Studie: Einzelne Elemente in Schulbüchern fördern Antisemitismus

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Symbolbild. Klassenraum einer Gesamtschule in NRW. Foto IMAGO / Jochen Tack
Symbolbild. Klassenraum einer Gesamtschule in NRW. Foto IMAGO / Jochen Tack
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In nordrhein-westfälischen Schulbüchern finden sich laut einer Studie neben sehr guten Darstellungen der jüdischen Geschichte auch einzelne Elemente, die antisemitische Vorurteile befördern können.

“Die Landesregierung nimmt die Ergebnisse der Untersuchung sehr ernst”, sagte Schulministerin Dorothee Feller (CDU) am Mittwoch im Schulausschuss des Landtags bei der Vorstellung des Abschlussberichts des Georg-Eckert-Instituts. Dieses untersuchte im Auftrag der Landesregierung seit 2019 Schulbücher. Zuvor hatte sich der Zentralrat der Juden in Deutschland besorgt über Stereotype in Bezug auf das Judentum in Schulbüchern geäußert.

In keinem der untersuchten Schulbücher fanden sich den Angaben zufolge Anzeichen eines beabsichtigten Antisemitismus, allerdings Textstellen und Bilder, die anti-jüdische Vorurteile möglicherweise befördern oder ihnen zumindest nicht entgegenwirken. Dies betreffe eine fehlende oder einseitige Darstellung Israels und “gut gemeinte” Stereotypisierungen; zudem würden antisemitische Ausdrucksweisen oder Bilddarstellungen nicht ausreichend in ihre Zusammenhänge gesetzt. Die meisten kritisierten Darstellungen könnten mit relativ wenig Mühe seitens der Autorinnen und Autoren oder der Bildungsmedienverlage behoben werden.

Feller kündigte an, die Studienergebnisse auf einer Veranstaltung des Schulministeriums mit der Antisemitismusbeauftragten des Landes, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, sowie dem Zentralrat der Juden und dem Verband Bildungsmedien zu bearbeiten und weitere vorbeugende Maßnahmen gemeinsam zu entwickeln.

KNA/amo/ahi/lwi