familien die UN-Arbeitsgruppe gegen gewaltsames und unfreiwilliges Verschwindenlassen (Working Group on Enforced or Involuntary Disappearances) in Genf dringend auf, die Hamas zur sofortigen Offenlegung und Klärung des Schicksals und des Aufenthaltsortes aller Personen aufzufordern, die von ihr festgehalten werden oder vermisst sind.

von Forum für Geiseln und vermisste Familien

Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen verheerenden Angriff auf den Süden und das Zentrum Israels, bei dem Tausende von israelischen Zivilisten absichtlich getötet und verletzt wurden. Dieser Angriff hat nachweislich zum Tod von über 1.200 israelischen Bürgern geführt, mindestens 2.400 weitere wurden verletzt. Parallel zu diesen tragischen Ereignissen wurden schätzungsweise 150 Personen, darunter Frauen, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen, von bewaffneten Terroristen gewaltsam nach Gaza verschleppt. Diese Personen befinden sich nun in einer lebensgefährlichen Situation ausserhalb des Schutzes des Gesetzes, und ihre Familien suchen verzweifelt nach Antworten.

Hamas-Führer Salah Al-Arouri und Abu Obeida, Sprecher der Al-Qassam-Brigaden, bestätigten die Gefangennahme und Inhaftierung einer beträchtlichen Anzahl «feindlicher Elemente» und wiesen ausdrücklich darauf hin, dass diese Entführten als Geiseln gehalten werden. Auch der Generalsekretär des Palästinensischen Islamischen Dschihad, Ziyad al-Nakhala, bestätigte die Entführung von mindestens 30 Personen.

Die Hamas kontrolliert gegenwärtig de facto den Gazastreifen, ein Gebiet, das von den Organen und Sonderorganisationen der Vereinten Nationen als Teil Palästinas, eines Nichtmitgliedstaats mit Beobachterstatus in der UNO, anerkannt wird. Daher ist die Hamas für die Bereitstellung von Informationen über und die Kommunikation mit Personen verantwortlich, die im Gazastreifen festgehalten werden, einschliesslich derer, die gewaltsam verschleppt wurden.

Darüber hinaus trägt die Palästinensische Autonomiebehörde als Nichtmitglied und Beobachterstaat die internationale Verantwortung für Menschenrechtsverletzungen auf ihrem Gebiet. Diese Verantwortung erstreckt sich auf die Verpflichtung, die Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen, die von der Hamas und anderen bewaffneten Organisationen in Gaza begangen werden, zu unterbinden.

Das gewaltsame oder unfreiwillige Verschleppen von Personen, gefolgt von der Weigerung, ihr Schicksal oder ihren Aufenthaltsort bekannt zu geben, fällt eindeutig unter die Definition des gewaltsamen Verschwindenlassens, einer schwerwiegenden Menschenrechtsverletzung, die durchaus in den Aufgabenbereich der UN-Arbeitsgruppe fällt.

Das Leben der entführten Personen ist in unmittelbarer Gefahr, denn ihnen drohen Folter, Gewalt oder die Übergabe an andere Organisationen. Die andauernden bewaffneten Auseinandersetzungen im Gazastreifen erhöhen die Gefahr noch zusätzlich. Die Zeit drängt, und die Dringlichkeit und der Ernst der Lage können nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Dr. Shiran Reichenberg, geschäftsführende Direktorin des Clinical Legal Education Center an der juristischen Fakultät der Hebrew University in Jerusalem, unterstreicht die Dringlichkeit der Situation und die Notwendigkeit, unverzüglich zu handeln. «Wir können nicht tatenlos zusehen, wie eine grosse Anzahl von Kindern, Frauen und älteren Menschen gegen ihren Willen in Gaza festgehalten wird. Wir werden weiter daran arbeiten, Informationen über ihren Zustand und ihren Aufenthaltsort zu erhalten, wie es das Völkerrecht verlangt, mit dem Ziel ihrer sofortigen Freilassung und schnellen Rückkehr zu ihren Familien.»

Das Forum der Geiseln und vermissten Familien fordert die UN-Arbeitsgruppe auf, rasch und entschlossen zu handeln, um den Familien der Entführten zu helfen und dieses kritische Menschenrechtsproblem anzugehen.

Das Forum für Geiseln und vermisste Familien entstand innerhalb von 24 Stunden nach dem schrecklichen Ereignis vom 7. Oktober, bei über Tausend unschuldiger Zivilisten von der Hamas rücksichtslos ermordet oder verschleppt wurden. Dieses von Freiwilligen getragene Forum hat ein einziges Ziel: die Geiseln mit ihren Familien wieder zusammenzubringen.

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