Die israelische Regierung erwartet eine wachsende Zahl russischer Juden, die offenbar der Teilmobilisierung durch Präsident Wladimir Putin entgehen wollen. „Wir haben derzeit mehr Einwanderungsanfragen aus Russland“, sagte die Ministerin für Einwanderung und Integration, Pnina Tamano-Shata, dem Netzwerk Ynet (Donnerstag). Das Kabinett werde Vorbereitungsschritte besprechen. Sie wolle dafür sorgen, „dass alle, die es wünschen, trotz der gegenwärtigen Herausforderungen sicher ankommen können“.
„Mein Ministerium bereitet sich auf eine grosse Einwanderungswelle vor“, sagte die Politikerin. Die Zahl der Flüge aus Russland nehme zu. Sie habe mit der israelischen Fluggesellschaft El Al und anderen Airlines Gespräche geführt, um der jüdischen Gemeinde in Russland die Einreise zu ermöglichen. Aufgrund der internationalen Sanktionen fliegen derzeit nur noch wenige Airlines Russland an – darunter Air Serbia und Turkish Airlines.
Laut Medienberichten kamen russische Juden bereits seit Kriegsbeginn Anfang des Jahres in grosser Zahl nach Israel. Für Aufsehen sorgte die Ausreise von Russlands Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, der in Israel Schutz suchte. Etliche der Eingereisten seien jedoch nach kurzem Aufenthalt wieder nach Russland zurückgekehrt, heisst es.
KNA/mit/api