Auschwitz-Komitee warnt vor Gleichgültigkeit gegenüber Krieg

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Gedenkmarsch anlässlich des 80. Jahrestages des Krakauer Ghettos. Foto IMAGO / NurPhoto
Gedenkmarsch anlässlich des 80. Jahrestages des Krakauer Ghettos. Foto IMAGO / NurPhoto
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Das Internationale Auschwitz-Komitee hat an die Auflösung des Krakauer Ghettos vor genau 80 Jahren erinnert. Der Gedenkweg zum damaligen Konzentrationslager Plaszow werde auch für alle jene Menschen gegangen, „die heute vor unserer Haustür wieder unter Krieg, Hass, Antisemitismus und Gleichgültigkeit leiden müssen“, sagte Komitee-Präsident Marian Turski am Sonntag.

Turksi zitierte den jüdisch-polnischen Dichter Mordechai Gebirtig (1877-1942), der im Ghetto ermordet wurde, mit dem Vers: „Es brennt, Brüder, es brennt!“ Dieses Gedicht gehöre „bis heute zu den eindringlichsten Zeugnissen aus dieser Welt der Verfolgung und des Widerstandes“. Er hoffe, dass die Welt diesen „Ruf gegen die Gleichgültigkeit höre, so der 96-jährige Holocaust-Überlebende.

Das Krakauer Ghetto bestand von März 1941 bis März 1943 im Stadtteil Podgorze. In einem Gebiet, in dem vorher 3.000 Menschen gelebt hatten, waren nun 15.000 jüdische Menschen unter schwierigsten Lebensbedingungen zusammengepfercht. Die Eingänge zum Ghetto waren streng bewacht; immer wieder gab es Deportationen in die Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und Belzec. Zu den Insassen gehörten auch die jüdische Kostümbildnerin Roma Ligocki und ihr Cousin Roman Liebling, der später als Filmregisseur Roman Polanski weltbekannt wurde.

KNA/pko/brg