Religionsgemeinschaften in Österreich verurteilen antisemitische Tat

1
Foto Screenshot TikTok / aldin.98, via Antonio Šećerović / meinbezirk.at
Foto Screenshot TikTok / aldin.98, via Antonio Šećerović / meinbezirk.at
Lesezeit: 2 Minuten

Die am Wiener Projekt “Campus der Religionen” beteiligten Religionsgemeinschaften haben einen antisemitischen Vandalismusakt im österreichischen Asparn verurteilt. Am Wochenende hatten drei Männer dort die Fahne der jüdischen Glaubensgemeinschaft heruntergerissen und dies auf einem Tiktok-Video verbreitet. Ermittlungen gegen die drei unbekannten Täter laufen.

“Wenn eine Religion unter uns angegriffen wird, sind alle angegriffen”, heisst es in einer gemeinsamen Stellungnahme (Dienstag) der acht Religionsgemeinschaften auf der Website des “Campus der Religionen” zu dem Vorfall. Man verurteile “jede Form von Antisemitismus – in Wort oder symbolisch gesetzter Tat” und trete füreinander ein.

“Geschockt, entsetzt und bestürzt” reagierte auch der Baudirektor der Erzdiözese Wien und Vorsitzende des Vereins “Campus der Religionen”, Harald Gnilsen. “Alle Religionsgemeinschaften verurteilen diese Aktion aufs Schärfste”, so Gnilsen gegenüber der Zeitung “Kurier”. “Wir entwickeln hier ein Friedensprojekt, da bestürzt uns dieser Übergriff.”

Die Entwicklung des Projekts in der Seestadt Asparn sei bisher sehr bereichernd, vor allem durch die Vielfalt der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften. “Wir halten zusammen. Wir spüren auch, dass wir unterschiedlichen Religionsgemeinschaften durch dieses Projekt schon sehr zusammengewachsen sind. Wir lassen uns nicht kleinkriegen.” Auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig meldete sich via Twitter zu Wort und unterstrich: “Der Vandalismusakt ist nicht tolerierbar.”

Das “Social Media Team” der Polizei Wien war auf das Tat-Video gestossen. Die zuständige Polizeiinspektion wurde informiert und nahm Ermittlungen gegen drei unbekannte Täter wegen des Verdachts der Herabwürdigung religiöser Lehren und Sachbeschädigung auf.

KNA/cdt/iki

1 Kommentar

  1. Merkwürdig, dass der Vorfall in den deutschen Medien nicht erwähnt wird.
    Andererseits,…wenn man die politische Ausrichtung deutscher Medien kennt, nicht merkwürdig.

Kommentarfunktion ist geschlossen.