Palästinensische Nationalität? Was bedeutet das?

Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich hatte völlig Recht, als er sagte, das palästinensische Volk sei vor weniger als einem Jahrhundert erfunden worden.

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Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmoud Abbas, nimmt mit seiner Delegation an einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats teil. Foto IMAGO / Pacific Press Agency
Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmoud Abbas, nimmt mit seiner Delegation an einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats teil. Foto IMAGO / Pacific Press Agency
Lesezeit: 6 Minuten

Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich befand sich in guter Gesellschaft, als er den Palästinensern kürzlich eine historische Wahrheit ins Gesicht schmetterte: „Es gibt kein palästinensisches Volk.“

von Nadav Shragai

In seinem Buch „Eine Geschichte des palästinensischen Volkes: Von der Antike bis zur Neuzeit“ beginnt Assaf Voll mit einem Zitat von Seinfelds George Costanza: „Denken Sie daran, dass es keine Lüge ist, wenn Sie es glauben.“ Der Rest des Buches ist leer.

Voll mag sich für eine Spielerei entschieden haben, aber Israels verstorbene Premierministerin Golda Meir hat im Grunde dasselbe gesagt, ebenso wie Newt Gingrich, ein ehemaliger republikanischer Politiker und Sprecher des US-Repräsentantenhauses. Gingrich bezeichnete die Palästinenser als „ein erfundenes Volk, das Israel zerstören will“, und als „Araber, die während der Zeit des Osmanischen Reiches nach Israel eingewandert sind“.

Als US-Präsident Barack Obama ihm widersprach, spottete Gingrich und bezeichnete Obamas Regierung als „so realitätsfremd, als würde man sein Kind in den Zoo bringen und ihm erklären, dass der Löwe ein Kaninchen ist“.

Selbst arabische und palästinensische Führer sind dafür bekannt, die Wahrheit zu verraten. Das vielleicht herausragendste Beispiel ist das von Zuheir Mohsen, einem der Führer der as-Sa’iqa-Fraktion der PLO, der 1977 der niederländischen Zeitung Trouw erklärte: „Das palästinensische Volk existiert nicht. Die Gründung eines palästinensischen Staates ist nur ein Mittel, um unseren Kampf gegen den Staat Israel für unsere arabische Einheit fortzusetzen…. Nur aus politischen und taktischen Gründen sprechen wir heute von der Existenz eines palästinensischen Volkes, denn die arabischen nationalen Interessen verlangen, dass wir die Existenz eines eigenen ‚palästinensischen Volkes‘ postulieren, um uns dem Zionismus entgegenzustellen.“

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Screenshot Nieuwe Leidsche Courant | 31. März 1977 | Seite 7

Smotrich hatte völlig Recht, als er sagte, dass „das palästinensische Volk eine Erfindung ist, die nicht einmal hundert Jahre alt ist“, und dass, wenn jemand wirklich Anspruch auf den Titel „Palästinenser“ hat, es Leute wie sein Grossvater sind, der in der dreizehnten Generation in Jerusalem lebt. Das „palästinensische Volk“ wanderte im späten 19. Jahrhundert und während der britischen Mandatszeit massenhaft ein und hatte damals keine Ahnung, dass sie Palästinenser oder ein Volk waren.

Von Ägypten zu MasterChef

Kein einziger von ihnen behauptete damals, wie es der inzwischen verstorbene palästinensische Politiker Saeb Erekat, der mit seiner Familie in Jericho lebte, tat, zu einem Volk zu gehören, das das Land 3000 Jahre vor dem Einzug der Israeliten unter der Führung Josuas bewohnte. Keiner von ihnen betrachtete sich als Nachkomme der Jebusiter oder der Philister. Viele der „palästinensischen“ Migranten erkannten die jüdische Geschichte, die das Land Israel umgibt, und das jüdische Geburtsrecht auf dieses Land an. Zu dieser Zeit war Jesus kein Palästinenser, der den Islam predigte, wie uns die unsinnigen Behauptungen ihrer heutigen Pendants glauben machen wollen, und sie zogen es nicht einmal in Erwägung, sich als die ursprünglichen Bewohner dieses Landes auszugeben.

