Steven Spielberg betroffen über Ausmass an Judenhass in USA

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Steven Spielberg. 2022 AFI Fest - The Fabelmans Closing Night Gala Premiere. Hollywood USA. Foto IMAGO / ZUMA Wire
Steven Spielberg. 2022 AFI Fest - The Fabelmans Closing Night Gala Premiere. Hollywood USA. Foto IMAGO / ZUMA Wire
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Der US-Filmemacher Steven Spielberg zeigt sich betroffen angesichts des Ausmasses an Judenhass in seinem Land. “Im Augenblick ist er eine klare und deutliche Gefahr für unsere Gesellschaft, in den Städten wie auch auf dem Land”, sagte er dem “stern” (Dienstag). Sein neuer Film “Die Fabelmans”, den er bei der Berlinale vorstellen wird, schrecke nicht vor Antisemitismus zurück. “Er konfrontiert ihn frontal”, so der 76-Jährige. “Er hat mir geholfen, die Leere wieder zu füllen, die sich nach dem Tod meiner Eltern aufgetan hatte.”

In “Die Fabelmans” beschreibt er auch, wie er in Kalifornien als einziger Jude gemobbt und antisemitisch beschimpft wurde; es sei genauso passiert. “Auch meine Rache an dem Peiniger. Allerdings haben wir die in der Filmversion ausgeschmückt. Es war zutiefst befriedigend für mich, in diesem speziellen Fall von Antisemitismus das allerletzte Wort zu haben.”

Spielberg weiter: “Jeder meiner Filme war eine Therapie, und metaphorisch gesprochen habe ich immer einen Teil von mir in ihnen hinterlassen.” Der für sieben Oscars nominierte Film startet am 9. März in den deutschen Kinos.

Spielberg, der 1946 als Sohn jüdischer Eltern im US-Bundesstaat Ohio zur Welt kam, gründete 1994 die Shoah Foundation, die weltweit Schilderungen von Holocaust-Überlebenden aufnahm und zu Lehrzwecken verbreitete. “Schindlers Liste” (1993) schildert die Rettung von rund 1.200 Juden durch den deutschen Industriellen Oskar Schindler. Spielberg, der als kommerziell erfolgreichster Regisseur aller Zeiten gilt, wird bei der Berlinale für sein Lebenswerk mit einem Goldenen Ehrenbären und einer Hommage gewürdigt.

Im “stern” erzählte Spielberg auch, wie seine Familie ihn geprägt und inspiriert habe. Für einen Mumienfilm etwa habe er seine Schwestern in mehrere Schichten Klopapier eingerollt und immer wieder mit einer Wasserpistole besprüht. “Am Ende steckten sie von Kopf bis Fuss in Papiermaché. Das sah gruselig echt aus.”

KNA/sky

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  1. ANTISEMITISMUS IST GOTTESLÄSTERUNG (Interview)

    In einem bemerkenswerten Interview (1992) bezieht der mehrfach promovierte frühere Erzbischof von Paris, Kardinal Jean-Marie Aaron Lustiger (JML), Stellung zum Antisemitismus.

    Der charismatische, populäre Intellektuelle und Philosoph, Autor von zwei Dutzend Büchern, Gründer des Radiosenders „Notre-Dame“, wurde 1926 als Aaron Lustiger in Paris geboren. Seine jüdische Familie war 1919 aus Polnisch-Oberschlesien immigriert. Mit 14 Jahren trat der liberal Erzogene bewusst zum katholischen Glauben über und wurde 1940 als Jean.Marie getauft. Seine Mutter starb drei Jahre später in Auschwitz. Nach Theologie-Studium und Priesterweihe begann JML 1954 seinen Dienst als Pfarrer. Bereits 1979 wurde er Bischof in Orléans, 1981 Erzbischof von Paris und 1983 folgte die Kardinalswürde. JML galt als möglicher Nachfolger von Papst Johannes Paul II. Im August 2007 starb der Kardinal 80jährig an einem Krebsleiden.

    JML hat sich als Christ zeitlebens auch als Jude und Levit verstanden. Er war im besten Sinne ein messianischer Jude, der sich zu Jeshua als dem Messias des jüdischen Volkes und Heilands der Welt bekannte.

    Das Interview:

    Christ und doch Jude

    Frage: Sind Sie sich als Kardinal noch Ihrer jüdischen Herkunft bewusst?
    JML: Ja, das Bewusstsein, jüdischer Abstammung zu sein, zu Gottes auserwähltem Volk zu gehören, ist sehr stark, und sei es nur aufgrund meines Vornamens Aaron, in dem die Erfahrung einer Aussonderung liegt.

