Am 20. Juli feierten Zehntausende von palästinensischen Schülern im Westjordanland und im Gazastreifen die Ergebnisse der Reifeprüfung, die als Tawjihi bekannt ist. Leider ist es unwahrscheinlich, dass viele dieser Schüler ihr Studium an Hochschulen und Universitäten fortsetzen werden. Stattdessen wird von ihnen erwartet, dass sie sich einer der vielen palästinensischen Terrororganisationen anschliessen, die die Vernichtung Israels anstreben. Dies geschieht, weil palästinensische Schulkinder von klein auf mit einem Lehrplan konfrontiert werden, der zu Gewalt aufruft, den Dschihad (heiligen Krieg) verherrlicht und das „Märtyrertum“ fördert.
von Bassam Tawil
Während die vom Iran unterstützten Terrororganisationen Hamas und Palästinensischer Islamischer Dschihad im Gazastreifen Kinder in Sommerlagern zu Kämpfern und Judenmördern ausbilden, tut die Palästinensische Autonomiebehörde mit ihrem Bildungssystem praktisch dasselbe. Sie vergiftet ihre Herzen und Köpfe durch aufrührerisches Material in ihren Schulbüchern.
Selbst das Europäische Parlament hat die Palästinensische Autonomiebehörde wegen des „hasserfüllten“ Inhalts ihrer Schulbücher verurteilt. In den vergangenen zweieinhalb Jahren hat die Europäische Union der Palästinensischen Autonomiebehörde ihre Unterstützung verweigert und gleichzeitig politische Reformen und die Streichung von Aufrufen zur Gewalt aus den palästinensischen Schulbüchern gefordert. In einer in diesem Jahr vom Europäischen Parlament verabschiedeten Entschliessung wurde der Inhalt der Schulbücher sogar direkt mit dem palästinensischen Terrorismus in Verbindung gebracht, insbesondere mit Anschlägen von Jugendlichen. In der Resolution wird auch eingeräumt, dass in den Schulbüchern Antisemitismus vorkommt, und gefordert, dass dieser entfernt wird.
Die Europäische Union, so heisst es in der Resolution:
„bedauert das problematische und hasserfüllte Material in palästinensischen Schulbüchern und Lernkarten, das immer noch nicht entfernt worden ist; unterstreicht, dass Bildung und der Zugang der Schüler zu friedlichen und unvoreingenommenen Schulbüchern von wesentlicher Bedeutung sind, insbesondere im Zusammenhang mit der zunehmenden Verwicklung von Teenagern in Terroranschläge…“
Die Palästinensische Autonomiebehörde hat allerdings kein Material aus ihren Schulbüchern entfernt, das entweder Gewalt oder Judenhass propagiert.
Trotz der wiederholten Forderung der Europäischen Union, die palästinensischen Schulbücher zu ändern, nimmt sie offenbar die bedingungslose finanzielle Unterstützung der Palästinensischen Autonomiebehörde wieder auf. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, kündigte letztes Jahr bei einem Besuch in Ramallah, der De-facto-Hauptstadt der Palästinenser, an, dass die EU-Mittel „rasch“ wieder freigegeben werden sollen.
Dieser plötzliche Ausbruch von Grosszügigkeit wirft Fragen nach der Ernsthaftigkeit der EU auf, wenn sie von der Notwendigkeit spricht, das „hasserfüllte Material“ aus den Schulbüchern zu entfernen.
Die Ankündigung der Präsidentin der Europäischen Kommission zeigt, dass es den Europäern ehrlich gesagt egal ist, ob die Palästinensische Autonomiebehörde in ihren Schulen weiterhin zu Gewalt aufruft und Judenhass fördert. Mit der Wiederaufnahme der bedingungslosen Finanzhilfe für die Palästinenser signalisiert die EU vielmehr, dass sie das hasserfüllte Material in den Schulbüchern gutheisst und die Palästinenser sogar dazu ermutigt, ihren Dschihad gegen Israel und die Juden fortzusetzen.
Eine vom Institut zur Beobachtung von Frieden und kultureller Toleranz in der schulischen Bildung (IMPACT-se) durchgeführte Überprüfung der jüngsten Tawjihi-Maturaprüfungen zeigt, dass palästinensische Schüler über Kapitel und Passagen aus den Schulbüchern der Palästinensischen Autonomiebehörde geprüft wurden, die die Anwendung von Gewalt zur „Befreiung Palästinas“ verherrlichen – ein Begriff, der sich auf das gesamte Gebiet zwischen Jordan und Mittelmeer bezieht und ganz Israel umfasst. Die Überprüfung ergab auch, dass die Tests unverblümt Themen wie Hass, Aufwiegelung und Gewalt beinhalten.
