Vier 1.900 Jahre alte römische Schwerter am Toten Meer gefunden

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Archäologen bergen die Schwerter aus der Felsspalte, in der sie vor etwa 1.900 Jahren in einer Höhle in der Judäischen Wüste versteckt waren. Foto Emil Aladjem/IAA
Archäologen bergen die Schwerter aus der Felsspalte, in der sie vor etwa 1.900 Jahren in einer Höhle in der Judäischen Wüste versteckt waren. Foto Emil Aladjem/IAA
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Archäologen haben in einer Höhle in der judäischen Wüste vier römische Schwerter gefunden. Die in ausserordentlich gutem Zustand erhaltenen Waffen seien ein international sehr seltener und einzigartiger Fund, zitieren israelische Medien die Forscher. Die Experten gehen davon aus, dass jüdische Rebellen beim Bar-Kochba-Aufstand (132-135 n. Christus) die Schwerter von römischen Soldaten erbeuteten und in einer Felsspalte bei Ein Gedi am Toten Meer versteckten.

Drei der Schwerter wurden laut den Berichten mit der Klingen in der Scheide gefunden. Bei drei der Waffen handelt es sich demnach um römische Spatha, zweischneidige Schwerter mit einer Klingenlänge von 60 bis 65 Zentimetern. Das vierte Schwert habe eine Klinge von 45 Zentimetern Länge und sei mit einem Ringknauf versehen. Die Forscher fanden zudem verzierte Griffe aus Holz und Metall sowie Lederstreifen in der Nähe der Waffen. Sie seien durch das trockene Wüstenklima ungewöhnlich gut erhalten.

Die Schwerter wurden laut den Berichten gefunden, als mehrere Forscher und ein Fotograf in eine bereits bekannte Höhle zurückkehrten, um dort einen Stalaktiten mit multispektraler Technologie zu fotografieren. Der Stalaktit trägt eine Inschrift in einer für die Zeit des ersten jüdischen Tempels charakteristischen althebräischen Schrift.

“Wir sprechen von einem extrem seltenen Fund, wie er in Israel noch nie gefunden wurde”, sagte Dr. Eitan Klein, einer der Direktoren der Israel Antiquities Authority’s Judean Desert Survey. “Vier Schwerter sind erstaunlich gut erhalten, einschliesslich des guten Zustands des Metalls, der Griffe und der Scheiden.”

“Dies ist ein sehr seltener und einzigartiger Fund auf internationaler Ebene, der die letzten Momente des Krieges zwischen den jüdischen Rebellen und der römischen Armee zur Zeit des Bar-Kochba-Aufstandes beleuchten wird”, so Klein.

Nach dem Waffenfund führten die Archäologen laut Berichten weitere umfassende Grabungen in der Höhle durch und fanden dabei Artefakte aus dem Chalkolithikum (rund 4.000 v. Chr.) sowie aus der Römerzeit um die Zeitenwende.

KNA/akr/brg/Aud

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