Nach seinem NS-Zeit-Vergleich wird Kurienkardinal Kurt Koch auch von den Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Deutschland kritisiert. Dass Koch die aktuelle katholische Reformbewegung Synodaler Weg mit der „vom Nationalsozialismus durchdrungenen“ protestantischen Bewegung „Deutsche Christen“ (DC) vergleiche, sei völlig aus der Luft gegriffen, erklärte das Präsidium des Deutschen Koordinierungsrates (DKR) der Gesellschaften am Dienstag in Bad Nauheim.
Zugleich verharmlose Koch in völlig unzulässiger Weise, so der Koordinierungsrat: „Waren die sogenannten Deutschen Christen evangelische Rassisten, die zum Beispiel versuchten, Jesus von Nazareth als ‚Arier‘ einzuordnen und die Bibel zu ‚entjuden‘, so ist die katholische Erneuerungsbewegung in keinster Weise rassistisch, nationalistisch oder antisemitisch.“ Es sei „kaum zu glauben, dass der in der Kurie als Ökumeneminister zu bezeichnende Kardinal eine hitlertreue protestantische Bewegung und eine katholische Reformbewegung gleichsetzt“, hiess es weiter.
Koch hatte die theologische Öffnung des Synodalen Wegs mit Denkweisen der „Deutschen Christen“ verglichen, die in den 1930er Jahren mit Hitler sympathisierten und deshalb christliche Glaubensgrundsätze aufgaben. Der Vergleich des Schweizer Kurienkardinals hatte heftige Kritik in Kirche und Politik ausgelöst.
Der Deutsche Koordinierungsrat mit Sitz in Bad Nauheim vertritt als bundesweiter Dachverband die mehr als 80 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Deutschland auf nationaler und internationaler Ebene.
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