Zu den Fragen in der Arabischprüfung gehört beispielsweise ein Gedicht, in dem Jerusalems „Ritter“ gepriesen werden, die „mit einem Lächeln in den Tod gehen“, und die Bedeutung der Vorbereitung auf den gewaltsamen Dschihad gegen Israel.
Die Schüler werden auch anhand von Passagen aus dem Lehrbuch der Palästinensischen Autonomiebehörde für den Islamunterricht geprüft, in denen Mord, Gewalt und Tod gepriesen werden. In einer Frage werden die Schüler aufgefordert zu erklären, dass der Dschihad „die Spitze des Islam“ ist; in einer anderen werden sie zu einer Passage befragt, in der das Martyrium als grosse Ehre beschrieben wird. In der Prüfung zum Islamischen Unterricht wird die Bedeutung des Dschihad als „eines der Tore zum Märtyrertod“ hervorgehoben.
Palästinensische Schüler werden auch anhand von Unterlagen geprüft, in denen die jüdische Geschichte in Jerusalem geleugnet wird, in denen die Nichtanerkennung Israels und seines Existenzrechts zum Ausdruck kommt und in denen die jüdische Geschichte in Jerusalem als „haltlose Behauptungen“, „Märchen“ und „Mythen“ bezeichnet wird. Eine andere Prüfung enthält eine Karte, auf der Israel nicht verzeichnet ist und stattdessen als „Palästina“ bezeichnet wird. In zwei Fällen werden Schüler zu Kapiteln in den Schulbüchern geprüft, die Juden mit den Kreuzrittern vergleichen und damit implizieren, dass die Juden fremde Eindringlinge sind, die letztendlich besiegt werden.
In der Geografieprüfung werden palästinensische Schüler zu einem Lehrbuchkapitel geprüft, in dem es um den Versuch zweier Juden geht, in den Anfängen der islamischen Gemeinschaft interne Unruhen zu stiften – offenbar, um eine negative Wahrnehmung der Juden zu schaffen.
Eine Frage in der Geschichtsprüfung fordert die Schüler auf zu erklären, wie „die Vereinigten Staaten den 11. September [Terroranschläge]“ als Vorwand nutzten. Den Schülern wird beigebracht, dass die USA die Anschläge vom 11. September benutzt haben, um „in den Ländern der Welt zu intervenieren, um ihre Herrschaft und Hegemonie in der Welt zu verbreiten“. Die Schüler werden auch angewiesen, „ein fiktives Gericht zu bilden, um die USA für ihre Verbrechen im Irak anzuklagen“.
Einer der Hauptgründe, warum es keinen Frieden zwischen Israel und den Palästinensern gibt, ist, dass die palästinensischen Führer ihr Volk nie auf Frieden und Kompromisse mit Israel vorbereitet haben. Das Wort „Frieden“ kommt in den Schulbüchern nicht vor; stattdessen wird den palästinensischen Kindern immer wieder beigebracht, dass sie sich auf den Dschihad gegen Israel vorbereiten sollen – trotz der Tatsache, dass Israel das einzige freie und demokratische Land im Nahen Osten ist.
Das Blut der palästinensischen Kinder, die in diesem Dschihad getötet werden, wird nicht nur an den Händen der Führer der Palästinensischen Autonomiebehörde, der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads kleben. Es wird auch zu einem grossen Teil an den Händen der Europäer kleben, die weiterhin Hunderte von Millionen Euro in die Palästinensische Autonomiebehörde fliessen lassen, ohne ein Ende des “ Lohn für die Tötung“-Job-Programms zu fordern, das Anreize und Belohnungen für Mord bietet, sowie für die ununterbrochene Aufstachelung der Palästinensischen Autonomiebehörde zur Gewalt und die ausufernde religiöse Intoleranz, die weiterhin durch palästinensische Universitäten und Schulen strömt.
Bassam Tawil ist Muslim und lebt als Wissenschaftler und Journalist im Nahen Osten. Auf Englisch zuerst erschienen bei Gatestone Institute. Übersetzung Audiatur-Online.