Niederländische Ministerin, die palästinensische Terroristen mitfinanzierte, soll bei Kristallnacht-Gedenkfeier sprechen

Die niederländische Finanzministerin Sigrid Kaag, die mit einem ehemaligen palästinensischen Funktionär verheiratet ist, schickte Millionen an eine mit dem Terrorismus verbundene palästinensische NGO.

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Sigrid Kaag ist eine niederländische Politikerin der linksliberalen D66. Foto IMAGO / ANP
Sigrid Kaag ist eine niederländische Politikerin der linksliberalen D66. Foto IMAGO / ANP
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Jüdische Gemeindevertreter in den Niederlanden müssen sich harte Fragen gefallen lassen, nachdem sie eine Ministerin zum jährlichen Kristallnacht-Gedenken des Landes eingeladen haben, die Millionen von Euro an eine mit dem Terrorismus verbundene palästinensische gemeinnützige Organisation überwiesen hat.

von Akiva van Koningsveld

Die niederländische Finanzministerin Sigrid Kaag, die zuvor als Europaministerin für auswärtige Angelegenheiten und Entwicklungszusammenarbeit tätig war, gab im Jahr 2020 vor dem Parlament zu, dass ihr Ministerium einen Teil der Gehälter von zwei Terroristen gezahlt hatte, die an der Ermordung eines israelischen Teenagers beteiligt waren.

Bei einem Bombenanschlag in der Nähe der Samaria-Gemeinde Dolev im August 2019 wurden die siebzehnjährige Rina Shnerb getötet und ihr Vater und ihr Bruder schwer verwundet.

Die in den Anschlag verwickelten Terroristen, Samer Arbid und Abdul Razeq Farraj, waren für die Union of Agricultural Work Committees (UAWC) tätig, die enge Verbindungen zur Terrorgruppe Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) unterhält.

Kaag, die mit Anis al-Qaq, einem ehemaligen stellvertretenden Minister der Palästinensischen Autonomiebehörde und PLO-Botschafter (und Generaldelegierter Palästinas in der Schweiz, Anm.d.Red.), verheiratet ist, hat trotz mehrfacher Warnungen israelischer Organisationen die UAWC weiterhin unterstützt und zwischen 2017 und 2020 rund 11,7 Millionen Euro beigesteuert.

Rina Shnerb. Foto zVg
Rina Shnerb. Foto zVg

Um die Sache noch schlimmer zu machen, wurde Kaag bei einer Lüge ertappt, als sie in einem Interview behauptete, der niederländische Botschafter habe die trauernde Familie besucht. Tatsächlich hat der Botschafter die Shnerbs nie kontaktiert, und obwohl die Niederlande ihre Beziehungen zum UAWC schliesslich beendeten, steht eine offizielle Entschuldigung aus Den Haag immer noch aus.

Dennoch luden niederländische jüdische Vertreter Kaag ein, bei der Gedenkfeier zur Kristallnacht im nächsten Monat neben dem Vorsitzenden des Jüdischen Zentralrats Chanan Hertzberger, der US-Botschafterin in den Niederlanden Shefali Razdan Duggal und der Auschwitz-Überlebenden Mirjam Weitzner-Smuk zu sprechen.

Die Kristallnacht, auch als Reichspogromnacht bekannt, war ein massiver antijüdischer Gewaltausbruch in der Nacht vom 9. auf den 10. November in Deutschland, Österreich und der von Deutschland besetzten Tschechoslowakei. Innerhalb von 48 Stunden zerstörten die Nazis Synagogen, plünderten und verwüsteten jüdische Geschäfte, Wohnungen und Friedhöfe und töteten Juden an Ort und Stelle.

In einer exklusiven Erklärung gegenüber der Nachrichtenagentur JNS bezeichnete es die Familie Shnerb als „empörend“, dass Kaag zur Teilnahme an einer Veranstaltung im Zusammenhang mit der Shoah eingeladen wurde.

„Kaag war in der Lage zu entscheiden, ob sie mordende Terroristen finanzieren sollte, die wie die Nazis versuchten, Juden umzubringen, nur weil sie Juden sind. Kaag ignorierte alle Warnzeichen und bestand darauf, die PFLP-Terroristen zu finanzieren. Diese Terroristen haben dann Rina ermordet“, sagte die Familie.

„Wie kann sie als aktive Unterstützerin von Terroristen, die Juden ermorden, die Taten der Nazis wirklich verurteilen?“, heisst es in der Erklärung.

Die Opposition gegen Kaags Anwesenheit bei der Veranstaltung am 9. November wurde am Dienstag von Geert Wilders, dem Vorsitzenden der rechtsgerichteten Partei für die Freiheit (PVV), initiiert. Wilders, ein überzeugter Anhänger Israels, hat in dem jüdischen Staat gelebt und ist mit einer ehemaligen ungarischen Diplomatin jüdischer Abstammung verheiratet.

