Israel erwartet Tausende russische Einwanderer

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Ukrainische Flüchtlinge, in der humanitären Notunterkunft der israelischen United Hatzalah in der Stadt Chisinau in Moldawien bereiten sich auf ihre Abreise nach Israel vor. Foto TPS
Ukrainische Flüchtlinge, in der humanitären Notunterkunft der israelischen United Hatzalah in der Stadt Chisinau in Moldawien bereiten sich auf ihre Abreise nach Israel vor. Foto TPS
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Bis zu 6.000 russische Juden monatlich könnten im kommenden halben Jahr nach Israel einwandern. Diese Schätzung äusserte der Vorsitzende der staatlichen israelischen Einwanderungsorganisation Jewish Agency for Israel, Doron Almog, laut Bericht der Tageszeitung “Haaretz” am Sonntag vor einem Ministerialausschuss zu Einwanderungsfragen. Der erwartete Anstieg der Einwanderung aus Russland sei eine direkte Folge der jüngst vom russischen Präsidenten Wladimir Putin angekündigten Teilmobilmachung.

Almog kündigte ein beschleunigtes Verfahren an. Dieses soll es einwanderungswilligen Juden aus Russland ermöglichen, bereits vor Abschluss der erforderlichen Formalitäten nach Israel zu fliegen, sofern sie grundsätzlich nachweisen können, dass sie nach dem sogenannten Rückkehrgesetz einwanderungsberechtigt sind. Ein ähnliches Verfahren war im März für jüdische Einwanderer aus der Ukraine eingerichtet worden.

Zudem sollen an den Grenzen Russlands zu Finnland und Aserbaidschan Stellen der Jewish Agency eingerichtet werden, um Geflüchteten bei der Ausreise nach Israel zu helfen. Die israelische Regierung genehmigte unterdessen laut örtlichen Medien am Sonntag ein Sonderbudget von umgerechnet 25,5 Millionen Euro für die Aufnahme von Einwanderern.

Zur jüdischen Einwanderung berechtigt ist nach dem Rückkehrgesetz jeder, der seine Abstammung bis zu einem jüdischen Grosselternteil zurückverfolgen kann, oder Ehepartner eines Einwanderungsberechtigten ist.

Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar kamen rund 24.000 russische und etwa 40.000 ukrainische Einwanderer nach Israel, wie die Zeitung “Ynet News” (Montag) unter Berufung auf das israelische Einwanderungsministerium berichtete.

KNA/akr/lwi