Der wegen seiner Bücher zum Islam angefeindete „Tagesschau“-Sprecher Constantin Schreiber bekommt weiter Rückhalt von Experten. Dass Schreiber sich wegen des Drucks auf ihn aus der Islamdebatte zurückziehe, sei ein schlechtes Zeichen für die deutsche Demokratie und die Freiheitsrechte, schreibt die Islamkennerin und Frankfurter Professorin Susanne Schröter in einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Auch dass der Autor im Stich gelassen wurde, sei beschämend. Schreibers Sachbücher, die als islamophob kritisiert wurden, beschrieben lediglich eine unbequeme Wirklichkeit.
Nach einem Angriff von linken Aktivisten bei einem Podiumsgespräch an der Universität Jena Ende August mit einer Torte erklärte Schreiber, er werde sich wegen Bedrohungen künftig nicht mehr zum Islam äußern.
„An diesem Fall lässt sich symptomatisch der Zustand bundesdeutscher Debattenkultur aufzeigen. Sie ist durch eine zunehmende Tabuisierung kontroverser Themen gekennzeichnet, zu denen auch alles gehört, was mit dem Islam in Verbindung steht“, so die Leiterin des Forschungszentrums Globaler Islam an der Universität Frankfurt.
Schröter kritisiert einen Schulterschluss zwischen der politischen Linken und dem politischen Islam beziehungsweise Islamismus seit den 1970er Jahren. In Ermangelung einer unterdrückten Arbeiterklasse hätten linke Vordenker die Muslime zu einer angeblich vom Westen ausgebeuteten und rassistisch diskriminierten Gruppe erklärt.
Zugleich arbeiteten islamistische Kräfte wie die Muslimbrüder, Regierungen aus Ländern wie Türkei, Iran und Katar sowie internationale islamische Organisationen seit Jahrzehnten daran, den Kampfbegriff Islamophobie auf die politische Agenda westlicher Staaten zu setzen. „Wer sich dem Islamismus entgegenstellte oder eine theologisch begründete Alternative anbot, wurde als rechtsextrem verunglimpft“, so Schröter.
Demgegenüber habe Schreiber etwa in seinem Buch zu Predigten in deutschen Moscheen schlicht die Wahrheit beschrieben: „Predigten gegen den Westen, das Einschwören der Gemeinden auf ein Frauenbild, das die Dominanz von Männern bis hin zur Legitimität häuslicher Gewalt als gottgewollt absegnet, sowie antichristliche und antisemitische Rhetorik sind bestens dokumentiert.“
Auch der muslimische Psychologe und Autor Ahmad Mansour stellt sich hinter Schreiber. Von Muslimfeindlichkeit könne bei ihm keine Rede sein, schreibt er auf dem Portal T-Online. „Schreiber wies nur deutlich hin auf Probleme und Herausforderungen bei der Integration von Muslimen in unserem Land. Seine Analyse galt demokratiefeindlichen Tendenzen.“
Gerade um Integration werde emotional, faktenarm und polarisierend gestritten, kritisiert er. „In Teilen der politischen Linken ebenso wie unter islamischen Aktivisten wird auch differenzierte Kritik an undemokratischen Einstellungen in der muslimischen Community schnell als ‚Rassismus‘ oder ‚Verrat‘ bezeichnet.“ Es sei jedoch einfacher, kritische Stimmen zu diffamieren, als sich den Problemen zu stellen und eine nachhaltige innerislamische Auseinandersetzung zu führen.
KNA/cdt/lwi
Diese Abwehr wird verständlich, wenn betrachtet wird, dass in der Wahrnehmung von Politikern der SPD und der Grünen graue Wölfe oder islamitische Politiker als „ausländische“ Politiker nichts rechtsradiakal sein können, denn sie sind ja keine Deutsche.
Das Prädikat „rechts“ oder Links“ ist allein denen zuzuerkennen, die die SPD, Linken, CDU, FDP und Grüne als solche bezeichnen.
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