Israelische Such- und Rettungsteams in der Türkei eingetroffen

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Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte entsenden ein 150-köpfiges Such- und Rettungsteam in den erdbebengeschädigten Südosten der Türkei, 6. Februar 2023. Foto IDF.
Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte entsenden ein 150-köpfiges Such- und Rettungsteam in den erdbebengeschädigten Südosten der Türkei, 6. Februar 2023. Foto IDF.
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Ein erstes israelisches Such- und Rettungsteam traf am Montagabend in der Türkei ein. Eine zweite grössere humanitäre Hilfsdelegation reiste am Dienstagmorgen ab und traf am bereits in der Südtürkei ein.

Wenige Stunden vor dem Abflug äusserte sich der Leiter der Hilfsdelegation der israelischen Streitkräfte, Oberst a.D. Golan Vach, gegenüber Journalisten über den Einsatz.

“Rund 150 Rettungsexperten sind bereit, in den nächsten Stunden in die Türkei aufzubrechen. Ein Drittel von ihnen ist für das Hauptquartier zuständig, zwei Drittel verfügen über Rettungs-, medizinische und technische Fähigkeiten”, sagte Vach, der Kommandeur der nationalen Rettungseinheit der IDF und ehemaliger Offizier des IDF-Kommandos für die Heimatfront ist. “Wir werden unser Bestes tun, um Leben zu retten und dem türkischen Volk zu helfen”, fügte er hinzu.

Auch eine medizinische Notfalldelegation der israelischen Rettungsorganisation United Hatzalah wurde in das Erdbebengebiet in der Türkei entsandt. Aus den 400 United Hatzalah-Mitgliedern, die sich sofort freiwillig gemeldet hatten, wurde ein Team von 25 Personen ausgewählt. Das Team besteht aus Sanitätern, Ärzten, Such- und Rettungspersonal und Psychotrauma-Spezialisten.

Ein Beben der Stärke 7,8 auf der Richterskala hat am Montagmorgen den Süden der Türkei und Syrien erschüttert. Mehr als 140 Nachbeben wurden bislang registriert. Die Zahl der Todesopfer in der Türkei und in Syrien liegt bei rund 5.000 und steigt leider weiter an.

Viele der betroffenen Dörfer liegen in abgelegenen Gebieten der Türkei und Syriens, in denen es kaum Kommunikationsmöglichkeiten gibt, und die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass die Zahl der Todesopfer 20.000 erreichen könnte.

In der Nacht koordinierten Mitarbeiter des israelischen Aussenministeriums in Abstimmung mit den türkischen Behörden an der Ankunft des israelischen Such- und Rettungsteams in der südtürkischen Stadt Adana. Das Such- und Rettungsteam soll in Adana und in der südwestlichen Stadt Gaziantep, nahe der syrischen Grenze, arbeiten.

Das israelische Aussenministerium erklärte, es plane die Entsendung eines Flugzeugs mit Medikamenten und anderen humanitären Gütern.

Unterdessen hat Verteidigungsminister Yoav Gallant das israelische Militär ermächtigt, in Abstimmung mit den türkischen Behörden ein Feldlazarett für Notfälle einzurichten. Das Feldlazarett war zuletzt in der Westukraine im Einsatz, wo es innerhalb von sechs Wochen 6.000 Patienten behandelte.

Premierminister Benjamin Netanjahu bestätigte am Montag, dass Israel auch Syrien Hilfe leisten werde, nachdem es über einen Drittstaat ein entsprechendes Ersuchen erhalten hatte.

Netanjahu gab nicht an, von wem die Bitte ausging, aber aus hebräischen Medienberichten ging hervor, dass es Russland war. Den Berichten zufolge wird Israel Medikamente, Decken und Zelte bereitstellen.