Richtfest als Lichtfest für alte Münchner Synagoge 

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Foto Screenshot Synagoge Reichenbachstrasse e. V.
Foto Screenshot Synagoge Reichenbachstrasse e. V.
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Richtfest für die alte Münchner Synagoge in der Reichenbachstrasse: Am 29. Juni soll es als Lichtfest samt Eröffnung einer Lichtinstallation gefeiert werden, wie der Verein Synagoge Reichenbachstrasse bekanntgab. Um das jüdische Gebetshaus nach mehr als 80 Jahren nach seiner Zerstörung durch die Nazis wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen, hatte sich ein Verein gegründet. Die Initiative ging auf die Literaturwissenschaftlerin Rachel Salamander und den Rechtsanwalt Ron Jakubowicz zurück.

Für die Renovierungsarbeiten hatte der Bund Ende vergangenen Jahres 900.000 Euro aus dem “Denkmalschutz-Sonderprogramm XI” freigegeben. Auch der FC Bayern München spendete 100.000 Euro. Der Verein hatte zwischen 1913 und 1952 mit Kurt Landauer einen jüdischen Präsidenten, der mit Unterbrechungen 18 Jahre amtierte. Unter ihm errangen die Bayern 1932 ihren ersten Meistertitel.

Die Synagoge in der Münchner Reichenbachstrasse war 1931 eröffnet worden. Während der von den Nazis gesteuerten Novemberpogrome 1938 wurde sie verwüstet und im Zweiten Weltkrieg weiter durch Bomben zerstört. Nach dem Wiederaufbau und bis zur Eröffnung der Ohel-Jakob-Synagoge im Jahr 2006 auf dem Jakobsplatz diente sie der Israelitschen Kultusgemeinde München und Oberbayern als Hauptsynagoge. Danach stand der Bau leer und war dem Verfall ausgesetzt.

Der Verein Synagoge Reichenbachstrasse will nach eigenen Angaben dieses “einzigartige architektonische Baudenkmal” erhalten. Das Gebäude soll in seiner Urfassung wiederhergestellt werden, wie es der damals 30 Jahre alte Architekt Gustav Meyerstein entworfen hatte. Nach der Restaurierung sei geplant, die Synagoge für Gottesdienste nutzbar zu machen. Aber auch pädagogische und kulturelle Aktivitäten sind vorgesehen, wie es auf der Internetseite des Vereins heisst.

KNA/baj/cri/lwi

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