Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu forderte harte Massnahmen, einschliesslich der sofortigen Abschiebung, gegen Eritreer, die am Samstag in den Strassen von Tel Aviv randalierten. Dies sagte er bei einer ministeriellen Arbeitsgruppe am Sonntag zu den Ausschreitungen unter den Asylbewerbern.
Hunderte von Polizisten und Migranten wurden verletzt, als Proteste eritreischer Asylbewerber gegen das Regime des ostafrikanischen Landes in Tel Aviv in Gewalt ausarteten, berichteten die israelische Polizei und örtliche Krankenhäuser.
Nach Angaben des Büros des Premierministers ist eine der Optionen, die in Betracht gezogen werden, die Abschiebung von Personen, die als Teilnehmer an den gewalttätigen Ausschreitungen identifiziert wurden.
Der Minister für Energie und Infrastruktur, Yisrael Katz, forderte die Abschiebung aller Personen, die sich gewalttätig verhielten.
„Die Regierung wird die Krawalle und Angriffe auf die Polizisten, die wir heute gesehen haben, nicht hinnehmen“, sagte Katz am Samstagabend. „Ich begrüsse es, dass der Premierminister ein Team zusammengestellt hat, das sich um die Abschiebung der Krawallmacher kümmern wird. Die Politik der Regierung muss klar sein: Jeder Eritreer, der an den illegalen Demonstrationen am Sabbat teilgenommen und Gewalt gegen Polizisten, Zivilisten oder Unternehmen ausgeübt hat, wird sofort aus Israel abgeschoben.“
Heimatschutzminister Amichai Eliyahu kritisierte das Oberste Gericht, das frühere Versuche der Regierung, illegal ins Land gekommene Eritreer abzuschieben, untersagt hatte.
„Das Oberste Gericht, das eine Entscheidung der Regierung zur Abschiebung von Illegalen aufgehoben hat, kann sich nicht in seinem Elfenbeinturm verstecken und sagen, dass es sich um ein Regierungsproblem handelt.“
Insgesamt wurden mindestens 160 Menschen verletzt, davon acht schwer, 13 mittelschwer und 93 leicht. Fast 50 Polizeibeamte wurden ebenfalls verletzt, die meisten erlitten Prellungen und andere durch Steinwürfe verursachte Verletzungen, wie die Polizei bestätigte.
Das Ichilov Medical Center in Tel Aviv teilte mit, dass 24 Personen noch im Krankenhaus seien, darunter sieben in ernstem Zustand. Die Verletzungen seien nicht lebensbedrohlich, sagte das Krankenhaus. Im Sheba Medical Center in Ramat Gan befinden sich noch vier Personen im Krankenhaus, drei von ihnen in kritischem Zustand.
Konflikte sogar im Krankenhaus
Der Direktor des Ichilov-Krankenhauses, Prof. Roni Gamzo, erklärte die Situation, mit der sein Krankenhaus konfrontiert war.
„Mehr als 40 Verletzte kamen plötzlich in der Notaufnahme an. Wir haben die kleine Notaufnahme aktiviert und angesichts der unerwarteten Ankunft der Verwundeten in sehr schnellen Schritten die grosse Notaufnahme aktiviert, was Hunderte von Mitarbeitern erfordert.“
„Mehr als sechs Operationssäle waren gleichzeitig aktiv. Mehr als 15 Schwerverletzte wurden behandelt und in die Operationssäle gebracht… Als die Verwundeten hier ankamen, sahen wir, dass es auch unter ihnen interne Feindseligkeiten gab. Wir brauchten nicht nur soziale Unterstützung, da die meisten von ihnen keinen legalen Status haben, sondern wir haben sie auch getrennt, um weitere Konflikte hier zu verhindern“, fügte Gamzo hinzu.
Das Chaos brach inmitten einer Demonstration gegen die Veranstaltung der eritreischen Regierung aus. Blau gekleidete Regimegegner trafen vor Ort ein, um gegen die rot gekleideten Befürworter zu demonstrieren. Die Kundgebungen mündeten nach kurzer Zeit in mehrstündige gewaltsame Ausschreitungen.
Eritreer beider Seiten gingen mit Bauhölzern, Metallstücken, Steinen und mindestens einer Axt aufeinander los und zogen durch ein Viertel im Süden von Tel Aviv, in dem viele Asylbewerber leben. Die Randalierer zerschlugen Schaufenster und Polizeiautos in der Gegend.
Polizisten in Kampfausrüstung setzten Tränengas, Betäubungsgranaten und scharfe Munition ein, während berittene Beamte versuchten, die Demonstranten unter Kontrolle zu bringen, die Barrikaden durchbrachen und die Polizei mit Steinen bewarfen.
Die Polizei sagte, die Beamten hätten in einigen Fällen auf scharfe Munition zurückgegriffen, als sie ihr Leben in Gefahr sahen.
„Wenn wir heute nicht da gewesen wären und nicht zwischen den beiden Gruppen von Randalierern – den Anhängern und den Gegnern des Regimes – eingegriffen hätten, würden wir jetzt Leichen zählen“, sagte ein hoher Polizeibeamter am Samstag gegenüber Channel 12.
„Wir haben uns geschützt und versucht, die Menschen zu trennen und die Lage zu beruhigen. Es waren Polizeibeamte im Einsatz, die um ihr Leben fürchteten und gezwungen waren, mit scharfen Waffen zu schiessen. Sie feuerten Blendgranaten ab, um die Veranstaltung aufzulösen“, sagte er.
Eritreer stellen die Mehrheit der mehr als 30.000 afrikanischen Asylbewerber in Israel dar. Die meisten Asylbewerber kamen zwischen 2007 und 2012 über Ägypten nach Israel.
Susanna. Sie verwechseln da etwas. Die Leute die letzten Schabbat, 02.09.2023 in Tel Aviv randaliert haben sind keine Äthiopier, sondern Eritrer, dh. sie stammen aus Eritrea. Die Menschen in Eritrea gehören ungefähr 50 % dem Islam an und die anderen 50% zählen sich zum Christentum. Wie kommen Sie auf die Idee, diese Leute, es sind ca. 30000 Migranten sollten zum Judentum konvertieren ?!! Ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen…
Die üblichen Konflikte…wer solange ohne sicheren Status lebt, ist sowieso verunsichert und neigt zu aggressivem Verhalten. Warum konvertieren diese leute nicht einfach? Es wäre einfacher, sie zu integrieren. Sie würden sich dann israel und nicht mehr äthiopien zugehörig fühlen, würden die israelischen Gebräuche respektieren und befolgen und wären vielleicht längst normal integrierte Staatsbürger. israel sollte ihnen das anbieten. Das Gesetz ist sowieso recht komplex, sie haben etwas sinnvolles zu tun und fühlen sich Israel stärker verbunden. Und dann können sie protestieren, jede Nacht und etwas erreichen.
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