Archäologen der israelischen Antikenbehörde haben ein rund 1.200 Jahre altes landwirtschaftliches Anwesen in der Beduinenstadt Rahat in der Negevwüste freigelegt. Der aussergewöhnliche Fund gebe Aufschluss über „die Baumethoden und architektonischen Stile sowie das tägliche Leben im Negev zu Beginn der islamischen Herrschaft“, so die Leiter der Ausgrabungen laut einer Mitteilung der Behörde von Dienstag. Die Grabungen standen im Zusammenhang mit dem Ausbau der Stadt.
Laut Mitteilung fanden die Forscher ein vierflügeliges Gebäude aus frühislamischer Zeit (8. bis 9. Jahrhundert), welches um einen zentralen Hof herum gebaut war. Bei einem der Räume handelt es sich demnach um einen mit Marmor- und Steinböden gepflasterten und mit Wandfresken verzierten Saal. Ferner fanden sie mehrere grosse Öfen und Fragmente von verziertem Glasgeschirr.
Im Innenhof entdeckten die Archäologen zudem eine drei Meter tiefe, in den Fels gehauene Zisterne und weitere von Gewölben überdeckte Räume. Nach Einschätzung der Forscher wurden sie als Vorratsräume gebaut, um Lebensmittel bei relativ kühlen Temperaturen lagern zu können. Ferner könnten sie den Bewohnern Schutz vor der Sommerhitze geboten habe. Die luxuriöse Ausgestaltung und die unterirdischen Gewölbe zeugten demnach vom Wohlstand der Besitzer.
KNA/akr/cdt