„Kaag wird bei der Kristallnacht-Gedenkfeier sprechen?“, twitterte Wilders in einem an den Zentralrat der Juden gerichteten Beitrag. „Sie wurde mit dem Terroristen Arafat fotografiert und finanziert palästinensische Terroristen. Ich wünsche der jüdischen Gemeinschaft bessere Freunde“, fügte er hinzu.

Wilders bezog sich dabei auf ein Familienfoto aus den 1990er Jahren, auf dem Kaag, ihr Mann und ihre vier Kinder mit dem PLO-Vorsitzenden posieren. Zu dieser Zeit arbeitete Kaag für das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA).

Das in Jerusalem ansässige Forschungsinstitut NGO Monitor, das die niederländische Unterstützung für den palästinensischen Terrorismus untersuchte, sagte, Kaag habe in der Vergangenheit Desinformationskampagnen unterstützt, die Israel unter dem Deckmantel der Menschenrechte dämonisieren.

Prof. Gerald Steinberg, Gründer und Präsident von NGO Monitor, erklärte am Mittwoch gegenüber JNS, dass es der niederländischen jüdischen Gemeinde zwar freistehe, zu der Veranstaltung einzuladen, wen sie wolle, die Wahl von Kaag sei jedoch „schwer zu verstehen“.

„Als Entwicklungsministerin ignorierte sie die Forschungsberichte von NGO Monitor über die Finanzierung des Netzwerks von mit dem Terrorismus verbundenen palästinensischen NGOs. Eine vom Parlament in Auftrag gegebene unabhängige Untersuchung bestätigte später die Beweise, die zeigten, dass Kaags Ministerium das NGO-Gehalt für die PFLP-Terroristen zahlte, die … Rina Shnerb ermordeten, und erst dann wurde die Finanzierung eingestellt“, fügte er hinzu.

Der Jüdische Zentralrat der Niederlande, der 1997 gegründet wurde und zu dessen Mitgliedsorganisationen einige der bekanntesten jüdischen religiösen und israelfreundlichen Interessengruppen des Landes zählen, behauptet, „die Interessen der jüdischen Gemeinschaft gegenüber der Regierung und in der Gesellschaft zu vertreten“.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Chanan Hertzberger, reagierte nicht auf die mehrfachen Anfragen der Nachrichtenagentur JNS bezüglich einer Stellungnahme.

Akiva van Koningsveld ist Korrespondent und Verantwortlicher für Inhalte und Kommunikation bei der Nachrichtenagentur Jewish News Syndicate (JNS). Auf Englisch zuerst erschienen bei Jewish News Syndicate. Übersetzung Audiatur-Online.

2 Kommentare

  1. Was hilft solche scheinheilige „Komparatistik“? – Ohne die politischen Auswahlmöglichkeiten für irgendeine jüdische Gruppe in den Niederlanden bei der Redner-Benennung zum Gedenken an das deutsche Reichspogrom zu kennen und ohne eigenen jüdischen Hintergrund kann ich kein Bessserwissen und schon gar einen Ratschlag äussern. Neudeutsche Helfer der islamistischen Erlöser besetzen in fast allen europäischen NGO’s in Schlüsselpositionen, und verschaffen dort bis heute sowohl dem Arafat-Motto von 2002 als auch der Rosenberg-Parole von 1938 Geltung (und Entgeltung!): „Friede heißt für uns Zerstörung Israels. Wir stellen uns auf einen totalen Krieg ein, einen Krieg, der Generationen hindurch dauern wird. Seit im Januar 1965 die Al-Fatah geboren wurde, sind wir der gefährlichste Feind Israels geworden … Wir werden nicht ruhen bis zu dem Tag, an dem wir in unsere Heimat zurückkehren und an dem Israel vernichtet ist“ – bzw.: „Je länger der Brand in Palästina anhält, umso mehr festigen sich die Widerstände gegen das jüdische Gewaltregime in allen arabischen Staaten und darüber hinaus auch in den anderen moslemischen Ländern.“ Jedes Lamento ist so unangebracht wie das Bezichtigen gegen Herrn Selensky – anstelle der kanadischen Regierung, seiner christlich geprägten Gastgeberin, finde ich.

  2. Ja nun, Wolodimyr Selensky hat in Kanada einem Nazi stehend Beifall geklascht. jetzt ist die SS relativiert, der ganze NS ist relativiert- alles Freiheitskämpfer und das ganz offiziell vom Präsidenten der Ukraine bestätigt. Wer ist Selensky? Ein Rechtsradikaler? Ein korrupter Krimineller`? Ein Lügner oder ein verbrecher oder alles auf einmal? Seltsam, dass dieser Skandal nirgends thematisiert wird…Was ist schlimmer- jemand aus einer jüdischen Familie, der fast seine ganze Familie verloren hat und der begeistert einem Nazi zujubelt oder diese Ministerin?

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