    Frage: Welche Rolle spielten dabei Ihre Eltern?
    JML: Mein Vater sagte mir, dass ich wie er und meine Vorfahren ein Levit sei. Leviten hatten im Gottesdienst den Segen zu erteilen. Und das habe ich nie vergessen.

    Frage: Bis heute nicht?
    JML: Bis heute nicht! Die Liebe zum jüdischen Volk und der Stolz, ihm anzugehören, haben dazu geführt, dass ich viele Züge jüdischer Frömmigkeit und Sinnesart angenommen habe.

    Frage: Bereits vor Ihrem Übertritt zum Christentum lasen Sie als Jugendlicher das Alte und Neue Testament (AT&NT). Welchen Eindruck bekamen Sie beim Lesen des NT?
    JML: Das NT liegt im AT verborgen, und das Alte kommt im Neuen zum Vorschein. Ich bekam deshalb den Eindruck der Kontinuität zwischen dem so genannten AT und NT. Ich habe sie nacheinander gelesen. Von diesem Augenblick hatte sich das NT tief in mein jüdisches Bewusstsein eingeprägt. … Zwar wusste ich von Erzählungen meiner Eltern von den Verfolgungen seitens der Christen. Aber diese Erzählungen bezogen sich auf die Antisemiten und nicht auf die Personen, von denen das NT berichtet: Jesus und seine Jünger.

    Frage: Was sagten Ihre Eltern über das Christentum?
    JML: Sie warnten uns – nicht vor dem Christentum, sondern vor bestimmten „Christen“. Den Christen im Allgemeinen gegenüber solle man freundlich sein, denn unter ihnen gebe es Gute, aber auch Böse, die uns verfolgen.

    Frage: Machten Ihnen Ihre Eltern keine Schwierigkeiten, als Sie Christ wurden?
    JML: Ich erklärte ihnen, mein Schritt sei keineswegs eine Preisgabe meiner jüdischen Wurzeln, sondern ganz im Gegenteil deren Festigung und volle Sinnerfüllung. Ich hatte keineswegs das Gefühl, etwas zu verraten, sondern vielmehr das Gefühl, erst jetzt recht die Tragweite und Bedeutung dessen, was ich von klein auf empfangen hatte, zu verstehen. … Schließlich willigten meine Eltern ein.

    Frage: Hatten Ihnen Ihre Eltern nicht vorgeschlagen, Ihren jüdischen Glauben zu vertiefen?
    JML: Ja, natürlich. Wir hatten eine Unterredung mit einem berühmten jüdischen Gelehrten, die zwei Stunden gedauert hat. Ich habe ihm “bewiesen“, dass Jesus der Messias ist. Als wir dann gegangen sind, hat er zu meinen Eltern gesagt: „Sie können nichts ändern. Lassen Sie ihn.“

    Frage: Warum konvertierten Sie zum Christentum, statt sich verstärkt der jüdischen Religion zuzuwenden?
    JML: Aber das Christentum ist doch aus dem Judentum hervorgegangen! Um es deutlicher zu sagen: Ich habe an Christus, den Messias geglaubt. Etwas, das ich schon seit Jahren in mir trug und von dem ich niemandem etwas gesagt hatte, nahm nun plötzlich Gestalt an. Ich wusste, dass das Judentum die Hoffnung auf den Messias kannte. … Und mit einem Male wurde mir klar, dass Jesus der Messias ist. Und diese Entdeckung des Messias und des Sohnes Gottes war nur eine Bestätigung der Existenz Gottes selbst.

    Frage: Kamen Ihnen aber nicht auch Zweifel?
    JML: Selbst wenn ich an meinem Glauben zweifelte, war ich im Grunde genommen sicher, dass es Gott gibt, denn ich war Jude. Und Gott hat die Juden auserwählt, um zu zeigen, dass er existiert. Keinen einzigen Augenblick ging es mir darum, meine jüdische Identität zu verleugnen. Ganz im Gegenteil. Ich erkannte in Christus den Messias Israels, und ich begegnete Christen, die das Judentum achteten.

    Antisemitismus ist Gotteslästerung

    Frage: Sind Sie nicht auch Christen begegnet, die das Judentum verachteten?
    JML: Für mich waren und sind die Antisemiten keine Christen. Die Antisemiten waren und sind Heiden und keine Christen.

    Frage: Wie beurteilen Sie dann aber den Antijudaismus der ersten Kirchenväter und en Antisemitismus Hitlers?
    JML: Der Antijudaismus war ein Streit um das geistliche Erbe, und nicht – wie der moderne Antisemitismus – eine Zurückweisung des Erbes. Die Christen warfen den Juden vor, den Glauben Israels und seine als göttlich anerkannte Tradition verraten zu haben. Die Nazis hingegen hassten unterschiedslos Volk, Glaube und Tradition der Juden.

