Neue App will historischen jüdischen Tempel erlebbar machen

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Foto Screenshot Youtube / The Western Wall
Foto Screenshot Youtube / The Western Wall
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Im Jahr 2023 auf dem Platz der Klagemauer stehen und 2.000 Jahre in der Geschichte zurückreisen: Zumindest virtuell soll das eine neue Smartphone-App ermöglichen, die sich AR, “augmented reality” (Deutsch: erweiterte Realität) zu eigen macht. “Kotel AR”, die auf Englisch und Hebräisch kostenlos erhältliche App der für die Klagemauer zuständigen “Western Wall Heritage Foundation”, ist seit Montag in Betrieb, berichtete die Zeitung “Ynet News” am Montag.

Die App, die ausschliesslich am realen Ort der Klagemauer funktioniert, überlagert die sichtbare Realität mit virtuellen Informationen. Öffnet der Nutzer die App und scannt den realen Raum, sieht er virtuell gleichzeitig, was er zur Zeit des Zweiten Tempels vor 2.000 Jahren vom selben Standort gesehen hätte, so die Western Wall Heritage Foundation. Massstab für die Dimensionen, so ein Hinweis beim Start des Programms, ist der frühere Tempel. Verstärkt werden soll die virtuelle Zeitreise durch akustische Elemente wie dem Gesang der Tempelpriester sowie durch Ansichten aus Vogelperspektive.

Die Klagemauer, von Juden als Westmauer oder Hebräisch “Kotel” bezeichnet, ist Teil der Umfassungsmauer des zweiten jüdischen Tempels, der bis zu seiner Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 das zentrale Heiligtum Israels war. Sie sind heute die wichtigste Gebetsstätte des Judentums. Eine Minderheit rechtsgerichteter Juden betreibt Pläne für die Errichtung eines dritten Tempels auf dem Tempelberg. Seit der muslimischen Eroberung 638 ist der Tempelberg, arabisch Haram al-Scharif (edles Heiligtum), nach der Wallfahrtsmoschee in Mekka und der Grabmoschee Mohammeds in Medina die drittwichtigste Kultstätte des Islams.

KNA/akr/sky

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