Überraschung beim Klassenausflug: Bei einer archäologischen Schul-Exkursion in Azor nahe Tel Aviv ist ein über 3.000 Jahre alter Skarabäus entdeckt worden, wie die Israelische Antikenbehörde (Mittwoch) mitteilte. „Zuerst dachte ich, es sei ein Spielzeug, das im Dreck liegt; aber eine innere Stimme sagte zu mir: Heb es auf und dreh es um!“, berichtete Gilad Stern vom Bildungszentrum der Behörde, der die Tour leitete.
Zu seinem großen Erstaunen handelte es sich um ein Siegel in Form des Skarabäus-Mistkäfers mit einer deutlich eingravierten Szene; „der Traum eines jeden Archäologie-Liebhabers“, so Stern. Auch die Achtklässler der Rabin-Mittelschule seien „total begeistert“. Mit dem Exkursionsprogramm der Antikenbehörde sollen Schüler archäologisches Wissen erlangen und weitergeben.
Die auf dem Skarabäus dargestellte Szene zeigt wahrscheinlich die Einsetzung eines lokalen Herrschers im Land Kanaan durch den ägyptischen Pharao. Damit spiegele sie die geopolitische Realität der späten Bronzezeit (um 1500-1000 v. Chr.) wider, erklärte Amir Golani, Spezialist der israelischen Altertumsbehörde für die Bronzezeit.
Daher sei „sehr wahrscheinlich, dass das Siegel tatsächlich aus der späten Bronzezeit stammt, als die lokalen Kanaaniter vom ägyptischen Reich regiert wurden“. Möglicherweise habe eine Autoritätsperson das bläulich-grünliche Siegel als Symbol für Macht und Status an einem Ring oder einer Kette getragen. Unklar ist demnach auch, ob das Stück in Ägypten oder in Israel gefertigt wurde.
Der Skarabäus galt den Ägyptern als Symbol für Glück, Schöpfung und Wiedergeburt. Die Fähigkeit des Käfers, Mistkugeln vom doppelten Umfang seiner eigenen Größe vor sich her zu rollen, sahen sie als Parallele zum Sonnengott Re und seiner Fahrt mit dem Sonnenwagen über den Himmel.
KNA/sky/brg