Documenta-Skandal: Hat Frau Roth nichts verstanden oder will sie nicht verstehen?

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Claudia Roth (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bündnis 90/Die Grünen) während der Sitzung des Deutschen Bundestags am 07.07.2022. Foto IMAGO / Christian Spicker
Claudia Roth (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bündnis 90/Die Grünen) während der Sitzung des Deutschen Bundestags am 07.07.2022. Foto IMAGO / Christian Spicker
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Sie ist der Emo-Booster der Ampel-Koalition: Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne). Die dauerbetroffene Empathieschleuder ist seit Amtsantritt überall präsent, aber für nichts verantwortlich. Das gilt vor allem für die Documenta, deren aktuelle Auflage zur Antisemiten-Show geriet.

Ein Kommentar von Stefan Laurin

Dem Stern sagte Roth nun:  „Mir ist bewusst, dass es nicht reicht, wenn ich sage: Ich konnte nicht mehr tun. Auch wenn es objektiv stimmt.“. Was natürlich nicht stimmt: Roth hält sich im Amt nicht an den BDS-Beschluss des Bundestages aus dem Jahr 2019, nachdem antisemitische BDS-Anhänger keine Steuergelder mehr bekommen sollten. Roth stimmte damals dagegen und hat ihre Linie seitdem auch nicht geändert. Sie ist auf einer Linie mit den vielen vom Staat durchgefütterten Kulturmanagern, die sich ebenfalls, vereint als Initiative GG 5.3 Weltoffenheit, gegen den Willen des Parlaments stellten.

Dem Stern sagte Roth, sie sei gegen den BDS  aber auch gegen einen „umgekehrten Kulturboykott“, der sich gegen all jene richte, die einmal Sympathien für die gegen Israel gerichteten Bewegung BDS gezeigt hätten. Dabei hat die Documenta genau eines gezeigt: Wer sich BDS Anhänger ins Haus holt, und bei der Kasseler-Kunstshow sind die auf allen Ebenen zahlreich vertreten, holt sich Antisemitismus ins Haus. Hat Roth das nicht verstanden? Nein, sie will es nicht verstehen: Sie entstammt einem politischen Milieu, in dem in dem die Ablehnung der USA und Israels zum guten Ton gehört und liegt damit auf einer Linie mit den staatlich finanzierte Kulturfunktionären.

Frau Roth wird sich des Themas BDS nicht annehmen, das hat sie ebenfalls im Stern auf ihre heuchlerische Art klar gemacht: „Wenn ich von einem nachweisbaren Fall Kenntnis bekomme, werde ich sofort eingreifen“, sagte sie zum Boykott jüdischer und israelischer Künstler in Deutschland. Nur nachweisbar ist der nie: Er ist nicht offen. Veranstalter laden Juden einfach nicht mehr ein, weil sie sich nicht mit BDS-Anhängern anlegen wollen. Jüdische Künstler berichten davon, seit Jahren immer häufiger  einfach nicht mehr gebucht zu werden. Roth weiss das, es ist ihr offenbar egal. Und den Ampel-Koalitionären aus SPD, Grünen und FDP offensichtlich auch.

Stefan Laurin ist freier Journalist und Herausgeber des Blogs Ruhrbarone. 2020 erschien sein Buch „Beten Sie für uns!“: Der Untergang der SPD“. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

3 Kommentare

  1. Das beste wäre Frau Roth träte einfach zurück und mit ihr Frau baerbock. Schließlich haben beide auch die unsägliche Konferenz hijacking History zu verantworten.

  2. Höchst fragwürdig, wie hier im untenstehenden Kommentar die jüdischen gegen die nichtjüdischen Ukrainer gegeneinander ausgespielt werden. Ansonsten hat das mal wieder nichts mit obigem Artikel zu tun – lässt man die durchsichtige Aufhängermasche beiseite.

  3. Hinsichtlich BDS gebe ich Herrn Laurin völlig Recht. Die Mehrheit der Grünen ist antisemitisch und allein daher nicht mehr wählbar. Als USA feindlich würde ich diese Partei aber nicht bezeichnen, aktuell sind es treue Vasallen der Administration Biden. Krieg bis zum letzten Ukrainer.
    Obgleich es in den USA auch viele und viel mehr als hier kritische Stimmen gegen den Krieg gibt. Und das sind sicher keine rechtsradikalen.
    Bedauerlich sind vor allem die jüdischen Ukrainer. Zwischen allen Fronten und überall bedroht und diskriminiert.

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