Woher wir das wissen? Das ist ganz einfach. Sie selbst sprechen bei tausend und einer zufälligen und manchmal auch weniger zufälligen Gelegenheit darüber. Nehmen wir zum Beispiel Salma Fiomi, eine Bewohnerin der israelisch-arabischen Stadt Kafr Qassem, die ihre Kochkünste in der beliebten TV-Kochsendung „MasterChef“ unter Beweis stellte. In der Sendung präsentierte Fiomi stolz ihre Version von Koshari, einem beliebten ägyptischen Gericht aus Reis und Linsen. „Meine Familie“, erklärte sie, „kommt aus Ägypten, aus Al-Fayoum, und ich, Salma Fiomi, komme aus Al-Fayoum“.

Ein weiteres Paradebeispiel, das nicht viel Spielraum für Interpretationen lässt, stammt von Fathi Hamad, dem ehemaligen Innenminister der Hamas, der Ägypten dazu aufforderte, während der „Operation Echo der Rückkehr“ des israelischen Militärs im Gazastreifen im März 2012 Hilfe zu leisten.

„Wenn wir Sie um Hilfe bitten“, erklärte er, „dann mit dem Ziel, den Dschihad fortzusetzen. Gelobt sei Allah – wir alle haben arabische Wurzeln, und jeder Palästinenser im Gazastreifen und in ganz Palästina kann seine arabischen Wurzeln nachweisen, ob er nun aus Saudi-Arabien, dem Jemen oder sonst woher kommt. Wir haben Blutsbande… Ich persönlich stamme zur Hälfte aus Ägypten. Wo ist Ihre Barmherzigkeit? Mehr als 30 Familien im Gaza-Streifen heissen Al-Masri (Ein gebräuchlicher Nachname für Menschen, die aus Ägypten stammen oder dort ihren Ursprung haben. Wörtlich übersetzt bedeutet der Name „Der Ägypter“, Anm.d.Red.). Brüder, die Hälfte der Palästinenser sind Ägypter, die andere Hälfte sind Saudis.“

Dutzende von Büchern und Aufzeichnungen, die von Besuchern des Landes Israel hinterlassen wurden, zeigen deutlich, dass das Land um die Jahrhundertwende wüst und leer war und dass das „palästinensische Volk“ erst nach der Erneuerung der jüdischen Besiedlung Israels im Rahmen der modernen Rückkehr nach Zion im neunzehnten Jahrhundert eingewandert ist.

So gibt es zum Beispiel die berühmten Forschungen des ehemaligen israelischen Präsidenten Yitzhak Ben-Zvi über die osmanische Zeit. Die amerikanische Journalistin Joan Peters schätzt in ihrem Buch „From Time Immemorial“, dass zu Beginn der ersten Alija im Jahr 1882 etwa 141.000 Nichtjuden im Land Israel lebten. Auch die Arbeiten des Professors der Hebräischen Universität, Moshe Ma’oz, stützen diese Ansicht und unterstreichen die Tatsache, dass die Zahl der in Israel lebenden Araber jahrhundertelang nie mehr als 100.000 betrug.

Die Forschungen von Ze’ev Galili entwickeln diesen Ansatz weiter, da er zu folgender logischer Schlussfolgerung gelangt: Wenn gegen Ende des 19. Jahrhunderts etwa 100.000 Araber in Israel lebten, bedeutet dies, dass die arabische Bevölkerung in den siebzig Jahren, die von diesem Zeitpunkt bis 1948 vergangen sind, um den Faktor 12 zugenommen hat, und die einzige Möglichkeit, einen solchen Anstieg zu erklären, ist, dass er das Ergebnis einer Masseneinwanderung aus den Nachbarstaaten war.

