Aiwanger: Werde Zentralratspräsident Schuster vor Wahl treffen

0
Wirtschaftsminister Huber Aiwanger, Freie Wähler während einer Plenarsitzung des Bayerischen Landtags. Foto IMAGO / Rolf Poss
Wirtschaftsminister Huber Aiwanger, Freie Wähler während einer Plenarsitzung des Bayerischen Landtags. Foto IMAGO / Rolf Poss
Lesezeit: 2 Minuten

Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger wird nach eigenen Worten noch vor der bayerischen Landtagswahl mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster über die Flugblatt-Affäre zu sprechen. Die Begegnung vor der Abstimmung am 8. Oktober sei geplant, sagte Aiwanger der Zeitung “Jüdische Allgemeine”. “Wenn möglich diskret, um die sensible Thematik nicht zum Spielball des Wahlkampfs in Bayern zu machen”, so der bayerische Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident. “Und auch nach der Wahl werde ich nichts unversucht lassen, zerrüttetes Vertrauen wieder aufzubauen.”

Die entsetzten Reaktionen und das Misstrauen von Juden in Deutschland wegen der Flugblatt-Affäre könne er verstehen, so Aiwanger. “Ich suche natürlich weiterhin das Gespräch. Tatsächlich habe ich Anfragen von zwei israelitischen Kultusgemeinden aus Bayern zum Gespräch erhalten, die ich gerne annehmen will.”

Das jüdische Leben zu schützen und zu fördern und eine starke Zusammenarbeit mit Israel seien ein wichtiger Teil der Politik der Freien Wähler. Auch sei er niemals Antisemit gewesen, betonte Aiwanger und warf der “Süddeutschen Zeitung” erneut vor, sie habe vor der Briefwahl eine platzierte Kampagne ohne Grundlage gegen ihn gefahren.

Ende August hatte die Zeitung berichtet, Aiwanger habe als 17-Jähriger ein antisemitisches Flugblatt verfasst. In dem Pamphlet wurde etwa als erster Preis eines fiktiven Wettbewerbs “Ein Freiflug durch den Schornstein in Auschwitz” ausgelobt. Die Verantwortung für das Flugblatt übernahm jedoch sein Bruder Helmut. Aiwanger selbst räumte ein, es seien wenige Exemplare des Blattes in seiner Schultasche gefunden worden. Später beschuldigten Ex-Mitschüler Aiwanger, etwa Hitlergrüße gezeigt zu haben.

Zentralratspräsident Schuster hatte Aiwanger für seinen Umgang mit den Vorwürfen kritisiert, aber auch Gesprächsbereitschaft signalisiert. Am 10. September betonte er in einem Interview der “Neuen Zürcher Zeitung”, dass er die Freien Wähler für eine legitime politische Kraft halte. “Ich sehe die Freien Wähler im konservativen Spektrum: eher rechts, aber nicht extrem und auch nicht antisemitisch.”

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.