    Frage: Wie bewerten Sie den Antisemitismus?
    JML: Er ist eine Lästerung Gottes. Er ist eine Ablehnung von etwas, was zu Christus gehört und von Christus stammt.

    Frage: Ist Ihre jüdische Abstammung nicht so manchem ein Dorn im Auge?
    JML: Ich weiß, ich bin eine lebendige Provokation, die viele dazu zwingt, sich Gedanken über die historische Gestalt des Messias zu machen. Die Provokation aber ist heilsam.

    Frage: Was würden Sie Christen sagen, die das Judentum verachten?
    JML: Die Haltung der Christen gegenüber den Juden enthüllt die Haltung der Christen gegenüber Christus. Wenn das jüdische Volk angegriffen wird, wird Christus verletzt. Jede Verfolgung der Juden bedroht das Christentum in seinem Innersten.

    Frage: Welches Verhältnis haben Sie heute zum jüdischen Volk?
    JML: Das Schicksal des jüdischen Volkes und seine Auserwähltheit haben mich bis heute nicht losgelassen.

    Israel und der Messias

    Frage: Welchen Sinn sehen Sie in der Existenz des Judentums heute?
    JML: Die Juden, das jüdische Volk, existiert, weil Gott sie auserwählt hat. Eine andere Existenzberechtigung gibt es nicht, auch nicht die eines gemeinsamen Nationalbewusstseins. Israel existiert, weil Gott dieses Volk zum Heil aller Menschen erwählt hat. Gott hat Israel seine Gnade geschenkt. … ER hat Israel aufgetragen, für das Heil der ganzen Menschheit und für das Kommen des Messias zu leben. Und es ist in Israel gewesen, wo der Messias in Erfüllung der Verheißung des Alten Bundes als Leidender bereits erschienen ist. Bis zu dem Tag, an dem Jesus, der Messias, in Herrlichkeit wiederkehren wird, bleibt der Jude und bleibt er als Jude, ob er ein Christ ist wie ich oder nicht.

    Frage: Sie sagten, dass Jesus der Messias ist. Was hat er mit Israel zu tun?
    JML: Der Messias ist der ewige Sohn Gottes, der Fleisch wurde. ER ist Israel. ER ist der, in dem sich die Gottessohnschaft des heiligen Volkes verwirklicht. Jesus hat die Gebote, die Mose von Gott für sein Volk erhalten hatte, befolgt und erfüllt. ER hat erfüllt, was dem jüdischen Volk aufgetragen war: zu leben in Heiligkeit, für das Heil aller Völker, für die Erlösung der Kinder Adams. Aber nicht jedem Christen fällt es leicht, die jüdische Verwurzelung von Jesus anzuerkennen.

    Frage: Warum hat das jüdische Volk Jesus als Messias nicht erkannt?
    JML: Es ist falsch, zu sagen, Israel habe den Messias nicht erkannt. … Denn die Urgemeinde in Jerusalem war eine jüdische Gemeinde. Andererseits möchte ich fragen: Warum haben nicht alle Heiden den von Israel erwarteten Messias erkannt? Denn bei weitem sind nicht alle Heiden Christen geworden!

    Frage: Wer war für die Kreuzigung des Messias Jesus verantwortlich?
    JML: Immer wieder wird behauptet, die Juden hätten den Messias gekreuzigt. Aber das ist einfach nicht wahr. Nach Paulus wurde er von allen Menschen gekreuzigt. Das NT lässt keinen Zweifel daran, dass alle Menschen, Juden und Heiden, für die Tötung des Messias verantwortlich waren. Es waren die Soldaten Roms, die Jesus gekreuzigt haben. … Deshalb ist der Antisemitismus in seiner pseudo-theologischen Version, die die Schuld an der Kreuzigung von Christus allein auf die Juden abwälzt, eine Gotteslästerung.

    Frage: Ein von Rabbinern vorgetragenes Argument lautet: „Wie kann in einer Welt, in der die Juden so großes Leid tragen müssen, behauptet werden, der Messias sei schon gekommen.“ Was sagen Sie dazu?
    JML: Für uns Christen ist der Messias ein leidender, ein erniedrigter, ein gekreuzigter Messias. Sein Erlösungswerk ist noch verborgen, seine Herrlichkeit noch verhüllt, und die Geschichte noch nicht erfüllt. Die Rabbiner hingegen verknüpfen die Erwartung des Messias mit der Vollendung der Geschichte. Der Messias, den sie erwarten, ist der Messias der Endzeit. Da die Geschichte weitergeht – eine Geschichte, die von der Erwartung des Messias bestimmt ist – hat Israel darin auch weiterhin eine Aufgabe zu erfüllen. Denn das Ende der Endzeit ist noch nicht erreicht. Israel hat also eine Existenzberechtigung bis zum Anbruch des Himmelreichs.

