Christenverfolgung? Für SRF dann ein Thema, wenn es um Israel geht

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Weltverfolgungsindex 2023. Wo Christen am stärksten verfolgt werden. Foto Open Doors
Weltverfolgungsindex 2023. Wo Christen am stärksten verfolgt werden. Foto Open Doors
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Laut einem Bericht der Katholischen Nachrichten-Agentur von Afrika (ACI), wurden allein in Nigeria, im Jahr 2021 jeden Tag im Durchschnitt 17 Christen wegen ihres Glaubens getötet. Open Doors spricht von 13.000 zerstörten Kirchen und 43.000 getöteten Christen in zwölf Jahren. Wenig bis gar nichts hört man dazu im Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).

Seit Jahren nimmt die Gewalt gegen Christen weltweit kontinuierlich zu. Im aktuellen Weltverfolgungsindex des internationalen Hilfswerks für verfolgte Christen, Open Doors, zeigt sich über die vergangenen Jahre ein ständiger Anstieg.

Vor wenigen Tagen wurden die Häuser von rund 100 christlichen Familien sowie ein Grossteil der christlichen Kirchen in Jaranwala in Pakistan bei Ausschreitungen beschädigt oder zerstört. Nichts darüber findet sich bei SRF. Tausende extremistische Muslime zündeten Bibeln an, zerstörten Kirchen und christliche Wohnhäuser. Viele Christen sahen sich zur Flucht gezwungen. Auf dem Weltverfolgungsindex 2023 belegt Pakistan den 7. Platz unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Israel wird auf dem Weltverfolgungsindex nicht aufgeführt. Wohl aber die «Palästinensergebiete», auf Platz 57 von 76.

«Hebräische Neonazis»

Trotz allen diesen Fakten, ist es dem Schweizer Radio und Fernsehen wichtiger einen über 5 Minuten langen Beitrag über «Gewalt gegen Christen in Israel» auszustrahlen. In dem Bericht kommt es sowohl von der Moderatorin wie auch der interviewten Theologin und SRF-Journalistin Judith Wipfler dann zu pauschalen Aussagen wie «eine Entfesselung antichristlicher Gewalt», «antichristlicher Hooliganismus», «antichristliche Terrorakte», «Rechtsradikale» oder sogar, wie von der deutschen Theologin Wipfler propagiert: Man dürfe diese Leute auch «jüdische oder hebräische Neonazis» nennen. Schliesslich habe das der israelische Schriftsteller Amoz Oz schon gesagt. Als ob weil das Amoz Oz gesagt hat, es besser macht?!

Ja, es gibt in Israel das Phänomen, das eine kleine Minderheit von Juden, Christen schlecht behandelt, anspuckt oder sogar mit Gewalt in Form von Kirchenschändungen, Graffitis oder ähnlichem vorgehen. Das ist absolut verabscheuungswürdig und nicht tolerierbar.

Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog hat den auch kürzlich solche Taten gegen Christen im Heiligen Land verurteilt und zugesagt, dieses Phänomen auszumerzen. Polizeikommissar Kobi Shabtai sagte, dass die Polizei «kreative Massnahmen ergreift, um all diese kleinen Phänomene auszumerzen, diese Phänomene, die die Gefühle aller Menschen verletzen.»

Im Juni verurteilte der oberste sephardische Rabbiner von Jerusalem die Schikanen gegen Christen in Jerusalem. «Wir haben mit Bedauern von nichtjüdischen Geistlichen gehört, dass einige junge Juden und einige, die vorgeben, gottesfürchtig zu sein, sie mit Flüchen, Gotteslästerungen und mehr verfolgen, wenn sie durch die Strassen der Stadt gehen», hiess es in einer Erklärung von Rabbi Shlomo Amar. «Zweifellos haben unverantwortliche Menschen, die die Tora und ihre Wege überhaupt nicht beachten, dies getan. Wir geben bekannt, dass ein solches Verhalten streng verboten ist.»

Der einseitige Ökumenische Rat der Kirchen

Kein Wort davon im Bericht von SRF. Dafür zitierte SRF den Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), welcher behauptetet dieses Jahr allein, habe es 90 «Übergriffe» gegen Christen gegeben. Um welche Art Übergriffe es sich dabei handelt und woher diese Zahl überhaupt stammt, ist nicht bekannt, dokumentiert oder gar nachvollziehbar. Dem ÖRK wurde in der Vergangenheit eine einseitige bis antisemitische Haltung gegenüber Israel vorgeworfen. Vor der Vollversammlung 2022 äusserte der Zentralrat der Juden in Deutschland gar die Sorge vor einem «antisemitischen Eklat». Der ÖRK unterstützt laut Recherchen von Dexter Van Zile direkt oder indirekt auch die antisemitische Israel-Boykottbewegung BDS.

Israel ist der einzige Staat der Region, in dem die christliche Bevölkerung stetig wächst, während Christen in anderen, meist islamischen Ländern, rundum verfolgt werden und unter religiösem Zwang stehen. Im Jahr 2007 lebten etwa 3.000 Christen im Gazastreifen, bei einer Gesamtbevölkerung von rund 1.5 Millionen. Im Jahr 2022 betrug die Zahl der Christen im Gazastreifen noch weniger als 1.100. Die Islamisierung des Gazastreifens durch die Terrororganisation Hamas setzt die winzige christliche Minderheit zunehmend unter Druck und wird sie schlussendlich zum Verschwinden bringen. Auch dazu hat SRF nichts zu sagen.

2 Kommentare

  1. In der Führung der evangelischen Kirche sitzen grüne und SPD-Politiker.
    Dass die evangelische Kirche in Deutschland die antisemitische Israel-Boykottbewegung BDS unterstützt ist eine Tatsache.
    Und nicht nur das: sie ist auch im Bereich Einschleusung illegaler Flüchtlinge unter anderem aus Syrien aktiv.
    Dass die Christenverfolgung durch Muslime auch in den deutschen Medien kaum ein Thema ist, ist nicht verwunderlich: Es ist politisch nicht gewollt.

  2. Das ist nicht nur in der Schweiz so. Die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten in Deutschland und Österreich sind nicht besser. Arabische Rechtsradikale, linke und linksliberale Antisemiten haben gewissermaßen ein Heimspiel, wenn sie ihren Hass im ÖRR verbreiten wollen.
    Die Kumpanei mit dem “palästinensischem” Terror ist dort mittlerweile so normal, dass man sich kaum noch Mühe macht, dies zu verschleiern.
    Gewalt und Morde an Christen durch einen islamischen Mob, wie oben in Pakistan, werden dagegen vertuscht oder relativiert. Das alles passt bestens zu der vorherrschenden Grundhaltung im ÖRR.

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