Nationen, die sich erfinden müssen

Anthony Smith, der renommierte Soziologe und Professor für Nationalität und Ethnizität an der London School of Economics, hat einmal zwischen zwei Arten von nationaler Identität unterschieden. Der erste Typ umfasst Nationen mit einem Identitätskern, der auf Kultur und Geschichte beruht, und der zweite Typ sind Nationen ohne einen solchen Kern, die alles aus dem Nichts erfinden müssen.

Wir gehören zur ersten Art, die Palästinenser zur zweiten. So einfach ist das. Das ist im Wesentlichen das, was Smotrich gesagt hat – und er hat Recht. Der Al-Masri-Clan ist aus Ägypten eingewandert, der Al-Mughrabi-Clan aus Algerien, Al-Turki aus der Türkei, Al-Iraqi aus dem Irak und der Al-Ajami-Clan aus dem Iran. Die Familie Kna’an in Nablus stammt nicht aus dem historischen Land Kanaan, sondern aus Aleppo in Syrien. Wie der renommierte Forscher Pinhas Inbari vermutet, stammt die Familie Erekat aus Jericho von dem grossen Stamm der Al-Huwaytat ab, der aus Medina auswanderte und sich dann in Jordanien sowie in Abu-Dis und in Jericho niederliess.

Es ist also klar, dass sie alle aus der unmittelbaren „Nachbarschaft“ stammen.

Der Begriff „palästinensisches Volk“ in Bezug auf die in Israel lebenden Araber taucht zum ersten Mal 1964 in der PLO-Charta auf. Die ungeheuerliche UNRWA-Definition, nach der eine Person und alle ihre Nachkommen als „palästinensische Flüchtlinge“ bezeichnet werden können, wenn sie nur zwei Jahre in Israel gelebt haben, macht die Palästinenser nicht zu einem Volk.

Die Palästinenser haben weder eine einheitliche Religion noch eine einheitliche Sprache und auch keinen gemeinsamen ethnischen Hintergrund, keine gemeinsame Geschichte oder ein gemeinsames Heimatland. Wenn Sie sich die Mühe machen, die langatmige, aus mehreren Klauseln bestehende Definition der UNESCO für die Zugehörigkeit zu einem Volk zu prüfen, werden Sie auch feststellen, dass die Palästinenser die meisten der Kriterien nicht erfüllen.

Das „palästinensische Volk“ wurde speziell für uns geschaffen, als Folge der Schiwat-Zion-Bewegung („Rückkehr nach Zion“) und der darauf folgenden erneuten jüdischen Besiedlung Israels, in dem Versuch, uns von der Landkarte zu tilgen, zusammen mit unserer ungebrochenen, jahrtausendelangen Verbindung mit diesem Land. Im Gegensatz zu den gefälschten Wurzeln, die die Palästinenser vorzutäuschen versuchen, sind die unseren in den Chroniken der Geschichte, in der Bibel und in der Archäologie und Forschung unbestreitbar dokumentiert. Wir haben keinen Bedarf an Erfindungen und historischen Fälschungen.

Wie der britische Staatsmann und Sozialreformer Lord Shaftesbury aus dem 19. Jahrhundert vor 180 Jahren so treffend formulierte, sind wir als „Volk ohne Land in ein Land ohne Volk“ zurückgekehrt.

Nadav Shragai ist Autor und Journalist. Auf Englisch zuerst erschienen bei Israel HaYom. Übersetzung Audiatur-Online.

1 Kommentar

  1. Wenn die sogenannten „Palästinenser“ als ein zivilisiertes Volk wahrgenommen werden wollen, müssen sie mehr sein als eine extremistische arabische Gruppe, in der Mörder, Terroristen, Hassprediger, Kriminelle und korrupte Politiker den Ton angeben. Davon ist bis jetzt nichts zu erkennen. Im Gegenteil zeigte eine neuere Umfrage, dass mindestens 71% dieser Volksgruppe Morde und Terror gegen Israelis befürworten.
    Man kann sich leicht ausmalen, wie der Staat aussieht, der hier angestrebt wird.

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