Israels Staatspräsident Isaac Herzog und Polizeichef Kobi Shabtai besuchten am Mittwoch gemeinsam mit Vertretern christlicher Kirchen die Stella Maris-Kirche und das Stella Maris-Kloster in Haifa. Der Besuch erfolgte, nachdem in den letzten Wochen eine ultra-orthodoxe Gruppierung von Breslow-Chassidim wiederholt versucht hat, Stella Maris zu betreten und zu beten, da sie das Gebiet als jüdische heilige Stätte beansprucht, was zu Handgreiflichkeiten und Gewalt führte.
Herzog sagte demnach, er komme im Namen des gesamten Staates und des Volkes Israel, um „unser Engagement für den umfassenden Schutz der Religions- und Religionsfreiheit im Staat Israel zu bekräftigen“. Er erinnerte an mehrere „schwerwiegende“ Angriffe gegenüber den christlichen Konfessionen im Heiligen Land während der vergangenen Monate. Sie seien „unsere Brüder und Schwestern, christliche Bürger, die sich an ihren Gebetsstätten, auf ihren Friedhöfen, auf der Strasse angegriffen fühlen“. Das sei extrem und in keiner Form hinnehmbar.
Der Präsident drängte auf ein besseres Verständnis der Geschichte der Religionsgemeinschaften im Heiligen Land und sagte, Israel fühle sich der besonderen und einzigartigen Geschichte der christlichen Konfessionen im Heiligen Land verpflichtet; einer Geschichte, die Menschen auf der ganzen Welt inspiriert habe.
Das Karmelitenkloster Stella Maris (lateinisch Stern des Meeres) aus dem 19. Jahrhundert befindet sich am Hang des Karmelgebirges in Haifa.
Auch der israelische Polizeichef Kobi Shabtai versicherte den christlichen Gemeinden, dass die Polizei sich bemühe, Angriffe auf Christen zu unterbinden, und versprach: „Wir sind hier, um Ihnen das Gefühl der Sicherheit zu geben und Ihnen jede Hilfe zukommen zu lassen, die erforderlich sein könnte.“
Der Abt des Klosters Stella Maris, Pater Joseph Baragra, dankte der Polizei und dem Bürgermeister von Haifa für deren Unterstützung. „Wir müssen zusammenarbeiten, um den Dialog, die Solidarität und die Brüderlichkeit unter uns zu fördern, weil wir demselben Land angehören und an denselben Orten leben.“
„Wir wollen in Frieden und Harmonie zusammenleben“, sagte Baragra. „Ich danke Ihnen für Ihre Zusammenarbeit und Unterstützung. Wir sind alle Söhne desselben Gottes.“
KNA/brg/api/Aud