    Frage: Ist also der Fortbestand Israels der Beweis, dass das Kommen des Messias noch aussteht?
    JML: Ja. Israel ist ein Unterpfand für das Kommen des Messias.

    Unter Gottes Verheißung

    Frage: Muss Israel dann nicht weiter das geliebte Volk Gottes sein?
    JML: Trotz seiner Sünde ist und bleibt Israel das geliebte Volk Gottes bis zu jenem Tag, an dem ganz Israel schließlich die Erlösung in ihrer Vollkommenheit erfahren wird. Jeder Jude hofft deshalb auf die Bekehrung Israels. Und diese Bekehrung ist die Rückkehr ganz Israels zu Gott.

    Frage: Welche Bedeutung haben dabei heute die biblischen Verheißungen Gottes?
    JML: Das jüdische Volk war und ist noch heute Erbe und Zeuge der göttlichen Verheißungen und des Glaubens Abrahams. Diese Verheißungen sind unwiderruflich. An sie glauben heißt für Juden und Christen, bereits am Heilswerk Gottes mitzuwirken.

    Frage: Waren Sie schon selbst einmal in Israel?
    JML: Wiederholt! Diese Reisen haben mich außergewöhnlich und tief berührt, sowohl gefühlsmäßig als auch geistig. Denn jedes Mal stehe ich auf dem Boden Israels. Es erfüllt mich jedes Mal mit Stolz, das Land meiner Vorfahren zu besuchen und auch den Staat Israel kennen zu lernen. Denn hinter diesem Staat Israel liegt eine 4000jährige Geschichte von Glauben und Opfern. (Christen für ISRAEL 80/92)

  2. Politischer Autismus scheint immer mehr Verbreitung zu finden. Bei Jürgen F. ist das bedauerlicherweise schon seit Jahren zu diagnostizieren. Da spielt die in der menschlichen Psyche als Tiefpunkt bekannte Zeit zwischen 3.00 und 5.00 Uhr schon gar keine Rolle mehr.
    Hoffnungen auf einen Rest von Ansprechbarkeit sind pure Illusion – auch damit ist er nicht alleine.

  3. Herr Friedrich argumentiert meilenweit entfernt am eigentlichen Thema vorbei. Wahrscheinlich möchte er uns erleuchten mit seiner seltsamen Licht, Helligkeits und Ewigkeits Theorie, aber lassen wir Jürgen Friedrich weiter in “seiner Welt” philosophieren…

  4. Mir fällt noch eine Schizophrenie ein, die als mystisch-metaphysische Ursache für den Judenhass verantwortlich sein dürfte. Nämlich die “gängige Falsch-Überlieferung” von der Wirkung des Ur-Worts ES WERDE LICHT. Das Resultat zu beschreiben mit UND ES WARD LICHT ignoriert, dass auch dem ES und dem WERDE ein “schöpferisches Potential” innewohnt, erst Recht mit Rücksicht auf unsere Unkenntnis der Sprechgescnwindigkeit des Schöpfers.

    Dem ES ordne ich die Erschaffung vom SEIN zu, dem WERDE die ZEIT.

    Und noch gravierender ist der Fehler vom Lichtwerden ohne Berücksichtigung der Tatsache, dass zum Erkennen von HELL unverzichtbar ist ein Erkenner. Ohne einen solchen bleibt es dunkel, egal, wie viel elektro-magnetisches Strahlen durch das Universum geistern.

    Die Logik dieser Falschmeldungen führt unweigerlich zu falschem Verständnis von Zeit und Ewigkeit. Der Ursprung unserer Zeitvorstellung ist die Dauer eines Tages, diktiert von Sonnenaufgang, Untergang und wieder Neuaufgang. Entsprechend wird Zeit verstanden als unendlich große Anzahl von Bewegungen, denen summasummarum das Wort EWIGKEIT angehängt wird.

    Richtiger ist es, Ewigkeit zu definieren als Summe aus Zukunft plus Vergangenheit. Beide sind nur existent im Bewusstsein dessen der in der Lage ist, Licht zu erkennen. Denn Zukunft ist – noch – tot und Vergangenheit ist – wieder – tot.

  5. Einerseits JUDENHASS, andererseits ANTISEMITISMUS. Es gibt zwar eine “internationale Verabredung”, dass diese beiden Wörter einander ebenbürtig seien, aber das ist ebenso weit von Wahrheit weg wie der Nietzsche-Satz GOTT IST TOT. Noch eine “internationale Lüge” – dieses Mal allerdings von den Juden in Umlauf gebracht – ist die behauptete Anzahl 10 der Weisungen unter Exodus20 (und/oder Deuterium 5). Es sind weit mehr.

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