In keinem anderen Land der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist das Leben so teuer wie in Israel. Wie die Zeitung „Times of Israel“ unter Berufung auf jüngste Zahlen am Sonntagabend berichtete, lagen die Lebenshaltungskosten Preise in dem Land 38 Prozent über dem OECD-Durchschnitt. Insbesondere einige Grundnahrungsmittel wie Milch, Brot und Käse kosten in Israel zwischen 50 und 70 Prozent mehr als im Mittel der 38 Mitgliedsländer der internationalen Organisation.
Der Vorsitzende des Dachverbands der israelischen Industrie, Ron Tomer, sieht in den Daten laut Bericht einen Beweis für strukturelle Probleme in Israel. Unter anderem die Wechselkurse führten hier zu einem höheren Preisniveau. Erhöht würden die Kosten auch durch hohe Preise für Wohnungen, fehlende Subventionen der Landwirtschaft und eine starke Regulierung. Tomer forderte eine sofortige Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel auf das in Europa übliche Niveau.
Eine Umfrage des „Israel Democracy Institute“ von Jahresbeginn ergab, dass zwei Drittel der befragten Israelis Lebensmittelpreise für den wichtigsten Faktor bei den Lebenshaltungskosten halten und angesichts des hohen Preisniveaus besorgt sind. Die Mehrheit der Befragten machte die Untätigkeit der Regierung für die hohen Kosten verantwortlich.
Der OECD-Vergleichsindex berücksichtigt bei der Untersuchung der unterschiedlichen Preisniveaus unter anderem die jeweilige Kaufkraft. Nach dem Index für das Jahr 2022 steht Israel an erster Stelle der teuersten Länder, gefolgt von der Schweiz, Island und den USA. Deutschland liegt an 17. Stelle, unter dem OECD-Durchschnitt.
KNA/akr/cdt