Israel: Zwei Schwestern und ihre Mutter bei palästinensischem Anschlag im Jordantal getötet (Update)

3
Maya und Rina Dee, bei einem Terroranschlag im Jordantal am 7. April 2023 ermordet. Foto zVg
Maya und Rina Dee, bei einem Terroranschlag im Jordantal am 7. April 2023 ermordet. Foto zVg
Lesezeit: 3 Minuten

Bei einem palästinensischen Attentat im Jordantal sind am Freitag zwei israelische Schwestern getötet und ihre Mutter lebensgefährlich verletzt worden.

UPDATE: Am Montagnachmittag gab das Hadassah Medical Center bekannt, dass die Mutter der zwei Schwestern, Lucy Dee, die bei dem Terroranschlag am vergangenen Freitag schwer verletzt wurde, ihren Verletzungen erlegen ist. “Wir sind traurig, das Ableben von Lucy (Leah) Dee, dem Opfer des tödlichen Anschlags vom vergangenen Freitag, bekannt zu geben”, teilte das Krankenhaus mit.

Präsident Isaac Herzog kommentierte: “Wie sehr haben wir gehofft, wie sehr haben wir gebetet, aber tragischerweise ist Leah, die Mutter von Rina und Maia seligen Angedenkens, die bei dem Terroranschlag im Jordantal tödlich verletzt wurde, an ihren Verletzungen gestorben. Im Namen des gesamten israelischen Volkes spreche ich der Familie Dee mein aufrichtiges Beileid aus und bete, dass sie keinen weiteren Kummer mehr erleben mögen. Möge ihr Andenken ein Segen sein.”

Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte dazu: “Im Namen aller Bürger Israels spreche ich der Familie Dee mein herzliches Beileid zum Tod der Mutter der Familie, Leah (Lucy), aus, die am vergangenen Freitag bei dem schweren Terroranschlag im Jordantal zusammen mit ihren beiden Töchtern Maia und Rina ermordet wurde.”

Der Oppositionsführer Yair Lapid kommentierte: “Es bricht uns das Herz, vom Tod von Leah Dee zu hören, nur einen Tag nachdem ihre beiden Töchter beerdigt wurden”, erklärte Lapid. “Dies ist eine Tragödie, die man unmöglich begreifen kann. In solchen Momenten wollen ich und die ganze Nation der Familie Dee nur beistehen und sie in dieser schweren Zeit umarmen. Möge das Andenken an Leah ein Segen sein, ebenso wie die Erinnerungen an Maia und Rina.”

Lucy (Leah) Dee und ihre beiden Töchter. Foto zVg
Lucy (Leah) Dee und ihre beiden Töchter. Foto zVg

Der Anschlag ereignete sich auf der Autobahn 57 in der Nähe der Hamra-Kreuzung, teilten die israelischen Sicherheitskräfte mit.

Ersten Ermittlungen zufolge eröffneten die Terroristen das Feuer auf ein vorbeifahrendes Fahrzeug, woraufhin es auf den Seitenstreifen der Strasse prallte. Anschliessend näherten sich die Terroristen dem Auto und durchlöcherten es mit rund zwei Dutzend Schüssen.

Das medizinische Personal von Magen David Adom erklärte die zwei Schwestern, Maia Esther Dee, 20 und Rina Miriam Dee, 15, noch am Tatort für tot. Das andere Opfer, die Mutter der zwei Schwestern, wurde schwerverletzt mit einem Hubschrauber in das Hadassah Medical Center im Jerusalemer Stadtteil Ein Kerem geflogen.

Der Bürgermeister der Ortschaft Efrat, Oded Revivi, bestätigte, die beiden getöteten Frauen seien Schwestern und ihre Mutter sei das dritte Opfer; alle seien Einwohner von Efrat. Er sagte weiter, der Vater sei in einem separaten Auto vor dem Rest der Familie gefahren und habe nach dem Anschlag umgedreht.

Die israelischen Truppen leiteten eine Fahndung nach den Terroristen ein.

Bei der Durchsuchung des Geländes fanden die Soldaten 22 Patronenhülsen vom Kaliber 7,62 mm, die normalerweise mit einem Kalaschnikow-Gewehr verwendet werden.

Aufnahmen der Überwachungskamera zeigten, wie die Terroristen zum Auto der Opfer fuhren und ein Mann vom Beifahrersitz aus das Feuer eröffnete. Das Auto mit den Bewaffneten wendete dann auf der Autobahn und floh vom Tatort.

Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Yoav Gallant besuchten gemeinsam den Schauplatz des tödlichen Terroranschlags im Jordantal. Netanjahu erklärte: “Es ist nur eine Frage der Zeit, aber nicht viel Zeit”, bis Israel die Täter des Anschlags ergreift.”

Gallant sagte, Israel arbeite intensiv daran, die für den heutigen Terroranschlag verantwortlichen Verdächtigen zu fassen. Wer versucht, Israelis anzugreifen, “wird sich entweder in einem Grab oder im Gefängnis wiederfinden”, so der Verteidigungsminister. “Wer auch immer versucht, unsere Feiertage in Trauertage zu verwandeln, wird dies bereuen”, so Gallant weiter.

Obwohl sich bisher keine Gruppe zu dem Anschlag bekannte, begrüsste die Terrororganisation Hamas das Attentat als “natürliche Reaktion auf die andauernden Verbrechen der Besatzung gegen die Al-Aqsa-Moschee und ihre barbarische Aggression gegen den Libanon und den unerschütterlichen Gazastreifen”.

3 Kommentare

  1. In den deutschen Medien erfuhr man wie üblich wenig über den Anschlag.
    Dass die Täter Kalaschnikows (also russische Waffen) verwendeten, spielt in der deutschen (antisemitischen) Linken dabei natürlich Rolle. Es wird sich in diesen Kreisen nur aufgeregt, wenn westliche Waffen eine Rolle spielen.

  2. @ hava bugajer

    So ist es. “Siedler” sind für fast alle deutschsprachigen Medien keine Menschen. Einmal mehr verrät die Sprache, wie sich diese regelmäßig mit dem palästinensischen Terrorismus gemein machen.

    Im deutschen Auswärtigen Amt werden gerade die Betroffenheitstextbausteine ausgewählt und man sucht noch nach passenden Formulierungen an Israel, die Lage nicht weiter zu eskalieren.

    Gerade kommt die Meldung über einen weiteren Terroranschlag.

    In einer besseren Welt wäre dies Anlass für die Einstellung von sämtlichen Zahlungen an die verantwortliche Fatah und die ersatzlose Abschaffung der UNRWA. Doch Deutschlands Diplomaten stimmen stattdessen in den UNO-Gremien wieder wie gewohnt mit Schurkenstaaten gegen Israel.
    Ein praktisches Anschauungsmaterial für die deutsche Staatsraison.

  3. Ein grausamer Mord an zwei minderjährige Mädchen der leider als “Zwei Siedlerinnen wurden getötet” in den Deutschsprachigen Medien berichtet wurde. Sind Siedler keine Menschen und Jüdische Kinder (mit 15 Jahren) “früherwachsen” sind?

Kommentarfunktion ist geschlossen.